Polizei zieht Bilanz: 2018 gab es wieder mehr Straftaten
Die Zahl der Straftaten stieg leicht an, unter anderem bei Sexual- und Rauschgiftdelikten. Illegale Einwanderungen wurden hingegen weniger.
Die Zahl der Straftaten in Bayern ist 2018 leicht gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete die bayerische Polizei laut dem am Montag in München vorgestellten Jahresbericht 1,3 Prozent mehr Straftaten. Die Zahl stieg von 586.206 Straftaten im Jahr 2017 auf 594.116 im vergangenen Jahr. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte bei der Vorstellung: "Das ist der zweitniedrigste Wert der letzten 30 Jahre." Somit kamen 2018 auf 100.000 Einwohner 4571 Straftaten.
Ein Viertel der Sexualstraftaten waren 2018 Vergewaltigungen
Zugenommen hatten der Statistik zufolge Vermögens- und Fälschungsdelikte, Sachbeschädigungen und Rauschgiftkriminalität. Einen Rückgang gab es bei Wohnungseinbrüchen, Diebstahl, Raub und räuberischer Erpressung. Ausländerrechtliche Delikte wie illegale Einreise wurden bei den Zahlen herausgerechnet. Dort war die Zahl im vergangenen Jahr um knapp 2000 Delikte auf 41.304 gesunken.
Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung sollen nach Ansicht Herrmanns genauer analysiert werden. Man müsse beobachten, ob sich die Zunahme dieser Delikte in Bayern allein mit Änderungen im Sexualstrafrecht erklären lasse oder ob es dafür noch andere Gründe gebe, sagte er am Montag. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei 8626 Delikte in diesem Bereich, 960 mehr als 2017. Der Großteil waren sexuelle Belästigungen (45 Prozent), gefolgt von Vergewaltigungen (25,9 Prozent) sowie sexuellen Übergriffen und Nötigung (19,6 Prozent).
Die Aufklärungsquote der Straftaten blieb dem Bericht zufolge nahezu konstant. Lag sie 2017 noch bei 64,4 Prozent, waren es 2018 64,4 Prozent. Herrmann zufolge sei das der höchste Wert seit 13 Jahren. "Seit vielen Jahren hat die Bayerische Polizei bei der Aufklärungsquote einen Spitzenplatz", sagte Herrmann bei der Vorstellung. (AZ/dpa)
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