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Verkehr
23.05.2019

Polizist staucht Gaffer zusammen

Das ist der Moment, als Stefan Pfeiffer, Chef der Verkehrspolizei-Inspektion Feucht, einen Lkw-Fahrer fragt: „Sie wollen tote Menschen sehen?“ Ein Reporter, der gerade Aufnahmen vom Unfallort auf der A6 macht, filmt die Szene.

Das hat man so auch noch nicht gesehen: Als nach einem tödlichen Unfall Schaulustige ihr Handy zücken, platzt dem Einsatzleiter der Kragen. Dafür kommt Lob von oberster Stelle

Und dann ist da der Moment, als die Geschichte richtig kribbelig wird. „Sie wollen tote Menschen sehen?“, fragt ein Polizeibeamter auf Englisch einen Lkw-Fahrer und schaut ihn sehr streng an. „Fotos machen? Kommen Sie!“

Kann das sein: Ein Polizist fordert einen Verkehrsteilnehmer dazu auf, einen Unfalltoten aus nächster Nähe zu betrachten? Um dann zu sagen: „Das kostet Sie jetzt 128,50 Euro. Schämen Sie sich.“ Und am Ende wird er im Internet gefeiert. Was ist da passiert?

Dienstagmittag, die A6 zwischen den Anschlussstellen Roth und Nürnberg-Süd. Ein Lkw-Fahrer aus Ungarn übersieht, dass sich vor ihm ein Stau gebildet hat, und rast mit gut 80 Sachen in einen anderen Lastwagen. Der 47-Jährige stirbt.

Beamte der Verkehrspolizei-Inspektion Feucht sichern die Unfallstelle. Unter ihnen: ihr Chef Stefan Pfeiffer. Er sieht, wie auf beiden Seiten der Autobahn Menschen in ihren Fahrzeugen ihre Handys zücken und zu filmen beginnen – teilweise mit beiden Händen, selbst als ihre Wagen rollen. Gaffer, wie man sie im Smartphone-Zeitalter fast bei jedem größeren Unfall erlebt. Ein Blaulicht-Reporter des Internetportals News5 dokumentiert das Geschehen – und zeigt, wie Inspektionschef Pfeiffer der Kragen platzt.

Er stürmt auf einen Lastwagen zu, der auf der Gegenfahrbahn steht, und brüllt aus zehn Metern Entfernung den Fahrer an: „He, wenn du nicht dein Handy wegtust, komme ich rüber und hol’ dich raus. Haben wir uns verstanden?“ Dann die Szene mit dem fragwürdigen „Angebot“, den Toten zu betrachten. Wobei Pfeiffer tatsächlich nie vorgehabt habe, einen Unbeteiligten zur Leiche zu führen, betont Elke Schönwald, Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken.

Tatsächlich schlägt der Beamte einen extrem sarkastischen Ton an. Auch als er in Richtung des Toten deutet und auf Englisch zu einem anderen Lkw-Fahrer sagt: „Schauen Sie sich ihn an. Er kommt aus Ungarn. Aus Ihrem Land.“ Und dann wieder: „Schämen Sie sich.“

Der Beamte habe den Gaffern einen Spiegel vorhalten wollen, sagt die Polizeisprecherin und räumt zugleich ein, dies sei „kein gewöhnliches Verhalten“. Pfeiffer habe sich in einer sehr emotionalen Lage dazu entschlossen, die Gaffer auf diese drastische Weise anzusprechen. Im News5-Video rechtfertigt er sich selbst mit den Worten: „Sie müssen merken, was sie tun, und wir stellen fest, dass das direkte Konfrontieren mit der Situation die Leute schockiert und klarmacht, dass das kein Spiel ist, sondern bittere Realität.“

Hintergrund ist die Tatsache, dass auch eine Verschärfung der Strafen in jüngster Zeit viele Verkehrsteilnehmer nicht vom Gaffen abhält. An der A6 kassiert die Polizei an diesem Tag reihenweise Fahrer ab. Sie müssen 100 Euro plus Gebühren zahlen und erhalten einen Punkt in der Flensburger Verkehrssünderkartei. Erst am Freitag haben die Länder den Bundestag aufgefordert, noch strengere Gesetze gegen Schaulustige einzuführen, die Fotos oder Videos an Unfallorten machen. Bisher seien lediglich lebende Personen vor bloßstellenden Aufnahmen geschützt. Das solle nun auf Tote ausgeweitet werden.

Bleibt die Frage: Darf ein Polizist wie Stefan Pfeiffer im Einsatz derart Emotionen zeigen? Im Internet jedenfalls ist das Video ein Renner. In den sozialen Netzwerken wird Pfeiffer für sein drastisches Vorgehen viel Respekt gezollt. Lob erhält er auch von seinem obersten Dienstherrn. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagt: „Das Verhalten vieler Gaffer ist unverschämt und unverantwortlich. Ich freue mich, dass der Polizeikollege das einigen Gaffern auch mal emotional nahegebracht hat“, schreibt er auf seinem Facebook-Account. Und Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) aus Jettingen-Scheppach kündigt an, einen Pilotversuch mit Sichtschutzwänden bei schweren Verkehrsunfällen zu verlängern.

An dem Tag übrigens, als der Lkw-Fahrer auf der A6 stirbt, behindern Gaffer Rettungskräfte nach einem schweren Unfall auf der A8 nahe Elchingen im Kreis Neu-Ulm. Die Polizei zeigt zwei Schaulustige an, die den Einsatz gefilmt haben.

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