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Prognose: Bevölkerungsstatistik: Bayern wächst - und wird immer älter

Prognose

Bevölkerungsstatistik: Bayern wächst - und wird immer älter

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    Augsburg wächst. Die Einwohnerzahl soll in den nächsten 20 Jahren um 8,1 Prozent steigen.
    Augsburg wächst. Die Einwohnerzahl soll in den nächsten 20 Jahren um 8,1 Prozent steigen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Es ist ein gewaltiges Zahlenwerk, das die Statistiker da verfasst haben. Ein Zahlenwerk mit tausenden Ziffern auf 146 Seiten, das verrät, wie Bayern sich in den nächsten 20 Jahren entwickeln wird. Und hinter all diesen Zahlen, die in der neuesten Bevölkerungsprognose des Landesamts für Statistik zu lesen sind, steckt vor allem diese eine Nachricht: Bayern wächst – allerdings nur wegen der vielen Zuwanderer.

    Ohne die Zuwanderer würde die Einwohnerzahl im Freistaat in den kommenden 20 Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit schrumpfen. Das geht aus der Prognose hervor, die Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag in Fürth vorgestellt hat. Die Statistiker rechnen damit, dass bis zum Jahr 2037 jährlich im Schnitt rund 42.000 Zuwanderer – überwiegend aus anderen europäischen Staaten – und knapp 8000 Menschen aus anderen Bundesländern nach Bayern ziehen werden. Unterm Strich könne somit trotz des Überschusses bei den Sterbefällen in den nächsten 20 Jahren mit einem Anstieg der Bevölkerung gerechnet werden. Bis zum Jahr 2037 werden demnach voraussichtlich knapp 13,5 Millionen Menschen in Bayern leben – 3,7 Prozent mehr als derzeit. Die Arbeitskräfte, die aus dem Ausland und anderen Bundesländern in den Freistaat kommen, werden laut Herrmann dringend gesucht. Sie „stärken auch das Sozialsystem“, weil sie als Arbeitnehmer in die deutschen Kranken- und Rentenkassen einzahlen.

    Große Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen

    In den einzelnen bayerischen Regionen sieht die Prognose so aus: In fünf der sieben Regierungsbezirke werde die Bevölkerungszahl steigen, sagte Herrmann. In Ober- und Unterfranken müsse mit einem Rückgang gerechnet werden. Der weitaus größte Zuwachs wird in Oberbayern mit einer Steigerung um knapp neun Prozent prognostiziert. Oberbayern werde zugleich der einzige Bezirk sein, wo die Zahl der Geburten zumindest etwa gleich groß wie die Zahl der Sterbefälle sei. In Schwaben rechnet man mit einem Bevölkerungsplus von 4,1 Prozent. Innerhalb des Regierungsbezirkes gibt es dabei aber deutliche Unterschiede: So soll etwa die Bevölkerung der Stadt Augsburg um 8,1 Prozent auf mehr als 316.000 Menschen anwachsen, für den Landkreis Aichach Friedberg ist ein Plus von sieben Prozent vorhergesagt – im Landkreis Dillingen hingegen soll die Bevölkerung um zwei Prozent schrumpfen. Auch für den Landkreis Lindau ist ein kleiner Rückgang (-0,6 Prozent) prognostiziert.

    Aus den Zahlen der Statistiker geht auch hervor, dass es im vergangenen Jahr in Bayern einen wahren Babyboom gegeben hat. 2017 wurden im Freistaat 126.191 Kinder geboren. Laut Herrmann ist das die höchste Geburtenzahl seit 1998. Dennoch starben 7711 Menschen mehr, als Kinder zur Welt kamen.

    Bayern wächst - und Bayern wird auch älter

    Und noch etwas verraten die Zahlen: Bayern wächst nicht nur, es wird auch älter. Nach den Berechnungen der Experten wird in den kommenden 20 Jahren der Anteil der älteren Bevölkerung weiter deutlich ansteigen: Die Zahl derer, die 65 Jahre oder älter sind, wird sich um fast eine Million auf dann etwa 3,59 Millionen erhöhen. Das wären mehr als ein Viertel (26,6 Prozent) der Bevölkerung, 2017 lag die Quote bei 20,3 Prozent. Nur noch 18,4 Prozent der bayerischen Bevölkerung wird der Prognose zufolge im Jahr 2037 unter 20 Jahre alt sein, derzeit sind es 18,6 Prozent.

    Es sei eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre, mit Blick auf „gleichwertige Arbeits- und Lebensverhältnisse“ die Entwicklung durch „Förderprogramme politisch zu gestalten“. Ohne konkrete Maßnahmen zu nennen, betonte Herrmann die Bedeutung von attraktiven Arbeitsplätzen und einer gute Infrastruktur, insbesondere bei Verkehr, Internet, Kinderbetreuung, Bildung und Gesundheit. (mit dpa, epd)

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