Proteste gegen TTIP-Abkommen - 650 Demonstranten in Augsburg
20.000 Demonstranten haben am Samstag in München gegen das geplante europäisch-amerikanische Freihandelsabkommen TTIP protestiert. In Augsburg gingen 650 Menschen auf die Straße.
Im Rahmen eines europaweiten Aktionstages haben in mehreren bayerischen Städten Bürger gegen das geplante Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) protestiert. Schätzungen zufolge nahmen an den Demonstrationen in München 20.000 Menschen teil, in Augsburg gingen 650 Bürger auf die Straße. Der Augsburger Demonstrationszug führte vom Dom aus bis zum Rathausplatz. Neben den 650 Teilnehmern waren auch fünf Traktoren auf den Straßen.
Bund Naturschutz warnt vor Abbau der Standards
Der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, warnte am Samstag vor einem "Abbau der ökologischen, sozialen und kulturellen Standards". TTIP stelle einen "umfassenden Angriff auf unsere Lebensqualität" dar. Das Abkommen greife in "sämtliche Lebensbereiche" ein, von Wasser- und Energieversorgung bis zum Gesundheitswesen. Die Buchläden in den Innenstädten drohten zu verschwinden: "Am Ende bestellen wir alle nur noch bei Amazon", sagte Weiger.
Demonstrationen auch in Regensburg und Nürnberg
Zu der Kundgebung unter dem Motto "Bürgerrecht statt Konzerndiktatur" hatten BUND, Grüne, Linke, Piraten, ödp, Verdi, Attac und andere Verbände aufgerufen. Mit Transparente wie "Keine Gentechnik auf unseren Tellern" oder "Schwein nur aus der Region" demonstrierten die Teilnehmer gegen das geplante Abkommen. Auch in Nürnberg und Regensburg gingen mehrere Tausend Menschen gegen TTIP auf die Straße.
Die bayerische Wirtschaft erwartet von einem Wegfall von Zöllen und unterschiedlichen technischen Standards starke Impulse für die Exportwirtschaft und den Arbeitsmarkt. Zwölf Prozent der bayerischen Ausfuhren gingen 2014 in die USA. dpa/lby/AZ
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