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Interview
07.08.2020

Experte: Strafen führen bei Maskengegnern zu Trotzreaktion

Auch das Umfeld eines Menschen kann beeinflussen, ob er eine Maske trägt - oder nicht.
Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild, dpa (Symbolbild)

Der Psychologieprofessor Claus-Christian Carbon erklärt, warum Menschen keine Maske tragen. Er meint: Strafen bringen nichts. Was helfen kann.

Herr Carbon, was hält Menschen davon ab, Masken aufzusetzen?

Claus-Christian Carbon: Hier handelt es sich um ein riesiges Spektrum von Menschen, man muss differenzieren. Eine kleine Gruppe hat einfach die Maske vergessen, verloren oder nicht drangedacht. Eine weitere kleine Gruppe sind Menschen, die die Maske nicht tragen können, diese haben meist ein ärztliches Attest. Ein Aufenthalt in geschlossenen Räumen ist hier sowieso kritisch, weil sie sich nicht effektiv schützen können. Eine weitere Gruppe sind Menschen, die Masken tatsächlich ablehnen, das ist die wichtigste Gruppe.

Was treibt diese Leute an?

Carbon: Sie sehen den Sinn der Maske nicht, sondern nur, dass sie sich gegängelt fühlen. Diese negativen Aspekte sind eigentlich für jeden vorhanden - zum Beispiel, dass man die Maske als unangenehm empfindet oder nicht schön. Für manche Menschen überwiegen diese negativen Aspekte aber, diese Gruppe scheint zu wachsen und ist nicht mehr ganz klein, man kann sie aber noch am besten erreichen.

Gibt es auch völlig Unbelehrbare?

Carbon: Ja, eine weitere Gruppe sind Provokateure, sie wollen aufrühren, ein Zeichen setzen. In anderen Zeiten bedienen sie sich anderer Mittel. Da Provokation das Ziel ist, ist ihnen gegenüber kaum etwas zu erreichen. Eine letzte Gruppe stellen diejenigen dar, die Grundsätzliches in Frage stellen, also Corona als Finte darstellen — hier werden wir kaum mehr argumentieren können.

Welche soziologischen Aspekte spielen hinein, wenn jemand eine Maske verweigert?

Carbon: Ich nenne das den Effekt der "Erosion der Akzeptanz". Das passiert, wenn ich Menschen in meinem Umfeld sehe, die keine Masken tragen. Ein Beispiel: An einem Eiswagen ohne Maskenpflicht muss ich keine Maske tragen, aber Social Distancing betreiben. Wenn zwei Personen vor mir und eine hinter mir ohne Maske anstehen, ich aber mit Maske, denke ich irgendwann: "Das ist doch merkwürdig, dass ich die Maske als Einziger trage". Ich ziehe die Maske aus, ein anderer sieht das, denkt sich, das ist die soziale Norm, und zieht sie auch aus. Das ist ein harmloses Beispiel, aber im Bus ist das weniger harmlos, wenn Leute denken, "wenn die das machen, kann ich das auch", denn hier kann man der Situation kaum mehr entkommen.

Was müsste passieren, damit mehr Menschen eine Maske aufsetzen?

Carbon: Jeder, der eine Maske trägt, kann dazu beitragen. Unsere Politiker, vor allem aber Leute, die Meinungsführer sind, sollten mit Masken auftreten. Denn Menschen tragen Masken nicht, weil der Uniprof das sagt oder die Kanzlerin. Wir brauchen authentische Rollenmodelle, Menschen, mit denen wir uns identifizieren - für manche sind das Fernsehstars, für andere Gangsterrapper. Wir brauchen diese Bezugspersonen und das konkrete Visuelle dazu. Es ist zum Beispiel nicht positiv, wenn die Deutsche Bahn auf Werbebildern keine Masken hat. Und man sollte sich überlegen, wie das für Menschen wie Kassierer oder Busfahrer ist, die keine Möglichkeit haben, auszuweichen. Die müssen in den Bus oder das Geschäft auf Gedeih und Verderb reingehen. Es ist eine Art von Respektlosigkeit, wenn ich ohne Maske dort reingehe, wo andere sich nicht schützen können.

Claus-Christian Carbon, Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre an der Universität Bamberg
Foto: privat

Bringen Strafen etwas?

Carbon: Der positive Ansatz ist viel besser als der negative. Die meisten Menschen sind doch ganz vernünftig, und wir müssen diese Menschen klug erreichen. Bei Strafen gibt es eine Art Trotzreaktion, zum Beispiel, die Maske im Bus nur aufzusetzen, wenn die Kontrolle kommt. Wir sollten uns die Mühe machen, ganz klar zu machen, warum es so wichtig ist eine Maske zu tragen, dass es vor allem um die anderen geht. Und dass es gefährlich und respektlos ist gegenüber denjenigen, die sich nicht schützen können. Das wäre eine kognitive Strategie. Gleichzeitig sollten wir auf das Faktische der Wahrnehmung selbst bauen: Soziale Normen entstehen auch durch das Wahrnehmen von Vorbildern und werden dadurch selbstverständlich. Wenn wir andere Menschen sehen, die sich auf der Toilette die Hände waschen, dann machen wir das auch eher — und wir werden es auf Dauer auch so beibehalten.

Wer aus gesundheitlichen Gründen keine Maske trägt, ist also auch kein Vorbild für seine Umwelt?

Carbon: Das Wichtigste ist, dass diese Atteste nicht zu voreilig ausgestellt werden. Ansonsten führt das zu einer Erosion. Normalerweise haben die Menschen dafür Verständnis, wenn jemand die Maske aus gesundheitlichen Gründen nicht tragen kann. Es ist leider nicht immer der Fall, dass diese Atteste von einem besonnenen Arzt ausgestellt werden, aber wenn dem so ist, gilt der attestierte Mensch als besonders schützenswürdig. Und genau dies machen wir mit unserem Maskentragen.

Was kann ich denn tun, wenn ich jemandem ohne Maske begegne?

Carbon: Die wichtigste Sache ist: Wir sind nicht die Polizei. So sollten wir uns auch nicht verhalten, aber wir sollten die Person ansprechen. Nicht mit dem Hinweis, er muss das machen, aber man sollte eine gemeinsame Gesprächsbasis finden und höflich fragen, warum die Person keine Maske trägt, was dahintersteckt. Es geht ja auch um höhere Werte: um die Gesundheit vieler, um die Gesellschaft, nicht zuletzt: um die Wirtschaft. Solange es die Pandemie gibt, werden wir auch Lockdowns erleben, und dass es wirtschaftlich nach unten geht. Man sollte auch selbst berichten, dass man es schwierig findet, aber es macht, um andere zu schützen. So entsteht eine Gesprächsbasis, die die andere Person zum Nachdenken bringt. Aber erzwingen können wir nichts.

Zur Person: Univ.-Prof. Dr. Claus-Christian Carbon ist Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre an der Universität Bamberg. Der 49-Jährige befasst sich unter anderem mit der Wahrnehmungs- und Gedächtnispsychologie sowie der kognitiven Ergonomie. Er forschte bereits zum Thema Masken und spricht im Podcast "Die Bamberger Psychokalypse" mit den beiden Psychologen Niklas Döbler und Marius Raab, neben anderen Themen, über Maskenverweigerer und Verschwörungstheorien.

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