Rechtsextreme stellen neues Gipfelkreuz auf
Nachdem das Gipfelkreuz zerstört wurde, trägt die sogenannte Identitäre Bewegung das christliche Symbol auf den Schafreuter - und will damit ein Zeichen setzen.
Es klingt wie eine absurde Filmszene: Tief in der Nacht wandert jemand heimlich mit einer Axt ausgerüstet auf idyllische Berggipfel, holt aus – und hackt drauflos. Sein Ziel: Holzkreuze. Was zunächst aussieht, als hätte sich ein hungriger Biber am Pfahl zu schaffen gemacht, stellt sich schließlich als dritter Fall einer Zerstörungsserie heraus. Das Kreuz auf dem Schafreuter bei Lenggries (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) wurde Ende August so stark beschädigt, dass es aus Sicherheitsgründen entfernt werden musste (wir berichteten). Die Polizei vermutet eine Art Protestaktion gegen religiöse Symbole.
Als wäre der Vandalismus im Isarwinkel nicht schon filmreif genug, steht nun plötzlich ein neues Kreuz am Gipfel. Nicht etwa das Eichenkreuz, welches von der Sektion Tölz des Deutschen Alpenvereins (DAV) in Zusammenarbeit mit einer Tölzer Berufsschulklasse von Zimmerern hätte angefertigt werden sollen. Auf 2102 Meter Höhe hat die rechtsextreme und vom Verfassungsschutz beobachtete „Identitäre Bewegung Bayern“ ein Kreuz aus schmalen, hellen Balken auf den Gipfel gezerrt und aufgestellt. Zunächst lagen nach Medienberichten nur Vermutungen eines anonymen Zeugen vor, der Mitglieder oder Anhänger der Bewegung am Gipfel gesehen haben wollte. Gestern Nachmittag bekannte sich die Bewegung dazu, das Gipfelkreuz errichtet zu haben.
"Taten wie diese mehr als nur ein Symbol"
In einer Erklärung auf deren Facebook-Seite heißt es: „In diesen unruhigen Zeiten, in denen das alte Europa bereits mehrfach angegriffen wurde, sind Taten wie diese jedoch mehr als nur ein Symbol.“ Darüber hinaus sind mehrere Bilder vom Aufbau dokumentiert. Die Bewegung schreibt weiter: „Wir fordern Respekt für unsere christlichen Werte und bayerischen Traditionen! Unter Federführung der Bad Tölzer Gefährten schleppten wir gemeinsam mit der IB Tirol im Schweiße unseres Angesichts ein selbst gefertigtes massives Gipfelkreuz auf den Schafreuter. Feierlich stellten wir das Symbol des christlichen Europas wieder auf.“
Weder Polizei noch der Deutsche Alpenverein (DAV) äußerten sich gestern zu einem möglichen rechtsradikalen Hintergrund. Über die Tatsache, dass plötzlich ein neues Kreuz am Schafreuter steht, sagt Thomas Bucher, der Sprecher des DAV: „Das ist schon kurios.“ Das neue Gipfelkreuz hat er bereits gesehen. Es sei deutlich kleiner als das ursprüngliche und die Balken seien dünner. Das Kreuz stehe in der Fassung, passe aber nicht richtig. Es sei aus Weichholz gefertigt. „Das unterstreicht den provisorischen Charakter“, so der DAV-Sprecher. Das geplante, robustere Eichenkreuz werde definitiv trotzdem im Oktober montiert. Das ganze Hin und Her auf bayerischen Alpenhöhen gipfelt in einer Grundsatzdebatte um die Frage: Gehören religiöse Symbole überhaupt auf Berge? Für den DAV definitiv: „Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, da die Alpen sowohl Natur- als auch Kulturlandschaft sind“, sagt Bucher. Und zur Kultur gehöre nun mal traditionell das Gipfelkreuz. mit dpa
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Da hackt jemand oder eine Organisation mehrere Gipfelkreuze um, ein Akt, der durchaus als Angriff auf ein Symbol unserer Kultur und unseres Selbstverständnisses gewertet werden kann, und dann regt man sich stattdessen über vermeintliche Rechtsradikale auf, die ein Ersatzkreutz auf den Gipfel "gezerrt" (Zitat Artikel) haben.
Ein gutes Beispiel des schizophrenen Verhältnisses der Deutschen zu ihrer eigenen Kultur.
Manche können machen was sie wollen - es ist immer schlecht (in einigen Augen).
Faule Burschen diese Identitären. Boah und gratzik sans auch noch. Sowas können wir nicht gebrauchen. Identitäre Germanen verwenden "Deutsche Eiche". Und wenn man schon das Kreuz für den Horst stiftet dann bitte nicht aus Weichholz. Meine Nägel sind ja auch aus Säurefesten Edelstahl V4A ...