Drei Frauen, dreimal gleiche Diagnose, dreimal den Krebs besiegt
Drei Frauen, dreimal die gleiche Diagnose: Brustkrebs. Herma Kindler, Gertrud Kling und Ingeborg Göllner berichten, wie sie den Krebs besiegt haben.
Die Diagnose war für Herma Kindler, Gertrud Kling und Ingeborg Göllner zunächst niederschmetternd: „Sie haben einen bösartigen Krebstumor in der Brust“, teilte ein Arzt den drei Frauen mit. Kindler sagt: „Ich war total am Boden.“ Aber sie gaben nicht auf. Und kämpften sich durch Operationen, Chemotherapie und Bestrahlung.
Das Warten war das Schlimmste
Es sei keine leichte Zeit gewesen. Göllner vertrug die Chemotherapie nicht gut. Ihr fielen die Haare aus und sie fühlte sich sehr schwach. Bei ihrer letzten Chemotherapie hat sich zudem ihre Hand entzündet. Deshalb verzögerte sich die Weiterbehandlung. Das Warten sei das Schlimmste gewesen. In dieser Zeit hat ihr ihre Hündin Tessie viel Trost gespendet: „Sie hat gemerkt, dass es mir nicht gut geht und ist mir nicht mehr von der Seite gewichen.“
Auch die Besuche ihres kleinen Enkels haben der Steinheimerin gutgetan. Dadurch sei sie ein paar Stunden von der Krankheit abgelenkt gewesen. Sie hat zudem ein Tagebuch geführt. „Dass ich mir alles von der Seele schreiben konnte, hat mir sehr geholfen.“
Für Kling war ihr Glaube wichtig: „Ich habe zwar mit dem Herrgott gehadert und geschimpft, aber ich habe nicht mit ihm gebrochen.“ Auch Kindler hat aus ihrem Vertrauen auf Gott Kraft geschöpft. Sie war während ihrer Behandlung überzeugt: „Der Herrgott hat mich bis hierhin gebracht, jetzt wird er mir auch noch durch die restliche Zeit helfen.“
Die Angst vor einer Rückkehr der Krebserkrankung bleibt
Außerdem habe sie ihre Ernährung umgestellt. Sie wurde Vegetarierin und trank überwiegend Tee. Sie sagt: „Es war wichtig für mich, selber etwas in die Hand zu nehmen und mich nicht nur auf die anderen zu verlassen.“ Jeder müsse aber seinen eigenen Weg finden. Eine wichtige Stütze war für alle drei Frauen die Krebsselbsthilfegruppe. Kindler erklärt: „Es war gut, zu sehen, dass es Menschen gibt, die es geschafft haben.“
Die älteren Mitglieder hätten ihnen viel Mut gemacht. Insbesondere die Gespräche in der Gruppe seien wichtig gewesen. Kling erklärt: „Man braucht Freunde von außen, mit denen man offen über seine Ängste reden kann, damit die Familie nicht zu sehr belastet wird.“ Oftmals brauche man einfach nur jemanden, der einen in den Arm nimmt. Die Krankheit sei aber nicht das einzige Thema in der Gruppe. Es werde auch viel gelacht.
Seit mehreren Jahren ist der Krebs bei den drei Frauen inzwischen verschwunden. Doch die Angst sei immer noch da. Kindler ist inzwischen seit 25 Jahren krebsfrei. Trotzdem sagt sie: „Es ist immer ein mulmiges Gefühl, wenn man zur Kontrolluntersuchung muss.“
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