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Bayerischer Jagdverband
17.12.2019

Roland Weigert: "Mit der Kugel wurde noch nie ein Problem gelöst"

Mehr als zehn Jahre lang war Roland Weigert Landrat des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen. Seit gut einem Jahr ist er Staatssekretär im bayerischen Wirtschaftsministerium.
Foto: AZ, privat

Exklusiv Roland Weigert (Freie Wähler) erklärt seine Kandidatur für das Präsidentenamt im Bayerischen Jagdverband und wie er zu Streitthemen wie Wolf oder Bär steht.

Herr Weigert, Sie waren mehr als zehn Jahre lang Landrat in Neuburg-Schrobenhausen, sitzen seit über einem Jahr für die Freien Wähler im Landtag und als Wirtschaftsstaatssekretär neben Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger auch am Kabinettstisch. Jetzt wollen Sie sich auch noch um das Amt des Präsidenten des Bayerischen Jagdverbandes (BJV) bewerben. Wie kam es dazu?

Roland Weigert: Ich werde seitens der Jägerschaft und darüber hinaus seit geraumer Zeit angefragt, ob ich es machen würde. Es ehrt mich, dass man mir das zutraut. Und es folgt einem Grundsatz von mir, dass das Amt zum Manne kommen muss und nicht umgekehrt. In der Vergangenheit habe ich es immer abgelehnt, gegen den bisherigen Präsidenten Jürgen Vocke in eine Kampfkandidatur zu gehen. Dies hätte den Verband geschwächt. Nach der aktuellen Entwicklung habe ich mich nun aber entschieden, für das Amt zu kandidieren.

Wie sehen Sie Ihre Chancen?

Weigert: Ich denke, dass ich für die bayerischen Jägerinnen und Jäger im März bei der Präsidentenwahl in Lindau eine gute Option sein werde. Ich habe seit rund 30 Jahren den Jagdschein. Ich war, bevor ich im Jahr 2008 Landrat wurde, selbst Vorsitzender der BJV-Kreisgruppe Schrobenhausen. Ich kenne den Verband und seine Herausforderungen. Viele Jäger, die mich unterstützen, sind der Überzeugung, dass der Verband einen Neuanfang und eine Neuausrichtung braucht, auch personell. Mit den Unklarheiten im Präsidium sowie den Ermittlungen gegen Jürgen Vocke hat das dann noch einmal eine ganz andere Dynamik und Qualität bekommen.

Sie sind aber auch Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Trauen Sie sich denn zu, beide Ämter unter einen Hut zu bringen?

Weigert: Zunächst war für mich wichtig, zu klären, dass ich Staatssekretär bleiben kann. Dafür wurde ich gewählt und das ist auch das Versprechen, das mich gegenüber meinen Wählern bindet. Sie erwarten zu Recht von mir, dass ich in meiner politischen Funktion bleibe.

Geht das rechtlich überhaupt, dass ein Verbandschef in der Regierung sitzt?

Weigert: Ja, das hat mein Ressortminister Hubert Aiwanger für mich geklärt.

Und was antworten Sie darauf, wenn Ihnen jemand vorhält: Der Weigert muss Zeit haben, der kann zwei Ämter gleichzeitig ausfüllen?

Weigert: Während meiner zehn Jahre als Landrat war ich nicht nur Leiter eines Landratsamtes, sondern darüber hinaus auch Vorsitzender in verschiedensten Gremien und hatte obendrein diverse Ehrenämter auszufüllen. Im Kern ist es eine Organisationsfrage, und es lässt sich meiner Überzeugung nach organisieren.

Im BJV war unter Herrn Vocke die vergangenen 25 Jahre alles auf den Präsidenten zugeschnitten. Für ihn war das, nachdem er als Abgeordneter aus dem Landtag ausgeschieden war, praktisch ein Vollzeitjob.

Weigert: Es stimmt, dass das bisher alles sehr auf den Präsidenten zentriert ist. Ich möchte das auch gar nicht kritisieren. Ich bin aber überzeugt, dass man es auch anders, dem Hier und Heute angemessener gestalten kann. Die Industrie- und Handelskammern sind da ein gutes Beispiel. Da gibt es einen Präsidenten, einen Hauptgeschäftsführer, eine Geschäftsverteilung und darunter eine höchst effektiv arbeitende Organisation. Die IHK ist ein durchsetzungsstarker Verband.

Mit anderen Worten: Sie wollen die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen.

Weigert: Genau. Es geht sicher auch darum, die Organisation inhaltlich neu zu strukturieren. Von besonderer Bedeutung ist es aber, die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen. Ein Schwerpunkt der Präsidententätigkeit muss die Verbindung zum Ehrenamt sein. Und ebenso kommt es mir auch darauf an, dass die Jagd nicht nur Sache einer Gruppierung ist. Jagd muss immer auch Spiegel der Gesellschaft sein, deshalb sollten auch die unterschiedlichen Kräfte in der Gesellschaft in den Führungsgremien des Verbandes stärker vertreten sein.

Können Sie das etwas konkreter sagen? Was meinen Sie genau mit Neuorganisation?

Weigert: Zunächst geht es mir weniger um Satzungen und dergleichen, sondern darum, das Verhältnis zwischen dem Verband und den Kreisgruppen wieder neu zu ordnen, wieder belastbar zu organisieren. Dabei geht es insbesondere um Vertrauen und Glaubwürdigkeit der Organisation – zum einen im Innenverhältnis zu den Kreisgruppen, zum anderen nach außen gegenüber anderen Verbänden und den zuständigen Ministerien für Landwirtschaft und Umwelt. Kurz gesagt: Wir müssen Brücken bauen, im Interesse von Feld, Wald und Wild.

In Bayern ist der Grundsatz „Wald vor Wild“ gesetzlich verankert. Viele Jäger sehen das sehr kritisch. Die Mehrheit der Waldbesitzer besteht auf diesem Prinzip. Wie stehen Sie dazu?

Weigert: Auch ich bin Waldbesitzer. Der Grundsatz „Wald vor Wild“ aber ist anachronistisch und führt immer wieder zu Verwerfungen. Er reflektiert ein tiefes Missverständnis zu der Frage, was Wald eigentlich ist. Man darf Wald, so wie es schon Bert Brecht gesagt hat, nicht einfach als Ansammlung von zig Klaftern Holz begreifen. Wald ist ein System aus gegenseitig abhängigen Pflanzen und Tieren, das man nachhaltig nur insgesamt in die Zukunft führen kann. Wer Wald und Wild schützen will, der muss logischerweise den Gesamtlebensraum im Blick haben. Das heißt, wir brauchen einen Gleichklang und der muss lauten: „Wald und Wild“. Auch das würde eine Präferenz für den Wald ausdrücken, aber man würde die systematischere Herangehensweise zum Ausdruck bringen und zeigen, dass es sich bei Gams und Reh, aber auch bei Luchs und Wolf um Mitgeschöpfe handelt, die einen respektvollen Umgang verdienen. Ich unterscheide Wildtiere nicht nach Wert und Nutzen.

Noch einmal zurück zum Jagdverband: Können Sie Nicht-Jägern erklären, was da eigentlich los war, was zu den ganzen internen Streitigkeiten geführt hat, die in einer Strafanzeige gegen Präsident Vocke gipfelten?

Weigert: Zum jetzigen Zeitpunkt lohnt sich der Blick zurück nicht. Es wird den Zeitpunkt geben, zu dem wir bestimmte Sachen aufzuarbeiten haben. Jetzt aber geht es erst einmal darum, dass sich der BJV wieder als Anwalt von Feld, Wald und Wild positioniert und damit seiner Funktion gerecht wird. Es kann zum Beispiel nicht sein, dass in ganz Bayern über einen dritten Nationalpark diskutiert wird und der Jagdverband dazu – ob so oder so – keine Meinung hat.

Wie positionieren Sie sich denn zu Bär und Wolf? Das sind ja ähnlich emotionale Streitthemen.

Weigert: Ich unterscheide bei Wildtieren grundsätzlich nicht zwischen Nützlingen und Schädlingen. Für mich sind Tiere fühlende Mitgeschöpfe. Das gilt für den Rothirsch genauso wie für den Bär. In diesen Fällen muss man, so wie es die Management-Konzepte des Umweltministeriums und der Jagd vorsehen, vor Ort adäquate Lösungen finden. Und eines ist klar: Allein mit der Kugel ist noch nie ein Problem auf diesem Planeten gelöst worden.

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