Rückblick: Viermetz fällt bei Wahl durch
Die Stimmung im Gremium war, so ein Teilnehmer, "insgesamt emotional", vielleicht sogar gereizt. Die Befragung der vorgeschlagenen zukünftigen Hochschulräte dauerte wesentlich länger als vorgesehen. Die Abstimmung endete mit einem Paukenschlag: Der Bankier Kurt F. Viermetz, Aufsichtsratsvorsitzender der Münchner Hypo Real Estate Holding AG, und Ulrike Leutheusser, ehemalige Programmbereichsleiterin beim Bayerischen Fernsehen, fielen durch.
Mindestens neun der 18 Mitglieder des Uni-Senats verweigerten ihnen die Zustimmung. Das genaue Ergebnis ist geheim. Viermetz, bisher Vorsitzender des Hochschulrats, habe sich mäßig präsentiert. "Was er sagte, war sehr vage. Man hatte zuweilen das Gefühl dass er sich nicht gut auskennt an der Uni", hieß es. Zur Zukunft der Lehrerbildung habe Viermetz in der Befragung nur versichert, er werde sich der Sache gründlich annehmen. Ulrike Leutheusser fehlte bei der Vorstellung; sie sitzt mit einem gebrochenen Fuß zurzeit in Italien fest.
Rektor Wilfried Bottke hat nun die Dekane, die Mitglieder des Senats und der Hochschulleitung aufgefordert, bis 31. Juli neue Vorschläge für die beiden noch nicht besetzten Sitze im Hochschulrat zu unterbreiten. Bottke stellt sich auf ein schwierigeres Verfahren ein. "Wir werden bestimmt nicht gleich einen Volltreffer landen", sagte er gestern auf Anfrage. Dennoch hält er es für nicht angebracht, Kandidaten in Überzahl zu benennen. "Persönlichkeiten für dieses Amt drängen sich nicht auf, sie müssen gewonnen werden", erklärte der Rektor. Er werde sich mit seinem Senat stets rückkoppeln.
Während Bottke überhaupt keinen Sommerurlaub haben wird, beruft er den Senat für die Bestätigung der neuen Hochschulräte aus den Ferien ein. "Das muss eben sein." Zum 1. Oktober sollen alle Hochschulräte ernannt worden sein. Studentenvertreterin Monika Müller hat Verständnis für die Feriensitzung. "Die Wahl der neuen Hochschulräte ist der letzte hoheitliche Akt des alten Senats", sagte sie. "Wir werden es in Zukunft mit einem ganz anderen Gremium zu tun haben mit mehr Kompetenzen. Der Universitätsrat wählt den Präsidenten, er kann Studiengänge einrichten und abschaffen. Da muss man sich sehr genau anschauen, mit welcher Besetzung man in die nächsten Jahre geht."
Die Diskussion ist geschlossen.