Ryanair-Vorfall: Passagierin schildert ihre Angst beim Landeanflug
Eine Ryanair-Maschine kam beim Anflug auf den Allgäu Airport dem Boden offenbar gefährlich nahe. Eine Passagierin schrieb uns über Facebook, wie sie die kritische Situation erlebte.
Beim Anflug auf den Allgäu Airport ist es bei einer Boeing 737 mit 141 Menschen an Bord zu einer , die von den Behörden als Beinahe-Unfall eingestuft wird. Der Vorfall auf dem Ryanair-Flug von Manchester nach Memmingen ereignete sich bereits am 23. September und wurde von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung als „schwere Störung“ eingestuft.
Dem Bericht zufolge flog die Maschine beim Landeanflug deutlich zu tief, sodass ein automatisches Warnsystem Alarm auslöste. Etwa sieben Kilometer vor dem Flughafen Memmingen um 16.39 Uhr war die Maschine mit nur mehr etwa 137 Metern über dem Boden unterwegs, berichtet die BFU. Dies bemerkten laut BFU-Bericht auch die Piloten. Kurz bevor oder während im Cockpit die Warnung "Terrain, Terrain. Pull up" (Boden, Boden. Hochziehen) ertönte, startete der 30 Jahre alte Kapitän durch. Bei der aktuellen Sinkrate und der Distanz zum Flughafen hätte ein Bodenkontakt wohl kurz bevor gestanden.
Passagierin beschreibt ihre Angst
Über Facebook hat uns eine Leserin geschrieben, dass sie in genau diesem Flugzeug saß. In ihrem Post beschreibt Vikki Louise Peacock die Angst, die sie in diesem Moment empfand. "Ich war am 23. September in dem Flieger gesessen von Manchester ins Allgäu. Also ich habe echt Schiss bekommen beim Landeanflug, denn das Flugzeug ging ziemlich schnell nach unten." Als das Flugzeug der Ryanair fast schon unten war, sei es wieder in die Höhe geschnellt, beschreibt Vikki Louise Peacock auf der AZ-Facebookseite. "Also ich hab nicht Angst vor dem Fliegen, aber da hatte ich richtig Schiss. Als das Flugzeug sicher auf dem Boden gelandet war, sei sie sehr froh gewesen. Das erste, was sie zu ihrer Mutter gesagt habe, war, dass da etwas nicht gestimmt hatte. "Und ich hatte recht."
Ryanair laut Statistik sehr sicher
Ryanair meldete, wie rechtlich dazu verpflichtet, den Vorfall selbst. Ein Behördensprecher kündigte an, dass eine genaue Untersuchung des Vorfalls binnen zwölf Monaten abgeschlossen sein solle. Der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Jörg Handwerg, sprach von einem ernsten Vorfall, der jedoch auch bei anderen Airlines passieren könne.
Die vom 2007 verstorbenen Unternehmer Tony Ryan 1985 gegründete Fluglinie gilt gemessen an 76 Millionen Passagieren heute als größte europäische Airline. Erfolgreich wurde sie durch Niedrigpreise und aggressive Werbung.
Die Fluglinie ist laut Statistik eines Flugunfalluntersuchungsbüros eine sehr sichere Airline. Dennoch steht sie häufig in der Kritik, nachdem es unter anderem in Spanien zu Vorfällen wegen Spritmangels gekommen war. Ryanair bietet derzeit von Memmingen aus neun europäische Ziele an.
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