Auch Minister Herrmann erteilt ominöser Luxus-Party eine Absage
Heimlich liefen die Vorbereitungen für eine riesige Luxusparty eines Geschäftsmannes bei Schloss Elmau. Ein Riesenzelt wurde aufgebaut. Doch nun bliesen die Behörden die Party ab.
Eine heimlich geplante Luxusparty neben dem G7-Gipfelhotel bei Schloss Elmau wurde jetzt von den Behörden gestoppt. Am Dienstag ruhten zunächst die Bauarbeiten zu dem riesigen Festival-Zelt. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte am Dienstag: "Es ist völlig klar, dass das nicht stattfinden wird. Punkt aus." Eine Party in dem Landschaftsschutzgebiet sei nicht möglich, es gebe auch keinen Antrag auf Genehmigung, so Herrmann.
Anfang Juni wird auf Schloss Elmau der G7-Gipfel der sieben größten westlichen Industrienationen stattfinden. Die Polizei hat bereits jetzt ein besonderes Auge auf das Gebiet. Offen blieb zunächst die Frage, warum die Behörden sich bislang um den Bau des Zelts nicht weiter gekümmert hatten. Herrmann sagte, eine Party in dem sensiblen Gebiet sei "nicht genehmigungsfähig". Das habe der Landrat von Garmisch-Partenkirchen signalisiert, "und der Landrat hat unsere volle Unterstützung".
Schloss Elmau: Max Raabe sollte bei Luxus-Party auftreten
Im Landkreis hatte der Zeltbau Spekulationen ausgelöst - gemutmaßt wurde teilweise, dass ein russischer Geschäftsmann Gastgeber sei und US-Rockstar Lenny Kravitz oder die Gruppe Rammstein auf der Bühne auftreten sollten. Ein Russe jedoch war es nicht: "Es ist ein deutscher Geschäftsmann, der seine Party feiert", sagte eine Sprecherin des Hotels. Die Party sollte am Samstag um 19.00 Uhr starten. Unter anderem sollte Max Raabe mit seinem Orchester für Unterhaltung sorgen, wie Kreissprecher Stephan Scharf sagte.
In das Festzelt passt angeblich ein Flugzeug rein
Das Landratsamt hatte am Montag den Weiterbau des 50 Meter langen, 25 Meter breiten und 25 Meter hohen Zeltes untersagt. "Das ist ein Riesending. Das passt ein Flugzeug rein", sagte Scharf. Es seien zwar Zeichnungen und ein Ablaufplan der Party eingereicht worden. "Aber das entspricht nicht einem Antrag." Es bedürfte einer Erlaubnis nach der Landschaftsschutzgebietsverordnung, außerdem fehle die in der Bayerischen Bauordnung vorgeschriebene Anzeige mit den erforderlichen Unterlagen für einen fliegenden Bau.
Mindestens ein Teil der internationalen Gäste sollte auf Schloss Elmau logieren: "Ein großer Teil der Gäste wohnt bei uns", sagte eine Sprecherin. Allerdings habe das Schloss mit der Feier selbst und dem Zelt nichts zu tun. Minister Herrmann sagte hingegen: "Das war offensichtlich mit dem Hotel abgesprochen."
Bei der Firma, die den Bau ausführen sollte, war am Dienstag keine Stellungnahme zu erhalten. dpa/AZ
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