Sommerferien: Bayern bleibt letztes Bundesland
Die Zeiten der Sommerferien in Deutschland ändern sich. Die Ferienspanne wird 2019 auf 95 Tage ausgeweitet. In Bayern bleibt der Zeitraum der Ferien aber gleich.
Früher war die Landwirtschaft Handarbeit. Deshalb durften Buben und Mädchen im Agrarland Bayern erst als letzte in Deutschland in die Sommerferien, um bei der Ernte zu helfen. Zwar gibt es immer weniger landwirtschaftliche Betriebe und weniger junge Erntehelfer. Die Regel aber blieb trotz Widerständen anderer Bundesländer. Nun wird erneut am Rhythmus gerüttelt.
Zeitraum der Sommerferien sollte verlängert werden
So wollte Schleswig-Holstein bei dem Treffen der Kultusminister am Donnerstag den Terminplan ändern. Der Zeitraum sollte länger werden, in dem die Deutschen an den Stränden liegen. Die ersten sollten Anfang Juni anreisen, die letzten noch im September Geld ausgeben. Das missfällt aber Lehrergewerkschaften. Udo Beckmann, Chef des Verbands Bildung und Erziehung: „Es sollte um pädagogische, nicht um wirtschaftliche Gründe gehen.“
Nach Ansicht von Heinz-Peter Meidinger vom Deutschen Philologenverband werde ein Umzug mit schulpflichtigen Kindern erschwert. Im Extremfall könnte die neue Klasse zwei Monate aus dem Urlaub zurück sein und Vorsprung im Lernstoff haben. Zum anderen sei die Unterrichtsspanne zwischen den Auszeiten schon jetzt sehr kurz.
Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle beruhigt: Der Freistaat steht auch künftig bei den Ferien an letzter Stelle, sagt er unserer Zeitung. Andere Bundesländer dürfen ab 2018 schon früher in den Urlaub.
Die Ferienspanne liegt bei rund 84 statt 82 Tagen in Deutschland, 2019 bei 95, damit sich die Pfingstferien und der Sommerurlaub in zwei Ländern nicht tangieren. Das ist laut Spaenle nach dem „eigenwilligen“ Vorstoß Schleswig-Holsteins ein Kompromiss auch für Lehrer.
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