Atomkraft: Bund Naturschutz legt Einwände gegen Akw-Abriss vor
Der Bund Naturschutz lehnt die Pläne zum Rückbau des stillgelegten Atomkraftwerks Grafenrheinfeld ab und fordert Bürger auf, Einspruch gegen den Abriss einzulegen.
Die Pläne zum des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld werden vom Bund Naturschutz kritisiert. Die Umweltschützer beziehen sich dabei vor allem die in ihren Augen unsichere Lagerung des radioaktiven Abfalls während und nach des Rückbaus, wie Vertreter des Vereins am Donnerstag in Schweinfurt sagten. Zudem lehnen sie ab, dass von Radioaktivität gereinigte Bauteile wie normaler Schrott behandelt werden. Die Teile müssten stattdessen gekennzeichnet und gesammelt werden.
Akw-Betreiber Eon will Atommüll in Grafenrheinfeld lagern
Der Bund Naturschutz will ein Formular mit diesen Einwänden ins Internet stellen und fordert Bürger auf, mit diesem Einspruch gegen die Rückbaupläne zu erheben. Die bayerische Staatsregierung hatte die Pläne Ende Mai bekanntgegeben. Die Einspruchsfrist läuft noch bis Mittwoch, 27. Juli.
Die Pläne des AKW-Betreibers Eon sehen vor, einen Großteil des radioaktiven Abfalls zunächst am Standort Grafenrheinfeld zu lagern, da noch kein Endlager feststeht. Für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, wie Bauschutt vom Abriss, soll eine weitere Halle gebaut werden.
Bund Naturschutz: Zwischenlager ist nicht ausreichend gesichert
Dieses Zwischenlager ist laut Bund Naturschutz aber nicht ausreichend gegen Flugzeugabstürze oder terroristische Angriffe gesichert. Zudem entfalle mit dem Abriss des Reaktorgebäudes die Möglichkeit, beschädigte Atommüll-Behälter abgeschirmt zu reparieren.
Das AKW Grafenrheinfeld war am 27. Juni 2015 nach 33 Betriebsjahren abgeschaltet worden. Der Bund Naturschutz ist der bayerische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). dpa/lby
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