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Silberdistel
29.03.2018

Sie tragen ihren Franze auf Händen

Bei den Fußballern des SV Pfaffenhofen steht – oder in diesem Fall besser: liegt – der behinderte Franz Hornung immer mal wieder im Mittelpunkt. Der Verein betrieb schon Inklusion, da war dieses Wort noch weithin unbekannt.
Foto: Andreas Brücken

Die Kicker des SV Pfaffenhofen kümmern sich seit vier Jahrzehnten um einen behinderten Mann. Er ist einfach ein selbstverständlicher Teil einer starken Truppe

Das Schlusswort in der Kabine hat nach einem Sieg meistens der Franze. Er würdigt noch einmal ausführlich die Mannschaft, lässt sie hochleben und der Applaus gehört ein Stück weit auch ihm. Vielleicht hat nicht jeder verstanden, was Franz Hornung gerade gesagt hat, denn er spricht recht undeutlich, „aber der Kern der Botschaft kommt schon rüber“, sagt Matthias Braun, der selber lange in der ersten Mannschaft des SV Pfaffenhofen gekickt hat. Der Mann, den alle im Ort einfach nur Franze nennen, hat nie selber im Verein gespielt, denn er ist von Geburt an behindert, er ist mit dem Down-Syndrom zur Welt gekommen. Doch seit gut vier Jahrzehnten ist er ein unverrückbarer Teil der Fußballabteilung des SV Pfaffenhofen (Kreis Neu-Ulm). Es gehört zu den ungeschriebenen Gesetzen des Vereins, dass er immer dabei ist, bei Heimspielen, bei Auswärtsspielen, bei Feiern – und ins Trainingslager nach Kroatien haben sie ihn ebenfalls schon mitgenommen. Die Pfaffenhofer Kicker leben seit Jahrzehnten das, was heute Inklusion heißt. Im Fall von Franz Hornung wäre eigentlich das Wort Institution treffender, denn trotz seiner Einschränkungen, seiner Behinderungen gehört er einfach dazu. Für diese Integration, um die der Verein noch nie irgendein Aufhebens gemacht hat, erhält die Fußballabteilung die Silberdistel unserer Zeitung.

Und weil die Abteilung nie öffentlich ein Wort darüber verloren hat, dass sie sich eines behinderten Mannes angenommen hat, bittet denn auch Matthias Braun, in diesem Artikel möge unbedingt rauskommen, dass nicht sie sich bei der Zeitung um die Auszeichnung beworben hat. Kein Problem, denn den Anstoß gab Norbert Hornung, ein älterer Bruder von Franz. Wenn er über die Pfaffenhofer Fußballer spricht, schwärmt er in den höchsten Tönen: „Das ist grandios.“ Nur durch dieses Engagement sei sein Bruder selbstverständlicher Teil der Gemeinschaft geworden.

Wann das alles anfing, weiß keiner mehr so genau. Es muss wohl gut 40 Jahre her sein, da tauchte Franz Hornung regelmäßig am Rande des SV-Fußballplatzes auf. Er stammt wie seine fünf Geschwister von einem Bauernhof im Pfaffenhofer Ortsteil Erbishofen. Nachdem er das Fahrradfahren gelernt hatte, war er ständig unterwegs. Bei den Kickern bekam er bald die Linienrichterfahne in die Hand gedrückt, denn damals gab es eigentlich niemanden, der sich um die Aufgabe gerissen hätte, höchstens die Buben aus der Schülermannschaft. So wuchs Franz Hornung in die Abteilung hinein, zu Heimspielen kam er mit dem Fahrrad, zu den Auswärtspartien holte ihn die Mannschaft ab. „Er war sehr pflichtbewusst und hat kaum ein Spiel verpasst“, erzählt Wolfgang Schwegler, ebenfalls einer der ehemaligen Aktiven. Im Verein blühte der junge Mann auf, der als gutmütig und sozial geschildert wird. Und im Laufe der Zeit „haben wir ihn auch besser verstanden“, sagt Matthias Braun, „und vielleicht haben wir ihn auch manchmal unterschätzt“.

Franz Hornung durfte irgendwann wie selbstverständlich als Ehrenspieler mit auflaufen, wurde als „Betreuer“ mit auf die Mannschaftsfotos genommen, bekam stets die neuesten Trikots und einen Trainingsanzug. Auf der Jacke steht als Name nur „Franze“. Matthias Braun: „Er hat in der Kabine Appelle gehalten und die Mannschaft hat ihm applaudiert. Das hat er sichtlich genossen.“

Lange lebte Franz Hornung, der heute 57 Jahre alt ist, noch auf dem elterlichen Hof, wurde von seinem ältesten Bruder betreut, denn alleine versorgen kann er sich nicht. Doch als der starb, musste „Franze“ vor einigen Jahren in eine 15 Kilometer entfernte Behinderteneinrichtung ziehen, in die Lebenshilfe nach Senden. Das war der Moment, den sein Bruder Norbert, der schon lange im Raum Stuttgart lebt, fürchtete: „Wir hatten Bedenken, dass das Band reißt.“ Zu Unrecht, wie sich herausstellte, denn die Kicker halten auch weiterhin ihrem besonderen Vereinskameraden die Treue, holen ihn zu jedem Spiel ab und besuchen ihn, wenn er am Silvestertag Geburtstag feiert: „Da ist dann schon mal die halbe Mannschaft dabei.“

Norbert Hornung empfindet eine tiefe Dankbarkeit gegenüber den Pfaffenhofer Fußballern: „Sie sind für ihn wie eine Familie, so eine gute Betreuung konnten wir Franze nicht bieten. Das ist das Beste, was ihm passieren konnte.“

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