Söder und seine Visionen: Wenn da mal kein Kater droht

07.09.2018

Was die Pläne des Ministerpräsidenten, den öffentlichen Nahverkehr beinahe kostenlos zu machen, mit dem Oktoberfest zu tun haben.

Wenn in zwei Wochen in München das Oktoberfest startet, wird es wieder aus zigtausenden Kehlen schallen: Oane geht no! Ganz ähnlich klingt Ministerpräsident Markus Söder, wenn er nach selbem rhetorischen Muster seit Monaten ein Wahlversprechen nach dem anderen abgibt. Mehr bayerische Raumfahrt, mehr Polizisten (mit und ohne Pferd), mehr Geld für Familien, Häuslebauer und Pflegebedürftige. Nun also der beinahe kostenlose öffentliche Personennahverkehr.

Die Liste wird immer länger

Bei zwei entscheidenden Punkten unterscheiden sich jedoch die Verhaltensweisen auf der Theresienwiese und im Maximilianeum grundlegend. Während die Maß auf der Wiesn dieses Jahr rund elf Euro kostet, gehen Söders Bestellungen längst in die Milliarden. Und während die Besucher des Oktoberfests oft nur Sekunden auf ein neues Bier warten, werden sich die Bürger Bayerns geraume Zeit gedulden müssen, bis aus all den Ankündigungen Söders Wirklichkeit wird.

Nun ist langfristige Planung in der Politik ja nicht verboten, nein, sogar erwünscht. Doch die Liste der Visionen, die immer länger wird je näher die Landtagswahl rückt, erweckt den Eindruck, als würde da jemand – bildlich gesprochen – gerade einen über den Durst trinken. Wenn da mal kein Kater droht…

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