Söders München-Plan: Land, ja. Aber Stadt auch

04.09.2018

Wachstum bedeutet gerade in den Metropolen vor allem auch Wachstum von Frust. Daher ist es gut, dass Markus Söder nicht nur auf ländliche Regionen blickt.

Nanu, sollte es nicht eben noch um Heimat gehen – und ums Ländliche, das keinesfalls abgehängt werden dürfe? Der Einwand wird kommen, wenn Ministerpräsident Markus Söder einen Plan speziell für Städte vorstellt, allen voran die Metropole München – genau wie die Kritik, es handele sich um Wahlkampftaktik, schließlich ist in Bayerns Städten der neue grüne Hauptgegner der CSU besonders stark.

Aber Wahlkampftaktik ist im Wahlkampf durchaus erlaubt. Und auch inhaltlich ist ein Fokus auf Stadt-Themen wie Verkehr oder Wohnen richtig und wichtig, selbst wenn die Möglichkeiten der Politik dabei oft begrenzt sind.

Es geht eher darum, ein Gefühl aufzunehmen, das stärker geworden ist im sonst wachstumsaufgeschlossenen Bayern: dass Wachstum gerade für Stadtbewohner immer häufiger auch mit Negativem verbunden ist, mit höheren Mieten, verstopften Straßen, der Entfremdung von Arm und Reich.

Wie sich der Spagat zwischen Dynamik und Lebensqualität, zwischen Heimat und Modernität ausbalancieren lässt, muss Thema im Wahlkampf sein. Das gilt für das Land, natürlich. Aber genauso für die Stadt und ihre Bewohner.

Um den laufenden Wahlkampf und Pleiten, Pannen, Pech der vergangenen Wochen geht es auch in unserem Podcast.

Neuigkeiten zur Landtagswahl in Bayern lesen Sie auch hier in unserem News-Blog.

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