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Foto: Daniel Bockwoldt, dpa
Foto: Daniel Bockwoldt, dpa

In mehreren deutschen Städten wachsen die Probleme mit den silber-gelben Leihrädern von Obike.

München
12.09.2018

Stadt München will gegen Obike vorgehen und Räder wegräumen

Tausende Fahrräder des wirtschaftlich angeschlagenen Leihanbieters Obike stehen noch in München und werden vermutlich Ende des Jahres von der Stadt weggeräumt.

Eine entsprechende Beseitigungsanordnung sei derzeit in Arbeit und werde dann erlassen, sagte der städtische Radverkehrsbeauftragter Florian Paul am Mittwoch. Voraussichtlich im Dezember könnte die Verwaltung selber die kaputten und zerstörten Räder im Stadtgebiet einsammeln und entsorgen. Am Dienstag war eine Frist der Landeshauptstadt an Obike abgelaufen. Das Unternehmen sollte erklären, wie das Verleihsystem weitergehe und ob Obike die Räder wegräumen werde. "Wir haben bisher keine Rückmeldung erhalten", so Paul.

Die Stadt schätzt die Zahl der orangfarbenen Räder in München auf 3000 bis 6000. Zahlreiche Obikes liegen zerstört in Parks, in Bäumen oder auf dem Gehsteig - auch wenn das Ausleihen per App noch immer funktioniere, erklärte Paul. "Wir dürfen uns jetzt ums Aufräumen kümmern", kritisierte der Münchner Radverkehrsbeauftragte. Er habe kaum Hoffnung, dass Obike selbst noch aktiv werde. Jegliche Kontaktversuche blieben zuletzt erfolglos.

Obike war erst im vergangenen Jahr gegründet worden und bietet in mehreren europäischen Städten seine Leihräder an. Gründer Shi Yi hatte im Juli in einem Interview von wirtschaftlichen Schwierigkeiten gesprochen. Für Unruhe hatte auch die Insolvenz von Obike Singapur gesorgt. Auf die Geschäfte an anderen Standorten habe dies aber keine Auswirkungen, hatte der Anbieter im Juni erklärt. (dpa/lby)

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