Streit bei Ticketkontrolle: Bahn-Mitarbeiter sprüht Pfefferspray
Am Ende stehen gegenseitige Anzeigen wegen Körperverletzung. Eine Ticketkontrolle ist in einer S-Bahn in München außer Kontrolle geraten.
Zwei Jugendliche sind in einer S-Bahn bei München mit zwei Fahrscheinkontrolleuren in Streit geraten - einer der Mitarbeiter zückte dabei ein Pfefferspray. Die beiden Jugendlichen im Alter von 15 und 17 Jahren seien zunächst am Freitag in der S8 ohne Fahrschein unterwegs gewesen, teilte die Bundespolizei am Samstag mit. Nachdem die beiden in Pasing ausgestiegen waren, wollte ein Kontrolleur die Personalien der Jugendlichen überprüfen und versuchte, dazu mit dem Handy des 15-Jährigen dessen Mutter anzurufen. Als dies laut Polizei nicht gelang, steckte der Kontrolleur das Handy ein und gab an, dass er dieses erst nach Eintreffen der verständigten Polizisten wieder herausgebe.
Einsatz von Pfefferspray auch gegen Unbeteiligten
Dabei bewegte er sich laut einem Sprecher der Bundespolizei zumindest in rechtlicher Grauzone, auch wenn er beabsichtigte, das Handy später wieder zurückzugeben. Dem Jugendlichen habe das Einbehalten seines Handys gar nicht gefallen und es sei zu einem Gerangel gekommen, hieß es weiter. Ein 22 Jahre alter Kollege des Kontrolleurs griff daraufhin zu einem Pfefferspray, traf damit jedoch den 17-Jährigen, der nur daneben stand, im Gesicht.
Die Polizisten stellten das Pfefferspray sicher. Es wurden Ermittlungen wegen gefährlicher und wechselseitiger Körperverletzung eingeleitet. Die Jugendlichen müssen sich zudem wegen Erschleichens von Leistungen verantworten. (dpa/lby)
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