
Elf Häftlinge nahmen sich 2016 in Bayern das Leben

Immer wieder kommt es in Justizvollzugsanstalten in Bayern zu Suiziden von Häftlingen. Im vergangenen Jahr gab es elf Fälle - eine relativ konstante Zahl.
Während in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Selbstmorde in Gefängnissen im vergangenen Jahr aber deutlich zugenommen hat, ist sie im Freistaat seit einigen Jahren relativ konstant. 2016 nahmen sich nach vorläufigen Zahlen in Bayern 11 Häftlinge das Leben, 2015 waren es 13 und 2014 10 Häftlinge, wie eine Sprecherin des Justizministeriums mitteilte. Langfristig gesehen sei die Zahl rückläufig.
Diese Entwicklung ist nach Ministeriumsangaben auf eine umfangreiche Präventionsarbeit zurückzuführen. So würden neuankommende Häftlinge in Erstgesprächen auf eine mögliche Suizidgefahr hin untersucht. JVA-Bedienstete seien verpflichtet, Anzeichen für Suizidgedanken bei Gefangenen zu melden. Mitarbeiter hierauf zu sensibilisieren sei Gegenstand der Aus- und Fortbildung.
Verstärkte Aufsicht für gefährdete Häftlinge
Gefährdete Häftlinge würden psychologisch betreut und gegebenenfalls in Mehrbettzimmern mit anderen Insassen untergebracht. Zudem gebe es in solchen Fällen eine verstärkte Aufsicht. Möglich sei auch eine Unterbringung in einem Haftraum mit Videoüberwachung.
Besonders kritisch seien die ersten Tage und Wochen, die ein Häftling in einer Justizvollzugsanstalt verbringt. Fast die Hälfte der Betroffenen habe sich in den ersten drei Monaten das Leben genommen. dpa/lby
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