Tipps für Garten und Balkon: Jetzt wird geerntet!
Hobbygärtner können jetzt die Früchte ihrer Arbeit genießen. Wir haben ganz einfache Rezepte.
Viele Gärten und Balkone stehen jetzt in voller Blütenpracht und bieten zudem viel Gemüse und Obst. Was können Hobbygärtner tun, damit alles möglichst lange prächtig gedeiht? In Kooperation mit der Bayerischen Gartenakademie stellen wir jeden Monat Tipps vor. Lesen Sie, was Gartenbauingenieurin Marianne Scheu-Helgert jetzt Ende Juli rät:
Gießen
Steigt das Thermometer über 30 Grad, werden im Garten nach Angaben von Scheu-Helgert etwa sieben Liter Wasser pro Quadratmeter gebraucht. Das heißt: An heißen Tagen am besten frühmorgens kräftig gießen. Das gilt im Übrigen beispielsweise auch für Beerensträucher wie Brombeeren und Herbsthimbeeren: „Hier sollte aber nicht das Laub gegossen werden, sondern der Boden.“
Ernte
Frühzwetschgen, Frühäpfel, Brombeeren – aber auch Tomaten, Zucchini und Gurken können jetzt teils in großen Mengen geerntet werden. „Ein regelmäßiges Abernten ist wichtig“, betont die Gartenexpertin. Nicht nur, weil Obst und Gemüse, das zu lange an Baum und Strauch hängt, nicht mehr schmeckt, „zu langes Hängen lässt vor allem Gurken und Zucchini auch altern“. Allerdings kann es dann passieren, dass Hobbygärtner mit Blick auf den plötzlich allzu reichen Gartengenuss sich die Frage stellen: Wohin damit? Scheu-Helgert kennt das Problem und hat einfache Rezepte, die immer gelingen:
Zwetschgenkuchen
Aus der Bühler Frühzwetschge kocht Scheu-Helgert am liebsten Zwetschgen-Holunder-Marmelade. Doch die Frühzwetschge Ersinger sei für einen Blechkuchen besser geeignet. Dafür bereitet sie für ein großes Blech aus 300 Gramm Mehl einen Hefeteig zu. Sind die Zwetschgen sehr saftig, streut sie auf den Teig etwas Semmelbrösel. Dann legt sie die entsteinten Zwetschgen auf den Teig und gibt eine dünne Schicht gemahlene Haselnüsse drüber. Alles etwas schütteln und mit Streusel aus 80 Gramm Butter, 100 Gramm Zucker, 140 Gramm Mehl und einem halben Teelöffel Zimt abschließen. Im Backofen bei 175 Grad etwa 30 Minuten backen.
Suppen
Wer allzu viele Gurken plötzlich verarbeiten muss, dem empfiehlt Scheu-Helgert, auch mal ein heißes Gurken-Süppchen zu kochen. Dazu eine Zwiebel in etwas Butter glasig dünsten. Etwa 750 Gramm Gurken grob gewürfelt zugeben, anbraten und nach drei Minuten mit einem halben Liter Brühe aufgießen. Mit Thymian, Oregano, Basilikum würzen und anschließend pürieren. Nach Geschmack noch salzen und pfeffern – fertig.
Tomaten-Focaccia
„Jetzt im Sommer lassen sich frische Tomaten aber auch wunderbar als Focaccia verarbeiten“, sagt Scheu-Helgert. Dazu einfach einen dünnen Hefeteigboden oder Pizzateig zubereiten, etwas Olivenöl drauf und dann mit einem extra scharfen Messer geschnittene Tomatenscheiben verteilen. „Gewürzt mit Thymian oder auch Zwiebeln ist dies eine ganz schnelle Delikatesse, die warm und kalt schmeckt.“
Gebratene Zucchini
Fein schmecken Zucchini, wenn sie nicht allzu groß sind. „Wer viele erntet, kann sie einfach in Scheiben schneiden, salzen, kurz ziehen lassen, abwaschen, abtrocknen und in Olivenöl mit Kräutern in der Pfanne braten.“ Mit Weißbrot ein Sommeressen.
Tomaten ausdünnen
Wer weiter eine tolle Tomatenernte haben will, sollte die Pflanzen ausgeizen, also die Seitentriebe rechtzeitig kappen. Auch am Boden sollte die Tomatenpflanze nicht zu dicht hängen, erklärt Scheu-Helgert. „Und Düngen nicht vergessen – am besten mit Hornmehl. Also zuerst düngen, dann das Hornmehl etwas einhäckeln und anschließend gießen“.
Boden schützen
Wer übrigens seinen Boden vor dem nächsten Gewitterregen schützen möchte, sollte das Mulchen jetzt im Sommer nicht vergessen: Rasenschnitt oder das kleingeschnittene Grün der geernteten Karotten auf die Erde so verteilen, dass noch etwas Erde sichtbar ist.
Schnecken einsammeln
Auch wenn sie tagsüber bei großer Hitze nicht zu sehen sind, sobald die Dämmerung einsetzt, machen sich die Schnecken auf den Weg und fressen sich im Gemüsebeet satt. „Daher führt kein Weg daran vorbei, als die Tiere abends einzusammeln.“
Kräuter trocknen
Wer Pfefferminze oder Zitronenmelisse angebaut hat, sollte sich jetzt auch einen kleinen Vorrat für den Winter anlegen: In kleinen Sträußchen am besten im Innern der Wohnung aufhängen und trocknen lassen. „Kräuter sollten niemals in der Sonne getrocknet werden, dort werden sie schwarz.“
Tipps
Weitere Informationen erhalten Hobbygärtner online auf der Internetseite der Bayerischen Gartenakademie: www.lwg.bayern.de/gartenakademie
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