Tirol will Fahrverbote auf Landstraßen noch ausweiten
Schon an diesem Wochenende dürfen Fernreisende im Großraum Innsbruck nicht mehr die Landstraßen nutzen. Künftig will Tirol die Fahrverbote noch ausweiten.
Ungeachtet heftiger Proteste und einer angedrohten Klage Bayerns will die Tiroler Landesregierung die Fahrverbote auf Landstraßen noch ausweiten. Demnach soll der Transitverkehr auch in den Bezirken Kufstein und Reutte eingeschränkt werden. Das kündigte Landeshauptmann Günther Platter am Samstag an.
Er habe keine Sorge vor der von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angedrohten Klage, sagte Platter der österreichischen Nachrichtenagentur APA. "Es ist eine Notmaßnahme, die wir ergreifen müssen, um zu verhindern, dass durch Ausweichverkehr die Verkehrs- und Versorgungssicherheit in den Tiroler Gemeinden rund um die Autobahn zusammenbricht."
Söder droht mit Klage gegen Fahrverbote in Tirol
In Kufstein nutzen viele Urlauber die Bundesstraße, um die österreichische Maut oder die durch die bayerischen Grenzkontrollen verursachten Staus zu umgehen. Über das im Lechtal gelegene Reutte und den Fernpass führt ebenfalls eine beliebte Ausweichstrecke ins Inntal. Söder hatte mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof gedroht. Platter konterte: "Es fällt mir auf, dass die Tiroler Maßnahmen in Bayern immer wieder als Majestätsbeleidigung aufgefasst werden."
Es sei seine Aufgabe als Landeshauptmann, die Tiroler Bevölkerung vor "solchen Zuständen" zu schützen. "Nach diesem Wochenende werden wir unsere Maßnahmen evaluieren und daraus abgeleitet bereits in der nächsten Woche Maßnahmen für die Bezirke Kufstein und Reutte präsentieren." (dpa, lby)
Mehr zu den Fahrverboten lesen Sie hier: Fahrverbot in Tirol: Diese Strafen drohen Urlaubern.
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Bei allem Verständnis, dass man hierzulande gegen die österreichische Maut wettert, sollte man bedenken, dass gerade im Alpenbereich ganz andere Kosten beim Straßenbau und beim Unterhalt entstehen als hier. Wem das zuviel Abkassiererei ist muss diese Straßen halt nicht nutzen, ganz einfach. Bei uns plärrt man in den kleinsten Ortschaften schon nach Umgehungsstraßen, wie sieht das denn drüben in den Tourismusbereichen aus, wo sich ein Auto an das andere reiht. Da geht man u. U. morgens zum Semmeln kaufen und kommt abends mit altbackenen wieder heim, weil es unmöglich war, die Straße zu überqueren.
Gegen die Maut hat Österreich geklagt und das Gericht hat Recht gesprochen.
Nun möchte das gleiche Land Reisebeschränkungen anordnen.
Bayern muss sofort Klage einreichen....
Ich kann es verstehen, man hat eine Autobahn gebaut und Leute meiden Mautgebühren oder umfahren bei Stau. Das die Anwohner zurecht genervt sind, wäre bei uns nicht anders.
Aber es müssen Alternativen her. Wieso kein PKW Verladung auf den Zug?
Von München nach Revereto oder zu mindestens von Kufstein oder auch nach Bozen.
Das wäre durchaus eine Alternative!
Übrig sein viel einfacher ist, wenn man die Brennermaut vorab online kauft und dann via Kennzeichenerkennung durchfährt. Wenn das fast jeder machen würde, gab es vor den Mautstellen nicht so viel Stau.
Es ist ja nicht nur die Brennermaut, Man zahlt die Autobahngebühr z.B. von Zirler Berg kommend (Garmisch - Mittenwald - Seefeld) bis Innsbruck Süd und dann noch die Brennermaut. Klar dass dann viel auf der Land strasse bis Innsbruck süd fahren oder die alte Brennerstrasse. Wenn man nun die Strassen sperrt, müsste in dieser zeit die Maut Pflicht aufgehoben werden, das würde Sinn ergeben. Genau so ist es mit dem Pfändertunnel bei Bregenz: wer da in die Schweiz fahren will, verlässt bei Lindau die Autobahn und fährt durch Bregenz.
Bleibt man auf der Autobahn und fährt über die Grenze, ist man schon Mautpflichtig. obwohl nur wenige Meter danach die erste Österreichische Abfahrt ist. Anstelle den Pfändertunnel mautfrei zu halten, um die Bevölkerung von Bregenz vom Durchgangsverkehr zu befreien, kassiert man mächtig ab. Aber dann gegen Mautpläne in Deutschland klagen.