Tote Hosen sagen "Rockavaria"-Auftritt ab
"Tote Hosen"-Sänger Campino erleidet einen Hörsturz. Ein Konzert in Berlin fällt deswegen aus - und auch der Auftritt auf dem "Rockavaria"-Festival in München.
Der Sänger der Toten Hosen, Campino (55), hat einen Hörsturz erlitten. Das für Freitagabend geplante zweite Konzert der Band in der Berliner Waldbühne falle deshalb aus, teilte die Band wenige Stunden vor dem Einlass mit. Auch für das "Rockavaria"-Festival am Sonntag in München fallen die Toten Hosen als Headliner aus, wie der Veranstalter mitteilte. Als neuer Headliner tritt dort die Band Limp Bizkit auf.
"Rockavaria"-Festival ohne die Toten Hosen
In der Erklärung der Band zum Konzert-Ausfall in Berlin hieß es, die Absage erfolge auf Anweisung der Ärzte und "schweren Herzens". "Wir bemühen uns um einen Ersatztermin und werden diesen in der nächsten Woche vermelden können." Auch über die Absage für das "Rockavaria" sei die Band "wahnsinnig enttäuscht".
Noch am Donnerstag hatten 20.000 Fans die Toten Hosen beim ersten Berlin-Konzert ihrer "Laune der Natur"-Tour in der Waldbühne gefeiert. Mehr als zwei Stunden spielte die Band. Besonders die bekannten Songs wie "Hier kommt Alex", "Tage wie dieser", "Verschwende deine Zeit" und "Sascha" ließen die Besucher mitsingen und tanzen. Sänger Campino tobte über die Bühne und begeisterte die Fans, die zu einem großen Teil zu seiner Generation gehörten.
Campino und der nächtliche Freibad-Besuch
Zwischendurch gab es auch immer wieder Anspielungen auf den nächtlichen Freibadbesuch der Band nach ihrem Konzert jüngst in Dresden. Die Musiker hatten am vergangenen Wochenende ein Foto von Campino in Badehose samt zwei Begleiterinnen getwittert. Bei solchen Vorfällen sei man zur Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs verpflichtet, hatte ein Sprecher des städtischen Betriebes danach betont. Campino hätte bei vorheriger Anmeldung außerhalb der Öffnungszeiten schwimmen können.
Später bat die Band um "Vergebung". Sie will dem Bad 5000 Euro spenden. Sogar ein Entschuldigungskonzert würde nichts am Strafverfahren ändern, hatte die Polizei bereits angekündigt.
Die Düsseldorfer Band - bekennende Fortuna-Fans - bekam zudem ein besonderes Dresden-Souvenir geschenkt: den "Aufstiegsrasen" aus dem Stadion von Dynamo Dresden. Der lokale Veranstalter ihres Konzerts habe "mit aufwendigen Vermessungsmethoden die exakte Stelle ermittelt", von der das entscheidende Tor geschossen wurde, das Fortuna Düsseldorf den Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga bescherte, berichtete Tote-Hosen-Gitarrist Breiti. Es werde einen Ehrenplatz auf der Fensterbank bekommen, versprach die Band. (dpa/AZ)
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