Über die Liste ins Parlament: Spannung vor Auszählung der Zweitstimmen
Spannung bis zum Schluss: In den Parteien musste am Sonntag gezittert werden, ehe bekannt war, welche Politiker über die Liste den Einzug in den neuen bayerischen Landtag schaffen.
Nach Auszählung der Zweitstimmen werden für die schwäbische SPD wie bisher Harald Güller (Stimmkreis Augsburg-Stadt-West), Simone Strohmayr (Aichach-Friedberg) und Linus Förster (Augsburg-Stadt-Ost) dem Landtag angehören. Auch der ehemalige Augsburger Oberbürgermeister Paul Wengert, der wie schon 2008 im Stimmkreis Marktoberdorf antrat, hat einen Sitz im Maximilianeum sicher. Das fünfte SPD-Mandat (bisher vier) geht an Herbert Woerlein, der in Augsburg-Land-Süd kandidierte.
Güller zeigte sich gestern „hocherfreut“ über das SPD-, aber auch über sein persönliches Ergebnis. Der 50-Jährige, der im Zuge der Verwandtenaffäre des Landtags als schwäbischer SPD-Chef und Parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion zurückgetreten war, konnte deutlich mehr Stimmen sammeln als bei der Wahl 2008.
Freie Wähler im Allgäu stark
Die Grünen sind im Landtag wieder mit Christine Kamm (Augsburg-Stadt-Ost) und Thomas Gehring (Kempten/Oberallgäu) vertreten. Das dritte Mandat der schwäbischen Grünen sicherte sich mit Ulrich Leiner (Lindau/Sonthofen) ein weiterer Allgäuer. Grünen-Landeschefin Theresa Schopper, die in Marktoberdorf kandidierte, wird dem neuen Landtag dagegen nicht mehr angehören. Befürchtungen Schoppers im Vorfeld haben sich damit bestätigt. Ob sie aus dem schwachen Abschneiden Konsequenzen ziehen und den Landesvorsitz zurückgeben wolle, wollte Schopper nicht sagen.
Aus dem Allgäu kommt die komplette Riege der Freien Wähler in Schwaben. Den Wiedereinzug ins Parlament schafften Ulrike Müller (Kempten/Oberallgäu), Bernhard Pohl (Kaufbeuren) und Leopold Herz (Lindau/Sonthofen). Nicht gereicht hat es dagegen im Stimmkreis Augsburg-Land/Dillingen für Johann Häusler, der einen engagierten Wahlkampf geführt hatte.
13 Direktmandate und zwei Listenmandate für die CSU
Neben den 13 Direktmandaten konnte die schwäbische CSU zwei Listenmandate gewinnen. Das beste Ergebnis erzielte der Bezirksvorsitzende der Jungen Union, Hans Reichhart (Jettingen-Scheppach). Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten Platz gab es bis zuletzt zwischen Eric Beißwenger (Bad Hindelang) und Manfred Losinger (Friedberg). Am Ende hatte Beißwenger mit 21050 zu 20 875 Stimmen knapp die Nase vorn.
Auch Landtagspräsidentin Barbara Stamm (Unterfranken) und Europaministerin Emilia Müller (Oberpfalz) zogen über die Liste wieder in den Landtag ein.
Die Diskussion ist geschlossen.