Unfallfahrer rief selbst die Polizei
Das Wichtigste verschwieg er aber
Die Polizei hat am Montag neue Erkenntnisse zum tödlichen Verkehrsunfall bekannt gegeben, der sich in der Nacht zum Sonntag in Neu-Ulm ereignet hat. Wie berichtet, wurde ein 20-jähriger Fußgänger angefahren und starb an seinen schweren Verletzungen. Jetzt ist klar: Derjenige, der den Notruf gewählt hatte, war auch der Unfallfahrer. Allerdings hatte der 32-jährige Neu-Ulmer das der Polizei in der Nacht verschwiegen und sich nur als Zeuge gemeldet.
Zunächst waren die Ermittler daher davon ausgegangen, dass der am Unfall beteiligte Autofahrer nach der Kollision das Weite gesucht hatte. Als sie dann am Sonntag allerdings Unfallspuren am Wagen des 32-jährigen Anrufers fanden, konfrontierten sie ihn damit – und er räumte seine Beteiligung ein. Gegen den Mann wurde daraufhin ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung sowie Verkehrsunfallflucht eingeleitet.
Am heutigen Dienstag soll die Leiche des 20-jährigen Opfers obduziert werden. Davon erhofft sich die Polizei auch weitere Erkenntnisse auf die Frage, ob der junge Mann zuvor von einem weiteren Fahrzeug angefahren wurde. Laut Christian Eckel, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, gebe es darauf aber bislang keine Hinweise.
Wie genau es zu dem tragischen Unfall kam, ist nach wie vor unklar. Das Gutachten eines eingeschalteten Sachverständigen wird in einigen Wochen erwartet. Nach derzeitigen Erkenntnissen geht die Neu-Ulmer Polizei davon aus, dass der junge Mann gegen 3 Uhr nachts bereits auf der Straße lag, als er von dem Auto erfasst wurde. Er war wohl auf dem Heimweg eines Dorffestes im Stadtteil Burlafingen. Ob der 20-Jährige zuvor Alkohol konsumiert hatte, soll ebenfalls bei der Obduktion geklärt werden. Hinweise darauf, dass der 32-jährige Autofahrer zum Zeitpunkt des Unfalls unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand, liegen laut Angaben der Polizei bislang nicht vor.
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