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Augsburg
16.06.2019

Uni-Präsidentin: "Man kann Kinder nicht einfach vor den Laptop setzen"

Sabine Doering-Manteuffel ist seit Oktober 2011 Präsidentin der Universität Augsburg.
Foto: Silvio Wyszengrad

Exklusiv Uni-Präsidentin Doering-Manteuffel befürchtet, dass Lehrer ihren Schülern bei manchen Themen nicht gewachsen sind. Wie sie dagegen vorgehen will.

Schule wandelt sich: Die Klassenzimmer werden digitaler, die Schülerschaft multikultureller, die Inklusion von Kindern mit Behinderung wichtiger. Bekommen unsere Lehrer auch die richtige Ausbildung, um mit all dem klarzukommen?

Sabine Doering-Manteuffel: Die Schulen sind ein Schauplatz des sozialen Wandels – zum Beispiel durch Migration und andere soziale Veränderungen. Die Lehrkräftebildung muss auf diese Veränderungen reagieren. Auf die Schulen kommen neue gesellschaftspolitische Aufgaben zu – die Themen Nachhaltigkeit, sozialer Wandel, Inklusion, Umweltbewusstsein. Schulen und Universitäten müssen all diese sozialen Themen mit auffangen – aber ohne, dass die fachliche Ausbildung der Lehrer darunter leidet. Darin sehen wir größte Herausforderungen.

Wo genau liegt das Problem?

Doering-Manteuffel: Die Welt dreht sich immer schneller und die Politik kann häufig nur reagieren. Es dauert meist Jahre, bis die Prüfungsordnungen für das Lehramtsstudium angepasst werden. Man muss befürchten, dass die Lehrer bei Themen wie Digitalisierung, Heterogenität oder Klimawandel bisweilen nicht genügend vorgebildet sind, um die Inhalte den Schülern zu vermitteln.

Sie sprechen die Digitalisierung an. Bayern hat sich das Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren 50.000 Klassenzimmer komplett zu digitalisieren. Werden Lehrer ausreichend darauf vorbereitet, im Unterricht mit digitalen Medien zu arbeiten?

Doering-Manteuffel: Die Politik setzt derzeit sehr viel an der Ausstattung der Schulen an: Tablets, Smartboards und Laptops für die Klassenzimmer. Das Problem liegt aber gleichermaßen in der Professionalisierung der Lehrkräfte. Man kann Kinder nicht einfach vor den Laptop setzen und sie damit spielen lassen. Lehrer müssen vielmehr in die Lage gebracht werden, den Schülern digitale Kompetenzen vermitteln zu können. Das wird in der Ausbildung in Bayern noch nicht systematisch gefördert. Zwar gibt es inzwischen einige Initiativen aus den zuständigen Ministerien, diese müssten aber noch intensiviert und beschleunigt werden. Man müsste auch an diesem Punkt viel stärker und schneller auf den digitalen Wandel reagieren.

Ist das bayerische Lehramtsstudium also nicht mehr zeitgemäß?

Doering-Manteuffel: Schüler haben möglicherweise mit Lehrern zu tun, die ihnen in Sachen Digitalisierung nicht mehr gewachsen sind. Lehrer müssen selbst lernen, wie sich die Geräte gewinnbringend nutzen lassen. Das Problem ist: Die Lehramtsstudiengänge müssen ja weiterhin alle fachlichen Inhalte vermitteln, sodass es schwer ist, alle Zusatzaufgaben unterzubringen, die durch den gesellschaftlichen Wandel auf Lehrer zukommen. Hier müsste man auch über eine Ausweitung der Studienzeiten nachdenken.

Haben die Unis bei den Studieninhalten ein Mitspracherecht?

Doering-Manteuffel: Wenn eine neue Lehramtsprüfungsordnung vorbereitet wird, geben die Konferenz der bayerischen Universitäten und die einzelnen Universitäten Stellungnahmen zu den geplanten Änderungen ab. Im Jahr 2017 sind die Universitäten mit einem Konzept zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung auf das damals noch gemeinsame Ministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst zugegangen. Leider wurde aber keiner unserer Vorschläge berücksichtigt. Unsere Experten wären sofort bereit, an einer Reform des Lehramtsstudiums mitzuwirken.

Wie sollten Lehrer damit umgehen, dass heute Kinder aus allen Teilen der Welt in Bayern lernen?

Doering-Manteuffel: Grundschullehrer müssen zum Beispiel darauf vorbereitet sein, dass ihre Schüler unterschiedliche Sprachen sprechen und unterschiedliche kulturelle Hintergründe haben. Das kann man nicht allein durch mehr Lehrer lösen. Vielmehr muss der einzelne Lehrer durch sein Studium und Fortbildungen in die Lage versetzt werden, darauf reagieren können. Heterogenität muss als Chance begriffen werden, und entsprechende Kompetenzen sollte die Politik in der Lehrerausbildung viel stärker in den Blick nehmen.

Was können Sie als Universität tun, wenn die Politik nicht in die Gänge kommt?

Doering-Manteuffel: Die Prüfungsordnungen geben die Richtung vor, unsere Spielräume sind nicht übermäßig groß. Aber wo es sie gibt, da nutzen wir sie. Für Grundschulpädagogen etwa bieten wir dieses Semester zwölf Veranstaltungen zum Thema Heterogenität an Schulen an – zum Beispiel, wie man Familien aus verschiedenen Kulturen richtig berät oder wie man die Inklusion als Zukunftsaufgabe der Schulen angehen kann. Heterogenität ist bereits heute ein großer Forschungsschwerpunkt der Universität Augsburg.

Haben Sie als Universitäts-Präsidentin dennoch ein ungutes Gefühl, wenn Sie Lehrer an die Schulen entlassen und wissen, dass sie auf aktuelle Themen nicht so vorbereitet sind, wie sie es sein sollten?

Doering-Manteuffel: Für mich ist das eine gesellschaftspolitische Frage: Wo wollen wir mit unserer Gesellschaft hin, die letztlich im Ganzen nicht auf Zukunftsthemen vorbereitet ist? Wir versuchen, an der Universität so gegenwärtig zu sein, wie es irgendwie geht. Wir forschen zu Heterogenität, zur Digitalisierung, zum Klimawandel und zu neuen Materialien. Und unseren Studierenden versuchen wir mitzugeben, dass sie von sich aus bei den großen Themen am Ball bleiben – egal, ob das nun Nachhaltigkeit ist oder in zehn Jahren vielleicht schon wieder etwas ganz anderes.

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