Verbrecher verätzte sich die Finger
Der Passauer Bundespolizei ist es gelungen, einen seit Jahren gesuchten Verbrecher zu entlarven.
Passau (AZ) - Der Passauer Bundespolizei ist es gelungen, einen seit Jahren international gesuchten Verbrecher zu entlarven. Dienstag eröffnete das Amtsgericht Passau Haftbefehl gegen den enttarnten Kriminellen wegen versuchter Tötungsdelikte in Kroatien. Dank intensiver Nachforschungen der Bundespolizei kann der 33-Jährige, der sich sogar durch Verätzungen der Finger seiner Identität entledigen wollte, nun den kroatischen Behörden zugeführt werden.
Ursprünglich beabsichtigte der kroatische Staatsangehörige mit gefälschten Papieren über Suben in Niederbayern nach Österreich auszureisen. Die österreichischen Beamten erkannten jedoch die Fälschung und überstellten den Unbekannten an das Bundespolizeirevier in Passau.
Die Identität des Mannes blieb zunächst ein Rätsel, da er weder eigene echte Identitätspapiere hatte, noch auf eine andere Weise identifizierbar war. Selbst die Fingerabdrücke halfen nicht weiter, da er seine Fingerkuppen durch Verätzungen offensichtlich entstellt hatte. Die Passauer Ermittler nahmen daher jedes noch so kleine Detail in Augenschein, um die wahre Identität des Mannes zu entlarven. Ein Brief im Reisegepäck brachte die Bundespolizisten dann auf die Spur.
Das in kroatischer Sprache verfasste Schriftstück beinhaltete den Namen eines international gesuchten Kriminellen. Nach mehreren Vernehmungen gab der bis dahin schweigsame Kroate zu, dass er von den kroatischen Behörden mit Haftbefehlen gesucht wird.
Er gestand, bereits 2001 in Kroatien auf eine andere Person eingestochen zu haben. Außerdem bekannte er sich zu einem versuchten Tötungsdelikt, bei dem er mehrere Schüsse auf einen Landsmann abgegeben hatte.
Die Generalstaatsanwaltschaft München ordnete die richterliche Vorführung am Amtsgericht Passau an. Der zuständige Ermittlungsrichter hat dem überführten Kriminellen die vorliegenden Haftbefehle eröffnet. Nun kann der Mann den kroatischen Justizbehörden überstellt werden.
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