Verirrte Tiere: Fuchs im Tennisclub, Wildschwein in der Apotheke
Ein Wildschwein auf der B300 hat am Freitagmorgen ein Verkehrschaos in Augsburg ausgelöst. Kein Einzelfall. Immer wieder verirren sich wilde Tiere in die Stadt.
Ein Wildschwein hat am Freitagmorgen für Chaos im Westen Augsburgs gesorgt. Das Tier hatte sich im morgendlichen Berufsverkehr auf die B300 verirrt und lief zwischen den Fahrbahnen umher. Ein Polizeibeamter erschoss das Tier gegen acht Uhr.
Wildtiere im Stadtgebiet - was zunächst kurios klingt, kommt tatsächlich immer wieder vor. Wir haben die ungewöhnlichsten Zwischenfälle für Sie zusammengestellt.
Wildschweine legen Bahnstrecke Augsburg-München lahm
Vor fünf Jahren haben gleich acht umherirrende Sauen Chaos in Augsburg verursacht und unter anderem den Bahnverkehr auf der Hauptstrecke Augsburg-München lahmgelegt. Als damals ein Tier am Haltepunkt der Haunstetter Straße über die Bahnsteige und weiter auf die Gleise raste, waren viele Menschen im Berufsverkehr, darunter auch Schulklassen unterwegs. Ein Wildschwein fiel in einen Kanal. Zwei Menschen wurden damals leicht verletzt, bevor die Tiere beim Hochzoller Bahnhof erschossen werden konnten.
Wildschwein verirrt sich in Dillinger Modegeschäft
Anfang 2018 ist ein Wildschwein in die C&A-Filiale in der Dillinger Kapuzinerstraße gestürmt. Das Tier, das wohl bei einer Treibjagd in der Nachbarstadt Lauingen ausgerissen war, hatte sich zuvor bereits in eine Apotheke verirrt, wo es großen Schaden an einer Glastür anrichtete.
Im Modegeschäft dann lief das Wildschwein wie wild im Schaufenster entlang. Kunden vor Ort retteten sich unter anderem auf den Kassentresen. Schließlich erlegte die Polizei das Tier im Laden.
Wildschwein bricht in Bank in Petersdorf ein
Zu überregionaler Bekanntheit brachte es Anfang 2014 ein Wildschwein in Petersdorf (Landkreis Aichach-Friedberg). Als eine Kundin am Morgen den Servicebereich der Filiale der Raiffeisenbank Aindling in Alsmoos völlig verwüstet vorgefunden und die Polizei informiert hatte, dachten die Beamten zuerst an einen betrunkenen Randalierer: Eine Scheibe war eingeschlagen, die Einrichtung im Inneren beschädigt, überall war Blut zu sehen. Die Videoaufzeichnung der Überwachungskamera zeigte dann, wer der wahre Übeltäter war: ein Wildschwein.
Elch verwüstet Supermarkt in Norwegen
Ein Tier, dass sich wohl eher nicht in ein deutsches Geschäft verirren wird, hat 2010 in Norwegen reichlich Chaos verursacht. Ob der Elch, der in Kongsvinger bei Oslo in einen Supermarkt gerannt war, während der Hitzewelle im Juli Abkühlung suchte oder versehentlich in das Geschäft lief, ist nicht ganz klar. Wie die Deutsche Presse-Agentur damals berichtete, suchte das Tier zunächst die Blumen- und Gartenabteilung auf und trabte dann weiter zu den Getränken. Dort blieb der Elch eine Weile lang vor einem Stapel mit kühlen Bierflaschen stehen, bevor er so verschwand, wie der gekommen war - durch die Eingangstür.
Biber richtet in Augsburger Innenstadt Schäden an
Wenn Tiere sich in renaturierten Arealen wohl fühlen, ist das ja eigentlich eine gute Nachricht. Nicht so für die Anwohner des Augsburger Sparrenlechs. Denn mitten in der Stadt, kurz hinter der City Galerie, hat sich ein Biber angesiedelt. Er fällte Bäume und Sträucher entlang des Kanals und in angrenzenden Gärten der Wohnanlage City Palais und sorgte damit Anfang des Jahres für Ärger bei den Anwohnern. Diese forderten von der Stadt Augsburg, das Tier umzusiedeln. Schwierig, um nicht zu sagen unmöglich - denn Biber stehen als Wildtiere unter strengem Schutz.
Babyfüchse wohnen unter Augsburger Tennis-Tribüne
Während der Biber in der Augsburger Innenstadt für Ärger sorgte, fällt die Reaktion auf zwei Babyfüchse im Augsburger Stadtgebiet gänzlich anders aus: Die meisten werden beim Anblick der flauschigen Jungtiere, die vermutlich unter der Tribüne des Tennisclub Augsburg (TCA) im Siebentischpark wohnen, wohl ein verzücktes "Süüüüß!" hervorbringen.
Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr waren im April zum TCA gerufen worden, weil auf dem Gelände ein kleiner Fuchs winselte. Offenbar suchte das Tierchen nach seiner Mutter. Einfangen konnten sie das kleine Tier jedoch nicht. Kurze Zeit später wurde ein zweiter Babyfuchs gesichtet. Da die beiden Jungtiere gut ernährt und gesund aussahen, gingen TCA und Tierschutz davon aus, dass Mutter Fuchs in ihrer Nähe war.
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