Verirrter Wanderer wird nach 17 Stunden gerettet - und baut Serienunfall
Nach fast 17-stündiger Suche hat die Bergwacht am Poschberg einen Wanderer aus NRW gerettet. Anschließend verursachte der Mann einen schweren Verkehrsunfall.
Diesen Tag wird ein 67-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen so schnell wohl nicht vergessen: Nachdem er nach fast 17 Stunden von seiner Bergwanderung gerettet werden konnte, verursachte er kurze Zeit später einen schweren Verkehrsunfall.
Der Mann war am Sonntag im Lattengebirge unterwegs, wo er am Poschberg in absturzgefährliches Gelände geriet. Als es langsam dunkel wurde, setzte der 67-Jährige, der kein Licht bei sich trug, einen Notruf ab. Allerdings konnte er nicht genau sagen, wo er sich befindet; auch eine Handy-Ortung war nicht möglich.
Unter anderem mit einer Wärmebild-Drohne suchten 15 Bergretter, zwei Hubschrauber sowie weitere Helfer in der Nacht nach dem Mann. Zwar gelang es, immer wieder Rufkontakt zu ihm herzustellen, aber keinen Sichtkontakt. In dem unübersichtlichen und sehr steilen Gelände konnten die Retter nur ungefähr eingrenzen, wo sich der Mann befindet.
Erst am Montag konnte der Mann gerettet werden
Erst am Montagmorgen konnte der Mann von einem Rettungshubschrauber aus gesichtet werden. Aufgrund von Regen und Nebel gelang es allerdings nicht, bis zu ihm vorzudringen. Erst gegen 11.30 Uhr schafften es dann insgesamt 17 Bergretter von der Poschhütte aus über einen Bergrücken zu dem 67-jährigen Urlauber abzusteigen.
"Der Mann hatte die trockene und milde Nacht und auch den Niederschlag am Vormittag in seiner Regenkleidung gut überstanden und bewältigte den Aufstieg für die Retter unerwartet fit und zügig", teilt der BRK-Kreisverband Berchtesgadener Land mit.
Die Pechsträhne des 67-Jährigen sollte damit aber noch nicht vorüber sein: Als er mit seinem Polo aus vom Waxries-Parkplatz auf die B21 einfahren wollte, verursachte der Mann einen schweren Verkehrsunfall mit vier Fahrzeugen und sieben Verletzten.
67-Jähriger verursacht Unfall mit sieben Verletzten
Der Mann hatte beim Abbiegen wohl einen heranfahrenden Honda übersehen, mit dem er zusammenstieß. Vier deutsche Urlauber, die auf der Heimreise aus Österreich waren, beobachteten den Unfall und mussten mit ihrem Mercedes stark abbremsen. Daraufhhin krachte ein dahinter fahrender Lastwagen in dessen Heck.
Die Beifahrerin im Mercedes wurde laut Mitteilung des BRK ersten Erkenntnissen zufolge mittelschwer verletzt und per Hubschrauber ins Klinikum geflogen. Die drei weiteren Insassen im Mercedes - der Fahrer sowie eine 64-Jährige und ihr 77-jähriger Ehemann auf der Rücksitzbank, der Honda-Fahrer und seine 69-jährige Frau sowie der 67-jährige Unfallverursacher kamen mit leichteren Verletzungen davon. (sli)
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