
Die Bahn soll Kunden weniger im Regen stehen lassen


Exklusiv Bayern will auf der Verkehrsministerkonferenz den Abbau von Bahnsteigdächern stoppen. Verkehrsminister Reichhart kritisiert die Modernisierungspolitik der Bahn.
Bayern will auf der Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern durchsetzen, dass die Deutsche Bahn ihre Kunden weniger bei Wind und Wetter im Regen stehen lassen soll. Der bayerische CSU-Verkehrsminister Hans Reichhart kündigte für das Treffen in Frankfurt einen Antrag an, dass bei Bahnhofsmodernisierungen der bisherige Wetterschutz erhalten bleiben müsse und Bahnsteigdächer nicht, wie derzeit meist der Fall, gekürzt werden dürften. "Es ist nicht akzeptabel, dass Bahnhöfe nach Modernisierungen und Umbauten einen schlechteren Wetterschutz haben als vorher", kritisierte der CSU-Politiker die gängige Praxis der Bahn Bahnsteigdächer teilweise abzubauen.
Bahnsteigdächer werden bei Umbauarbeiten verkürzt
"Bund und Bahn müssen bei aktuellen und künftigen Umbauten mindestens den bisherigen Wetterschutz garantieren", betonte der CSU-Politiker. Auslöser der bayerischen Initiative sind mehrere aktuelle Bahnhofsprojekte in Bayern. So soll nach Angaben der Staatsregierung in Kempten das Bahnsteigdach von 140 Meter auf 65 Meter gekürzt werden, in Kronach von 119 auf 53 Meter und in Marktredwitz soll der überdachte Bereich sogar von 234 Meter auf 68 Meter schrumpfen.
Reichhart: Kürzere Dächer sorgen für Verspätungen
CSU-Minister Reichhart macht dabei nicht nur Komfort-Aspekte, sondern auch Pünktlichkeitsprobleme der Bahn geltend. "Kürzere Überdachungen führen nicht nur zu verständlicher Verärgerung bei unseren Fahrgästen, sondern sind bei schlechtem Wetter auch oft Ursache für Verspätungen, wenn an wenigen Türen viele Menschen ein- und aussteigen wollen", betonte der Minister. Die bisherige Finanzierungsvereinbarung zum Wetterschutz zwischen Bund und Bahn sei nicht mehr zeitgemäß.
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