Viele private Forscher graben illegal nach Weltkriegsüberresten
Auch in Bayern suchen viele Privatmenschen nach Überresten aus dem Weltkrieg. Das ist meistens illegal - und auch gefährlich.
Trotz heikler Rechtslage suchen zahlreiche private Forscher nach Weltkriegsüberresten. Nach Einschätzung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (BLfD) bewegt sich der überwiegende Teil dabei außerhalb des gesetzlichen Rahmens. Insgesamt gehen einige hundert Hinweise auf Raubgrabungen jedes Jahr bei der Behörde ein.
Privatforscher dürfen in Bayern zwar nach Gegenständen graben, müssen diese aber unverändert belassen und melden, erklärt Michael Heinzlmeier. Der Polizeihauptkommissar und Archäologe hat sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit auf Raubgrabungen spezialisiert. Wer im Bereich eines Bodendenkmals unter der Erde sucht, braucht eine Genehmigung.
Zu den Weltkriegsüberresten gehören auch Bomben und Granaten
Bei Weltkriegsüberresten ist die Lage zudem gefährlich, da sich an den Fundstellen häufig auch Sprengmittel befinden. Wenn sich jemand gefundene Granaten oder Bomben aneignet, ist das ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Dem BLfD sind etwa 3000 Sondengänger bekannt.
Darunter suche schätzungsweise ein Viertel gezielt nach Militaria, teilt eine Sprecherin der Behörde mit. Mit Metallsonden spüren sie Abzeichen oder Waffen auf. "Jeder hat sein Interessensgebiet, das geht hin bis zu ganzen Panzern", so Heinzlmeier. Gegenstände mit NS-Symbolen ließen sich auf einschlägigen Internetplattformen besonders gut verkaufen.
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