Vorwürfe gegen Brauerei: Kornkäfer in der Malzmühle
Die Hygiene in der Hofmühl-Brauerei Eichstätt beschäftigt das Amtsgericht Ingolstadt. Es geht auch um Schimmel in der Produktion. Von Harald Jung
Die Hygiene in der Hofmühl-Brauerei Eichstätt beschäftigt seit gestern das Amtsgericht Ingolstadt. Es geht um Schimmel in der Produktion und den Vorwurf der Falschetikettierung.
Der Fall liegt über drei Jahre zurück. Damals fand ein Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung am Landratsamt Eichstätt Schimmel in einem Sauerguttank, Kot vom Siebenschläfer im Technikraum des Sudhauses und jede Menge Kornkäfer in einer Malzmühle.
Darüber hinaus wirft die Staatsanwaltschaft Ingolstadt Geschäftsführer und früheren Braumeistern Etikettenschwindel und Verstöße gegen das Reinheitsgebot vor. Bei der Herstellung verschiedener Biersorten sei entweder nicht das richtige Malz verwendet worden oder man habe dem Verbraucher die genauen Inhaltsstoffe bewusst verschwiegen.
Das Traditions-Brauhaus kämpft seit Jahren - unter anderem mit Gutachten eines europaweit anerkannten Sachverständigen - gegen eine Bestrafung. Was das Malz anbelangt, betont der Geschäftsführer, stelle man diese Biere schon über viele Braugenerationen nach alten Rezepten her. Außerdem habe man nach den Hinweisen des Landratsamtes sofort neu etikettiert.
Strafrichter Peter Hufnagl verordnete bei herrlichstem Biergartenwetter einen Ortstermin in der 20 Kilometer entfernten Brauerei - aber nicht, um die Bierqualität zu testen, sondern um sich von der Reinheit im Betrieb zu überzeugen. Der ist in den vergangenen Jahren für 13 Millionen Euro modernisiert worden. Von Schimmel keine Spur. Der Prozess geht weiter. Von Harald Jung
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