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Wander-Hype
08.06.2019

Wie WLAN und E-Bikes die Ruhe in den Bergen (zer-)stören

Wandern wird immer beliebter. Von Gipfelruhe ist an vielen Orten nicht mehr viel zu spüren.
Foto: Andreas Heimann, dpa

WLAN auf der Hütte und massenweise Touristen: Von der Einsamkeit der Berge ist mancherorts nicht viel übrig. Die Folgen spüren Hüttenwirte und Bergwachtler.

WLAN, Dusche, Zweibettzimmer auf der Hütte und dazu noch eine garantierte Gipfelbesteigung: Besucher in den Bergen reisen mit ganz bestimmten Vorstellungen an - und haben dabei oft weniger Bezug zu Natur, zu den Schwierigkeiten und Gefahren in den unwirtlichen Bergregionen. Wandern und Bergsport boomen. Damit strömen immer mehr Menschen in die Berge - darunter viele, die nie zuvor einen Fuß in höhere Regionen gesetzt haben. 

Zudem rücken Handy, Internet und soziale Medien abgelegene Regionen näher an die Menschen heran. Im Wohnzimmer lässt sich der Gipfelsturm auf den Mount Everest verfolgen. Youtube-Filme von Freeridern, die bei Sonnenschein Extremhänge bewältigen, lassen die Gefahr von Lawinen unwirklich erscheinen. Hüttenwirte, Bergführer und Bergretter berichten von gestiegenen Ansprüchen und einer neuen Sorglosigkeit der Besucher.

2018 musste die Bergwacht Bayern 8516 Mal ausrücken

Rund sechs Millionen Menschen lebten allein in Bayern etwa eine Autostunde von den Bergen entfernt, sagt Roland Ampenberger von der Bergwacht Bayern, die am Freitag über steigende Einsatzzahlen berichtete. 8516 Mal mussten die Helfer 2018 ausrücken, rund 400 Mal mehr als 2015. "Der Nutzungsdruck steigt." 

Auch sogenannte Pedelecs - Elektrofahrräder - verstärkten den Zustrom. "Damit kommen mehr Menschen in entlegene Gegenden, die bisher für sie nicht erreichbar waren." Wolfgang Wabel vom Deutschen Alpenverein (DAV) berichtet von ersten Einsätzen, weil E-Bikefahrer mit den schweren Rädern nicht weiterkamen. Mountainbiken boomt weiter. Der DAV testet deshalb in Modellregionen Lenkungsmaßnahmen.

Menschen rufen die Bergretter auch, wenn sie erschöpft sind

Für Extra-Einsätze sorgt der Klimawandel. Wenn Hangrutsche Wege verschütten, Lawinen auf Straßen abgehen oder der Bergwald brennt, rücken neben anderen Einsatzkräften auch Bergwachtler aus. Immer öfter rufen zudem Menschen die Retter nicht wegen eines tatsächlichen Unfalls, sondern weil sie erschöpft sind oder nicht weiterkommen. Das Handy gibt scheinbar Sicherheit. Dass Einsätze Aufwand bedeuten und auch Retter in Gefahr bringen, bedenken viele offenbar nicht. 

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"Es gibt eine entrückte Wahrnehmung, was sinnvoll und machbar ist", sagt Chris Semmel, Leiter der Geschäftsstelle des Verbandes Deutscher Berg- und Skiführer (VDBS). Früher seien Menschen in den Bergen gewesen, die sich über lange Zeit Erfahrung angeeignet hätten. Das sei nun anders. Ein Faktor seien die sozialen Medien. "Jeder will cool sein, jeder will Abenteuer erleben." Und: "Sich selber, den Kollegen, dem Freundeskreis zeigen: Ich war da. Das ist auch ein Trend, den man wahrnehmen kann." Zugleich schaffe dies oft ein Bild von der Bergwelt, das Gefahren ausblende.

Instagram und Co. sorgen für Anstürme auf einst einsame Orte

Der Nationalpark Berchtesgaden kämpft mit den Folgen eines solchen Internethypes. Seit in den Netzwerken Bilder von einem Wasserfall am Königssee kursieren, erlebt die ehemals idyllische Stelle einen regelrechten Ansturm. Im vergangenen Jahr stürzten zwei Menschen auf dem Weg dorthin ab, kamen aber glimpflich davon. Im April starben zwei 21-Jährige aus Sachsen, als sie in die Gumpe sprangen - sie unterschätzten vermutlich die Strömung und das Schmelzwasser.

Bergsportler sehen Posts attraktiver Spots oft mit Skepsis. Wer solche Touren veröffentliche und damit noch mehr Menschen an einsame Orte locke, bekomme schon manchmal Ärger, sagt Bergführer Semmel. Mehr Menschen bedeute teilweise mehr Gefahr - weil sie Steine, Eis oder Lawinen lostreten. Obwohl der Bergführerverband VDBS mit rund 800 Mitgliedern etwa doppelt so viele Profis vereint wie vor 20 Jahren - neben Bergführern auch Kletterlehrer und Wanderleiter - könnten nicht immer alle Anfragen bedient werden.

Viele Hobby-Bergsteiger haben feste Vorstellungen

Dabei kommen manche mit festgefügten Plänen. Ein Gipfel mit knapp 3000 Metern, ein weiterer mit knapp 4000 Metern - und dann gleich Mont Blanc: Mit dieser Vorstellung sei ein Kunde zu ihm gekommen, berichtet Bergführer Hajo Netzer. "Die Leute kommen mit einer klaren Erfüllungsvorstellung. Man hat ja gebucht. Dass schlechtes Wetter sein kann, dass man scheitern kann, dass warum auch immer etwas nicht funktioniert - das kommt in deren Vorstellungswelt nicht vor."

Manche gingen trotz widriger Bedingungen los und beklagten sich, wenn die Bergretter, vielfach Ehrenamtliche, dann schlecht gelaunt seien. "Dass denen die Begeisterung nicht ins Gesicht geschrieben ist, wenn sie ausrücken müssen, weil jemand Mist macht, das muss man auch verstehen." Die Verantwortung für das eigene Handeln sei gesunken.

Umweltschutz geht vor eine warme Dusche

Auch Hüttenwirte spüren eine Veränderung. "Die Leute kommen mit Vorstellungen vom Hotel im Tal - und wissen gar nicht, dass das am Berg nicht realisierbar ist", sagt Thomas Gesell, Hüttenreferent der DAV-Sektion München. Duschen, früher undenkbar, gibt es vielfach. Der DAV hat Grundsätze: "Nur wenn wir genügend Wasser und Energie aus regenerativen Quellen wie Wasserkraft oder Photovoltaik haben, stellen wir den Gästen Duschen zur Verfügung. Es kann in Zeiten des Umweltschutzes nicht sein, dass man dafür den Diesel laufen lässt." Strom aus Dieselkraftwerken sei auf DAV-Hütten die Ausnahme. 

Immer öfter werde nach WLAN gefragt, um die eigenen Erfolge gleich in die Welt zu posten. Auf der Höllentalangerhütte im Zugspitzgebiet machten die Betreiber einen Versuch und beobachteten die Gäste mit WLAN und ohne. An Abenden mit Netz hätten 60 Prozent der Gäste nur ins Handy geschaut, sagt Gesell. Damit war klar: Kein WLAN. "Die Leute sollen miteinander reden und nicht in die Blechkiste schauen."

Individuelle Tour mit dem Bergführer statt Massenandrang

Bergführer Semmel sieht einen weiteren Trend. Der Bergführer werde für manche zum Freizeitmanager. Die Anfrage: "Ich habe eine Woche Urlaub - überleg du dir, wo es hingehen soll und organisiere das." Semmel sieht das positiv. So seien Kunden nicht auf einen bestimmten Gipfel fixiert, sondern offen für Touren, die zu Andrang, Wetter und Verhältnissen passten. "Das ist sicherer und sinnvoller, als sich mit Massen zu tummeln und in die damit verbundenen Gefahren zu begeben." (dpa)

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