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Naturgewalt
05.12.2018

War es ein Tornado?

Eine Gewitterfront zog am Montag zwischen 13 und 14 Uhr über das Ries, im Oettinger Stadtteil Heuberg wütete ein Sturm besonders stark. Diese Linde hielt der Wucht nicht stand und wurde entwurzelt.
Foto: Verena Mörzl

Am Tag nach dem folgenschweren Sturm laufen in Oettingen die Aufräumarbeiten. Die Bewohner helfen sich gegenseitig und ein Meteorologe erklärt, was hinter dem Wetterphänomen steckt

Der Sturm kam und ging wie ein Blitz. Von einem Moment auf den anderen wütete er im beschaulichen Örtchen Heuberg, einem Stadtteil Oettingens im Landkreis Donau-Ries. Erst kam der Regen, dann das Donnergrollen, dann der Wind, berichteten Bewohner. Nicht einmal eine Minute später beruhigte sich die Situation wieder. Noch im Regen begutachteten die Heuberger die Schäden an ihren Häusern. Sekunden reichten aus, um einige Anwesen so in Mitleidenschaft zu ziehen, dass die Bewohner wohl noch mehrere Tage brauchen werden, um aufzuräumen. Das wurde am Dienstag deutlich, einen Tag nach dem Sturm.

In den Garten einer Familie ist eine entwurzelte Linde gefallen, die dem Wind nicht mehr standhalten konnte. Der Gartenzaun muss repariert, die mit umgerissenen kleinen Obstbäume mussten entsorgt werden. Am Stadeldach fehlen am Tag danach einige Dachziegel, wie bei so vielen Häusern. Dafür Ersatz zu besorgen, sei gar nicht so einfach, sagen die Eigentümer. Gerade die Ziegel der alten Stadel würden heutzutage oft gar nicht mehr produziert. Schon Minuten nach dem Sturm hatten die Heuberger Schadensbegrenzung betrieben. Sie halfen sich gegenseitig, um mit Hebebühnen auf Dachhöhe zu gelangen und die Platten wieder einzusetzen. Wie Ortssprecher Rudolf Osterle sagte, wurde so die Kirche im Nu repariert, sodass der anhaltende Regen nicht ins Innere gelangte. Die Wohnhäuser hatten ebenfalls Priorität.

„So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt Johann Schreitmüller. Ihm gehört eines der Anwesen, die es in Heuberg wohl am stärksten getroffen hat. Er schätzt, dass rund 30 Quadratmeter Fläche allein auf dem Stadeldach abgedeckt wurden. Er ist sich sicher: „Es wird nicht nur in Afrika oder den USA immer schlimmer, sondern auch bei uns.“

Beschädigt wurden in Heuberg vor allem die Häuser, deren Giebel nach Osten oder Westen gerichtet sind. Was dabei auffällt: Die meisten Platten wurden auf der Nordseite der Dächer ausgehebelt. Der Sturm aber kam aus dem Westen. Deshalb und wegen der enormen Kraft, spekulierten einige Anwohner und auch Bürgermeisterin Petra Wagner, dass es sich um einen Tornado gehandelt haben könnte – um eine dieser trichterförmigen Windhosen, die mit ihrer gewaltigen Wucht oft Schneisen der Verwüstung durch die Landschaft schlagen. So wie im Mai 2015 in Affing im Landkreis Aichach-Friedberg, als ein Tornado beinahe 200 Häuser in Mitleidenschaft zog und Schäden anrichtete, die Landrat Klaus Metzger damals auf bis zu 100 Millionen Euro bezifferte.

Doch war es wirklich ein Tornado, der da im Ries wütete? Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst hat Zweifel. „Ich kann es aber auch nicht zu hundert Prozent ausschließen“, sagt er. Weil Tornados nicht auf einem Radar erfasst werden könnten, müssen sich die Meteorologen auf Augenzeugenberichte, Fotos und Videos stützen. Gegen einen Tornado in Heuberg spricht für Friedrich unter anderem die Schilderung eines Augenzeugen, der den Sturm als „weiße Wand“ beschreibt. Das deute eher auf einen sogenannten Böenkragen hin, eine Windwalze, die sich vor Gewittern geradlinig nach vorne bewegt. „Ein Tornado würde sich im Kreis drehen“, sagt der Experte.

Auch bei einem Böenkragen seien Windgeschwindigkeiten bis zu 200 Kilometern pro Stunde möglich, die eine Schneise der Verwüstung hinterlassen können. Und ebenso wie bei einem Tornado sei der Spuk meist in wenigen Sekunden wieder vorbei. Ein weiteres Indiz für dieses Wetterphänomen liefere das Radarbild vom Montag, sagt Friedrich. Darauf sei zwischen 13.20 und 13.40 Uhr eine etwa zehn Kilometer lange, scharfe Linie zu sehen, an der es zu diesem Zeitpunkt ein Unwetter gab. Der Wetter-Experte sagt, dass es einen solchen Sturm deutlich häufiger gebe als einen tatsächlichen Tornado. Friedrich schätzt, dass jährlich mehrere hundert solcher starken Winde über Deutschland fegen. Nachgewiesene Tornados gibt es Friedrich zufolge gerade einmal 30 bis 60 Mal im Jahr.

Unwetter wie den Dezember-Sturm von Heuberg könnte es schon am kommenden Wochenende wieder geben – denn dann sei mit einer ähnlichen Wetterlage wie am Montag im Ries zu rechnen, sagt Experte Friedrich. Den Menschen in Heuberg macht er jedoch Hoffnung: „Es ist unwahrscheinlich, dass es einen Ort gleich zwei Mal trifft.“

Die Bürger des Oettinger Stadtteils räumten am Dienstag fleißig auf. Bürgermeisterin Wagner erklärte, sie sei froh, dass das Wetter am Montag so schlecht war und deshalb zum Zeitpunkt des Sturms kaum Menschen im Freien waren. Unter anderem hatte auch eine Parkbank im Sturm die Straßenseite gewechselt. „Wenn da jemand unterwegs gewesen wäre, das will man sich gar nicht ausmalen“, sagte Wagner. Verletzt wurde bei dem Sturm niemand.

Neben den Heubergern traf es am Montag auch Anwesen im Oettinger Stadtteil Bettendorf und in Haid, einem Ort in der Gemeinde Munningen.

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