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Region
20.08.2018

Warum die Hitze Störche aus Schwaben vertreibt

Es gibt immer mehr Störche, aber wegen der anhaltenden Hitze und Trockenheit oft nicht genug Futter.
Foto: Sieghart Muthsam

Die Zahl der Tiere in Schwaben steigt stetig, doch der heiße Sommer macht auch ihnen zu schaffen. Experten sprechen von auffallend vielen "gestrandeten" Jungvögeln.

Der Landwirt schaute verdutzt: Ein Jungstorch stapfte abends von einer nahen Wiese auf seinen Hof in Staudheim (Kreis Donau-Ries). Er schaffte es schon zum zweiten Mal nicht mehr hoch zum Nest auf dem Kirchturm. Der Landwirt brachte den Vogel zu einer Frau im Dorf, die schon einmal einen Jungstorch aufgepäppelt hatte. Der Weißstorch-Experte Anton Burnhauser aus Augsburg wurde informiert. Er schaute sich das Tier an: Keine ernsthafte Verletzung, aber die Schwingen sind fehlerhaft, stellte er fest. Grund ist die Mangelernährung wegen der extremen lang anhaltenden Trockenheit in diesem Jahr. Der "Patient" wird jetzt von seiner Pflegemutter mit Fischfutter versorgt. "Das Gefieder wächst wieder nach", sagt Burnhauser. Wenn er fit ist, wird er auf einer Wiese am Ortsrand ausgesetzt und kann zurück zu seiner Familie.

In diesem Jahr gibt es laut Burnhauser auffallend viele "gestrandete Jungstörche". Die Vögel sind in schlechter gesundheitlicher Verfassung und verunglücken dann leicht bei ersten Flugversuchen. Schuld ist die Futternot. Es gibt kaum Mäuse, keine Regenwürmer, nur Heuschrecken. Schon im Juni waren manche Wiese ausgedorrt, in den Feuchtmulden gab es kein Wasser mehr. Die Eltern flogen bis in die Nacht, um genügend Nahrung herbeizuschaffen. Mit mäßigem Erfolg.

Die Zahl der Brutpaare steigt weiter an

Der Bestand ist in diesem Jahr in Schwaben weiter von 131 auf 145 Brutpaare gestiegen. Burnhauser ist überrascht, dass sie trotz der schlechten Voraussetzungen doch erstaunlich viele Junge großgezogen haben. Dass auffallend viele Jungstörche heuer schon sehr früh weggezogen sind, sei da kein Wunder: "Im Fang von Mäusen sind sie noch ungeübt, da bleiben ihnen nur ein paar Heuschrecken."

Die Arbeit der Storchenbetreuer wird angesichts der wachsenden Population immer mehr. "So erfreulich der anhaltende Storchenboom ist, er hält einen ganz schön auf Trab," seufzt Burnhauser. Bei ihm steht das Telefon seit dem Frühjahr nicht still. Anfangs ging es um Neusiedler, sogenannte Erstbrüter, die sich oft die unmöglichsten Plätze für Nester ausgesucht hatten: Beheizte Kamine oder Dachrinnen, Hausgiebel, Funk- und Strommasten. Dann kamen die Unfälle – Ferndiagnose reicht oft nicht, man muss hinfahren und prüfen, ob und wie geholfen werden kann. Nicht wenige Unfälle waren tödlich wie in Gessertshausen und Dinkelscherben (Kreis Augsburg), vier im Neuburger Donaumoos.

Artenhilfsprogramm wurde eingestellt

Burnhauser hat seine Leute vor Ort, die ihn über die Vorkommnisse informieren. Aber das ist alles kaum noch zu schaffen. Ausgerechnet in dieser Phase hat der Staat das Artenhilfsprogramm Weißstorch eingestellt – wegen des großen Erfolgs. "Die Leute fühlen sich alleingelassen", beklagt er. Es ist viel ehrenamtliches Engagement. Das kostet Zeit und es fallen Unkosten an. "Wir bräuchten einen Notgroschen für diese Kümmerer."

"Wenn man uns hier im Stich lässt, müssen wir uns selber organisieren. So schnell geben wir nicht auf," sagt der Biologe, der sich seit über 30 Jahren für den Storchenschutz einsetzt. Es ist eine Erfolgsgeschichte. Denn der Bestand war Mitte der 1980er Jahre auf dem Boden. In Schwaben nisteten damals nur drei Brutpaare.

Störche in Schwaben: Der Bestand ist in diesem Jahr weiter von 131 auf 145 Brutpaare gestiegen.
Foto: Thomas Warnack, dpa (Symbol)

Burnhauser, der lange in der Naturschutzabteilung der Regierung von Schwaben gearbeitet hat, will nun im Herbst die aktiven Storchenbetreuer zusammentrommeln und Kontakt mit den Bürgermeistern der schwäbischen "Storchengemeinden" aufnehmen. Er wird dort auf offene Ohren stoßen, ist er überzeugt.

Experte will Wassertränken anlegen

Es geht um Ersthilfe. Aus dem Hitzesommer 2018 habe man gelernt. Burnhauser möchte als ersten Schritt störungssichere Wassertränken in Horstnähe anlegen. Denn die Störche hatten nicht nur ein Hungerproblem. Sie litten in der Hitze auf dem Horst auch Durst. Die Eltern fanden keine Pfützen, die Gräben waren zugewachsen. "Diesen Stressfaktor müssen wir künftig lindern."

Und es gebe noch einen Grund, warum man die Menschen mit ihren Störchen nicht allein lassen dürfe: Die Horste sind in die Jahre gekommen. Jedes Jahr werden die Nester mit neuem Material ausgekleidet. Sie wiegen bis zu 600 Kilo und müssen mit großem Aufwand abgetragen werden, denn die Last für die Dächer wird zu schwer. Ein Drittel der Horste sind auf Kirchen. Das bedeutet Großeinsätze mit schwerem Gerät. In nächster Zeit werden nach Burnhausers Schätzung fünf bis zehn Horste pro Jahr fällig. Da stellen sich neben den Kosten auch Fragen der Unfallhaftung.

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