Wasserwacht-Chef versenkt Auto im Weiher
Dumm gelaufen: Der Erdinger Wasserwacht-Chef hat aus Versehen sein Auto im Weiher versenkt. Was dann folgte, ist kaum zu glauben. Von Ina Kresse
Sofort lacht Siegfried Ippisch am Telefon herzhaft. Dabei ist er ein Unglücksrabe par Exzellence. Seine Geschichte klingt unglaublich, ist aber mitten aus dem Leben: Siegfried Ippisch hat aus Versehen sein Auto versenkt. Im Kronthaler Weiher. Das Komische daran: Siegfried Ippisch ist der Vorsitzende der Wasserwacht Erding.
Eigentlich war Siegfried Ippisch mit dem Auto zu dem Weiher gefahren, um im dortigen Wasserwacht-Häuschen zu arbeiten. Dass die zu erledigende Statistik für die vergangene Badesaison derart aufregend ausfallen würde, hatte sich der Wasserwacht-Chef zu dem Zeitpunkt nicht träumen lassen.
Siegfried Ippisch parkte also am Sonntag den Alfa Romeo am Wasserwacht-Häuschen am Kronthaler Weiher. Während er in die Hütte ging, um Statistik zu führen, wartete seine 16-jährige Tochter im Auto. "Sie wollte noch im Radio Nachrichten hören," so Ippisch.
Einige Minuten später hörte er seine Tochter draußen schreien. "Ich sah aus dem Fenster zu meinem Auto - aber es war nicht mehr da." Ippisch war sofort aus dem Häuschen und stürmte aus gleichnamigen nach draußen. Der Alfa Romeo war weg. Er stand bis zu Motorhaube im Weiher. Geistesgegenwärtig hatte die 16-jährige Tochter noch die Handbremse angezogen, so dass das Auto nicht komplett unterging.
Ab diesem Zeitpunkt wurde die Unglücksgeschichte des Erdinger Wasserwacht-Chefs öffentlich. Um genau zu sein, ab dem Zeitpunkt als ein Fischer vom gegenüberliegenden Ufer die Polizei anrief und damit eine Alarmierungskette von Polizei, Feuerwehr, Rettungshubschrauber und - natürlich auch Erdinger Wasserwacht auslöste.
"Plötzlich ging mein Funkmelder: Auto mit Personen im Kronthaler Weiher", schilderte Ippisch. Nochmal Pech für den Wasserwacht-Chef: Zum Zeitpunkt der Alarmierung hielt sich gerade die örtliche Presse bei der Erdinger Feuerwehr auf. Die rückte natürlich auch gleich mit Notizblock und Kamera an. "Ab da konnte ich eh nichts mehr geheim halten."
Dass der Wasserwachts-Chef sein Auto versenkt hatte, sorgte bei den Einsatzkräften freilich für ungemeine Erheiterung. "Grüß Dich Siegi - na Unterbodenwäsche?" oder "Wir wissen, dass Du gerne zum Schwimmen gehst - aber lass das nächste Mal dein Auto daheim." - Siegfried Ippisch gönnt den Kollegen die Kommentare. "Ich gebe ja zu, wenn der Wasserwacht-Chef sein Auto versenkt, ist das komisch." Seine Lebensgefährtin jedoch konnte dem Vorfall nichts Komisches abringen. Schließlich gehört das Auto ihr. Erst im März hatte sie den Alfa Romeo gekauft.
Eine kleine Schadenfreude gab es an dem Tag aber auch noch für den Unglücksraben. Ein Trostzuckerl sozusagen. Beim Bergen des Autos rutschte der Zugführer der Feuerwehr aus, legte dabei regelrecht einen Salto hin und landete ebenfalls im Wasser. Zur weiteren Erheiterung aller.
Siegfried Ippisch hofft jetzt, dass der Schaden am Auto seiner Freundin nicht allzu hoch ausfällt. Der sympathische Wasserwachts-Chef muss am Telefon selbst immer wieder lachen. Beim Verabschieden schiebt er noch nach: "Warum interessiert sich eigentlich niemand für die Statistik, die ich an dem Tag ursprünglich anfertigen wollte?" Ina Kresse
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