Wenn die Hose reißt: Bayerische Polizisten ärgern sich über Uniform
Reißende Nähte, ausgewaschene Farben, zu kleine Taschen: Die Polizeiuniform in Bayern scheint hinten und vorne nicht zu passen. Nun reagiert das Innenministerium.
Da lässt man im Laden einen Hunni für eine neue Hose liegen, kommt nach Hause, und dann fusselt das Ding, wirft Falten oder ist nach einmal Waschen zwei Zentimeter kürzer. Ärgerlich, aber kommt vor. Bayerns Polizisten werden, was die Dienstkleidung betrifft, frei Haus beliefert, vom Logistik Zentrum Niedersachsen. Dieses stattet Beamte aus sieben Bundesländern aus. Kein Armani, kein Versace, aber muss ja deshalb nicht schlecht sein.
Polizei-Hose: Beamte klagen über mangelnde Qualität
Nun waren die meisten Polizisten froh, als sie vor einigen Jahren ihre grünen Uniformen loswurden und auf Blau umsteigen durften. Sieht schicker aus und soll trotzdem robust sein. Nun ja, Letzteres darf in Zweifel gezogen werden.
Rainer Nachtigall jedenfalls, Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft, berichtet von tausenden Klagen. Das Hemd etwa sei schon nach wenigen Malen in der Waschmaschine ausgebleicht. Noch schlimmer aber sei die Hose, erzählen ihm die Kollegen. Man gerate darin ziemlich schnell ins Schwitzen. Manchmal reiße sogar der Stoff. „Bei Verkehrskontrollen passiert es schon mal, dass die Kollegen plötzlich im Freien dastehen“, sagt Nachtigall. Und noch ein Problem – für die männliche Kollegenschaft. Der Reißverschluss sei zu kurz, was in dringenden Fällen (wenn’s pressiert) ungünstig bei der Abwicklung des kleinen Geschäfts sei.
Vertrag mit Logistikzentrum Niedersachsen läuft noch bis 2021
Das bayerische Innenministerium sieht kein grundsätzliches Qualitätsproblem. Trotzdem sollen von Juni an 300 Beamte eine neue Hose testen. Ach ja: Und am Mittwoch kündigte Ministerpräsident Markus Söder ein neues zentrales Polizeibeschaffungsamt in Hof (Oberfranken) an, das auch für die Kleidung zuständig sein soll. Vielleicht hat ja dort jemand einen Spezl bei Armani.
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