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Kartei der Not
30.06.2019

Wie Pflegeeltern Kindern in der Region ein Zuhause geben

Alwine Höckmair (links) und Jasmin Lauscher (rechts) mit ihren Pflegekindern. Beide Frauen sind im Vorstand des Vereins „Pfad für Kinder“ in Augsburg und Umgebung.
Foto: Ulrich Wagner

Wenn sich Eltern nicht um ihre Kinder kümmern können, sind Pflegefamilien wichtig. Der Verein "Pfad für Kinder" hilft ihnen mit Unterstützung der Kartei der Not.

Bauchmama nennt er seine leibliche Mutter. Eine Frau, die er nur einmal im Jahr sieht. Seinen Vater trifft er öfter, doch auch bei ihm lebt der 13-Jährige nicht. Seine Eltern im Alltag sind Jasmin Lauscher und ihr Mann. Zu Jasmin Lauscher sagt er Mama. Bei ihr lebt er, seit er sechs Monate alt ist. Seine elfjährige Schwester kam mit sieben Monaten zu ihr. Lauscher ist die Pflegemutter der beiden. Wer die drei erlebt, würde nicht darauf kommen, dass Lauscher nicht die leibliche Mutter ist, so innig ist das Verhältnis. „Es sind meine Kinder“, sagt denn auch die 46-Jährige. „Dass es nicht meine leiblichen sind, macht für mich keinen Unterschied.“

Alwine Höckmair strahlt, wenn sie das hört. Sie kennt dieses Gefühl. Die 60-Jährige sitzt auf ihrer bequemen Sofagruppe in ihrem Haus in Affing im Landkreis Aichach. Neben ihr hat ein stilles, freundliches Mädchen Platz genommen. Es ist Höckmairs 13-jährige Pflegetochter. Auch Jasmin Lauscher und ihre beiden Kinder machen es sich gemütlich. Sie treffen sich regelmäßig hier, unternehmen viel gemeinsam. Sehr oft auch mit noch anderen Pflegefamilien, denn sowohl Höckmair als auch Lauscher sind im Verein „Pfad für Kinder“ aktiv. Vor 40 Jahren wurde er gegründet. Es ist ein Zusammenschluss von Pflege- und Adoptivfamilien in Augsburg und Umgebung, die sich gegenseitig helfen. Das Angebot reicht von persönlichen Beratungen über Möglichkeiten zum Austausch in Gruppen bis hin zu Seminaren und Ausflügen. Die Kartei der Not, das Leserhilfswerk der Augsburger Allgemeinen, unterstützt die Arbeit von „Pfad für Kinder“. Arnd Hansen, Geschäftsführer der Kartei der Not, sagt warum: „Ein Pflege- oder Adoptivkind aufzunehmen, ist ein mutiger Schritt, bei dem sowohl die neuen Eltern, als auch die Kinder nicht genug Hilfe bekommen können. Deshalb fördern wir seit Jahren die Angebote von ’Pfad’, damit Kinder und Pflegeeltern sich dabei näherkommen und eine gute Zeit miteinander verbringen können.“

Manche Pflegekinder bleiben nur für kurze Zeit

19 Pflegekinder hatte Alwine Höckmair bereits. Einige nur für kurze Zeit. Denn nicht immer bleiben Pflegekinder ihre ganze Kindheit und Jugend über. Manchmal ändern sich ihre familiären Verhältnissen: Die leiblichen Eltern können und wollen sich wieder selbst um sie kümmern. „Das weiß man aber“, sagt Höckmair. „Darauf können sich Pflegeeltern einstellen.“ Nicht gefasst sind viele dagegen auf die Probleme, erzählt Höckmair. Daher ist ihres Erachtens der Verein „Pfad für Kinder“ so wichtig: „Wir haben ein offenes Ohr für alles“, betont Höckmair, Vorsitzende des Vereins für Augsburg und Umgebung, die auch bayernweit im Vorstand ist.

„Viele Pflegeeltern glauben, dass alles gut wird, sobald das Kind in ein liebevolles Umfeld kommt“, sagt Höckmair, hält kurz inne und ergänzt: „Das ist aber oft nicht der Fall. Pflegekinder kommen mit einem schweren Rucksack voller Steine. Das muss einem klar sein.“ Schließlich seien viele der Kinder traumatisiert. Nicht selten erfuhren sie vom Babyalter an Gewalt, auch sexueller Missbrauch komme immer wieder vor. Ihre leiblichen Eltern sind oft alleinerziehend, haben Drogen- oder Alkoholprobleme – manchmal beides. Andere wiederum sind straffällig geworden, mussten ins Gefängnis. Häufig machten auch schwere psychische Erkrankungen es den Eltern unmöglich, sich um ihre Kinder angemessen zu kümmern. Für die Kinder werden dann Pflegeeltern gesucht. „Doch es gibt viel zu wenige“, sagt Höckmair, die wie alle Pflegeeltern einen Unterhalt vom Jugendamt erhält.

Die Pflegetochter würde gerne ihren leiblichen Vater kennenlernen

Höckmair hat es nie bereut, sich für Kinder aus schwierigeren Elternhäusern einzusetzen. „Die Kinder können doch nichts dafür“, sagt sie, während ihre Pflegetochter sie anlächelt. „Die Kinder haben doch ein Recht auf ein normales Leben.“ Das Mädchen lebt seit Jahren mit ihrem 17-jährigen Bruder bei den Höckmairs. Die leibliche Mutter ist schwer krank. Ihren leiblichen Vater würde sie gerne kennen lernen, erzählt sie. Doch er sei unbekannt.

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Höckmair versteht den Wunsch ihrer Tochter. Überhaupt ist sie eine sehr pragmatische, realistische Frau. Selbst aufgewachsen in einer Großfamilie mit neun Geschwistern und einer Mutter, die Pflegekinder annahm, war es für sie immer selbstverständlich, wie sie erzählt, Kindern zu helfen, die einfach das Pech haben, in keiner fürsorglichen Familie aufwachsen zu dürfen. Höckmair kennt aber auch ihre Grenzen: „Mein Mann und ich können den Kindern Liebe geben und eine Heimat – aber ich bin keine Psychologin.“ Die meisten Pflegekinder brauchen ihrer Ansicht nach aber eine psychologische Begleitung. Und Höckmair hat stets noch eine andere Grenze gezogen: „Für mich war immer klar: Meine Familie darf nicht zugrunde gehen.“ Höckmair hat schließlich auch eine mittlerweile erwachsene leibliche Tochter und zwei Enkelkinder.

Eine Familie wünschte sich Jasmin Lauscher immer. Mit ihrem ersten Mann bekam sie keine Kinder. Mit ihren Pflegekindern ging für die gelernte Kinderpflegerin ein Traum in Erfüllung. Doch es sind vor allem die Kinder, die in Pflegefamilien aufleben. Der 17-jährige Pflegesohn von Alwine Höckmair sagt: „Das Beste, was mir passieren konnte, waren meine Pflegeeltern.“

So können Sie die Kartei der Not unterstützen:

Möchten auch Sie Menschen aus der Region unterstützen? Das sind die Spendenkonten der Kartei der Not:

Kreissparkasse Augsburg

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