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Landkreis Lindau
30.07.2016

Wie ein Straßendorf eine Seele bekommen hat

Ein etwas anderes Wartehäuschen. Wer sich hier niederlässt, bittet darum, mitgenommen zu werden. Die Kuhhörner gehören allerdings nicht zum Entwurf der Architekturstudenten.
Foto: Matthias Becker

Was durch Pfiffigkeit und Ideenreichtum der Bürger in dem Ort Heimenkirch bewegt wird. Und warum hier mancher wartet und sich überraschen lässt.

„So lang, so gut“. Diesen Spruch hat die Marktgemeinde Heimenkirch vor vier Jahren für ihr Logo gewählt. Selbstironisch spielt sie dabei mit einem Merkmal des Hauptorts: Entlang der B32 erstreckt er sich über gut eineinhalb Kilometer. „Ein hässliches Straßendorf“, hat früher so mancher Westallgäuer gespottet. Heute wagt das keiner mehr. Denn die Gemeinde setzt verwegene Visionen um: Sie hat die Bundesstraße aus der Ortsmitte heraus verlegt und den Bahnhalt wiederbelebt. Aktuell sorgen außergewöhnliche Wartehäuschen für Aufsehen. Sie sind Teil eines neuartigen Mitfahrkonzepts.

Die Farbe der Sitzbänke gibt die Richtung an

Eine Stärke des Markts Heimenkirch mag in seinen zuverlässigen Gewerbesteuerzahlern, darunter der Käsefabrik Hochland und die Meckatzer Löwenbräu, liegen. Die stetige Entwicklung der Gemeinde aber ist dem Ideenreichtum und dem Engagement vieler Bürger zu verdanken – und einem Gemeinderat, der mit diesen Pfunden wuchert. Die Bewohner Heimenkirchs haben häufig Gelegenheit, ihre Meinung zu äußern: Ihre Vorschläge sind zum passenden Logo-Spruch, zur jährlichen Bürgerehrung und zur Namensgebung des Freibads gefragt. Und über die Marschrichtung der Gemeinde können sie sich bei der jährlichen Bürgerwerkstatt Gedanken machen. Die Ergebnisse dieser Treffen sieht der Gemeinderat unter Bürgermeister Markus Reichart als verpflichtend an.

Eine Idee aus einer solchen Werkstatt heißt „I-muss-nach....-Bänkle“. Der Gedanke ist ganz einfach: Sitzbänke in verschieden Farben stehen im Hauptort Heimenkirch. Jede Farbe symbolisiert eine Richtung, in welche Menschen gelangen möchten und in welche natürlich auch viele Heimenkircher mit ihren Autos fahren. Die Bänke sind also als Treffpunkt für diejenigen gedacht, die auf eine Mitfahrgelegenheit warten, und Autofahrer, die andere einsteigen lassen.

Als Belohnung für Autofahrer gibt es eigene Parkplätze im Ort

Um diesem pfiffigen Einfall mehr Gewicht und einen Anschub zu geben, hat der Gemeinderat Architekturstudenten der Technischen Universität München gebeten, sich kreativ mit dem Mitfahrkonzept auseinanderzusetzen. In zehn Gruppen entwarfen Studierende moderne Warteorte anstatt der „Bänkle“ und befassten sich außerdem mit Konzepten für die Organisation. Vier der Entwürfe haben inzwischen Heimenkircher Handwerker überwiegend aus Holz gebaut – sie stehen als Hingucker in der Landschaft.

Und als Belohnung für Autobesitzer, die andere mitnehmen, hat die Gemeinde im Ortskern eigene Parkplätze für diese Fahrgemeinschaften reserviert. Der Studentenwettbewerb war nicht der erste Anlass, bei dem die Marktgemeinde Impulse von außen zur Umsetzung eigener Konzepte nutzt. Für den Bahnhalt lud sie ebenso Architekten zu einem Gestaltungswettbewerb ein wie für die neue Ortsmitte – die die Bürgerschaft in Beschlag nehmen kann, nachdem 2012 der Bundesstraßenverkehr verbannt worden ist und das Straßendorf eine Seele bekommen hat.

Alle Generationen sollen eine Heimat haben

Die Vision der Heimenkircher ist klar: Alle Generationen sollen auf Dauer Heimat haben. Deshalb haben sie ein 370 Jahre altes Schindelhaus liebevoll saniert und barrierefrei gemacht, um es als Kultur- und Begegnungsstätte zu nutzen. Deshalb drehen sich die nächsten Bürgerwerkstätten um zwei historische Gebäude im Ortskern, die für altengerechtes Wohnen, Praxen, Treffpunkte Raum bieten sollen. Und deshalb entsteht derzeit ein Edeka-Markt am Rande des Dorfzentrums.

Zu diesem Projekt gab es einen Bürgerentscheid. Die Bevölkerung war zunächst gespalten, weil der angestammte Festplatz weichen musste. Die Mehrheit der Heimenkircher sprach sich schließlich für den Standort im Ort aus. Sie bestätigte damit einen wegweisenden Beschluss des Gemeinderats: Auf der „grünen Wiese“ soll in der Gemeinde nicht mehr gebaut werdenn.

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