„Wir werden auf Laien setzen“
Wie Katholiken-Präsident Sternberg die Zukunft der Kirche sieht
Je größer die Pfarrverbände, desto näher das Ende einer von Hauptamtlichen versorgten Kirche: Davon ist der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, überzeugt. „Wir werden in Zukunft auf Laien setzen, die ihre Sache selbst in die Hand nehmen“, sagte er am Freitag in Augsburg beim Festakt „50 Jahre Pfarrgemeinderäte“. Die Laien mögen sich, so Sternberg, „lieber zweimal selbst ermächtigen als einmal demütig um Erlaubnis fragen“. Schon vor 50 Jahren habe das Zweite Vatikanische Konzil die „vollwertige“ Teilhabe der Laien an der Sendung der Kirche anerkannt. Es werde die Zeit bald kommen, da die Gemeinden ohne Pfarrer, Sekretärin, Kantor und Mesner auskommen sollen. Bereits 2017 habe es auf sieben ausscheidende Priester nur einen neu geweihten gegeben.
Besonders sprach sich Sternberg für eine stärkere Mitwirkung der Frauen in der Kirche aus – in Leitungsämtern und als Diakoninnen. „Nicht der Zugang der Frauen zu kirchlichen Ämtern ist zu begründen, sondern ihr Ausschluss.“ Es brauche echte Entscheidungskompetenz. „Wir werden für unsere Räte Menschen gewinnen, wenn sie Mitwirkung ausüben können.“
Hildegard Schütz, Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Augsburg, sagte, Pfarrgemeinderäte stünden ein für Glaube und Mitmenschlichkeit. „Sie sind noch vor Ort da, wenn ihr Pfarrer schon mehrere Gemeinden betreut.“
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