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Dachau
21.03.2008

Wo der Nazi-Terror seinen Anfang nahm

Das Eingangstor zum KZ in Dachau.

Geschlagen und gedemütigt, gequält und erniedrigt, verletzt und getötet: Für den Ort der Unmenschlichkeit schlechthin steht Dachau. Dabei ist es reiner Zufall, dass ausgerechnet vor den Toren Münchens das erste Konzentrationslager errichtet worden ist. Von Till Hofmann

Von Till Hofmann

Dachau. Geschlagen und gedemütigt, gequält und erniedrigt, verletzt und getötet: Für den Ort der Unmenschlichkeit schlechthin steht Dachau. Dabei ist es reiner Zufall, dass ausgerechnet vor den Toren Münchens das erste Konzentrationslager errichtet worden ist. Der damalige Münchner Polizeipräsident Heinrich Himmler wusste um die leerstehende ehemalige Munitionsfabrik bei Dachau.

Am 22. März 1933 - vor exakt 75 Jahren - wurden dort, in den ersten Wochen noch unter Polizeibewachung, die ersten Menschen eingepfercht: kommunistische Funktionäre, bayerische Monarchisten, sozialdemokratische Arbeiter, katholische Handwerksmeister. Sie alle einte der aktive Kampf gegen das Nazi-System. Im KZ sollten der Wille und die Selbstachtung dieser politischen Gefangenen gebrochen werden. "Schutzhaft" wurde das dann genannt.

"Menschen wurden ermordet und in den Selbstmord getrieben", berichtet Barbara Distel, die langjährige Leiterin der KZ-Gedenkstätte. In der Anfangszeit des Konzentrationslagers wurde noch wegen mysteriöser Todesfälle ermittelt. Ein Oberstaatsanwalt erhob Anklage (die niedergeschlagen wurde) wegen Mordes im KZ Dachau. Nach dem Röhm-Putsch im Jahr 1934, der die SS etablierte, "war das KZ-System von der Justiz abgeschirmt", sagt Distel.

Überlebende der Dachauer Frühphase gibt es heute nicht mehr. Dafür filmische Zeugnisse etwa von Albert Lörcher, der sich an Flugblattaktionen gegen die Nationalsozialisten beteiligt hatte und deshalb nach Dachau kam. "Den Inhaftierten neben mir haben sie niedergeschlagen und sind auf ihm herumgetrampelt. Ich hatte Angst, war deprimiert. Ich habe es aber durchgestanden", erzählte er einem Fernsehreporter 1985.

Die erste Gruppe von rund 100 Häftlingen, die vor 75 Jahren im KZ eingesperrt wurde, ist für Distel ein wichtiges Beispiel für den frühen Widerstand gegen ein Unrechtssystem. Hätten mehr Menschen Widerstand geleistet, hätte der Nazi-Terror nicht so problemlos entstehen können, ist die Gedenkstätten-Leiterin überzeugt - und damit auch nicht die Konzentrationslager.

So aber wurde Dachau zur Keimzelle des Grauens. Distel: "Auschwitz wäre ohne Dachau im Jahr 1933 nicht möglich gewesen. Die NS-Täter wurden hier zu Massenmördern ausgebildet."

Der Historiker Wolfgang Benz berichtet aus Anlass des heutigen Gedenktages über den "Triumph von Barbaren, die sich austoben dürfen an denen, die sie beneidet haben wegen ihrer sozialen Stellung, ihrer Bildung, ihres Einkommens". Er betont auch: "Was im KZ geschah, geschah unter den Augen der Öffentlichkeit. Da hilft auch kein späteres Beteuern, man habe es nicht gewusst."

Gegen Unwissenheit, Gleichgültigkeit und Vergessen arbeitet seit langem Max Mannheimer, einer der letzten KZ-Überlebenden, die aus eigenen schrecklichen Erfahrungen heraus das Unvorstellbare bezeugen können. In Theresienstadt, Auschwitz, Warschau und Dachau war er - dort nur wenige Wochen, bevor er in ein Dachauer Außenlager kam, wo Mannheimer Ende April 1945 befreit wurde.

In Auschwitz hat er fast alle seine nächsten Verwandten verloren - darunter seine Eltern, seine Frau, seine Schwägerin. Und jetzt steht er als 88-Jähriger im Eingangsbereich des KZ Dachau und lässt sich von Touristen fotografieren: "Wollen Sie ein Bild mit einem früheren Gefangenen?", fragt er auf Englisch. Und die junge Frau aus Fernost drückt freudig ab, ohne zu wissen, wer ihr Gegenüber ist und was er erlitten hat.

Die drei Worte der Torinschrift "Arbeit macht frei" zeigen den ganzen Zynismus der Hölle auf Erden. "Zeuge der Zeit" will er sein, "nicht Ankläger". Mannheimer überwältigt die Leute mit seinen Erzählungen. Manchmal auch solche, die Springerstiefel tragen.

Er erwähnt den Besuch einer Realschulklasse aus Braunschweig vor vielen Jahren. Einer der Schüler war Timo, ein Neonazi. Vor wenigen Wochen hat Mannheimer einen TV-Beitrag gesehen - mit Timo, der inzwischen eine polnische Frau geheiratet hat und in dessen Wohnung eine Flagge Israels hängt. Eine schöne Bekehrung, findet der alte Mann und lächelt.

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