Anklage wegen Schüssen auf der Autobahn zugelassen
Ein 58-jähriger Fernfahrer soll über mehrere Jahre vom Lenkrad aus auf der Autobahn auf andere Fahrzeuge geschossen haben. Das Landgericht Würzburg hat das Verfahren eröffnet.
Das Hauptverfahren gegen den 58-Jährigen wurde eröffnet. Fünf der Fälle, in denen der Mann von seinem Wagen aus auf andere Fahrzeuge geschossen hat, werden von der Staatsanwaltschaft in ihrer unverändert zugelassenen Anklage als versuchten Mord gewertet. Wann der Prozess beginnt, stehe noch nicht fest, teilte Gerichtssprecher Michael Schaller am Freitag mit.
Der Fernfahrer aus der Eifel hatte nach seiner Festnahme im vorigen Sommer gestanden, aus Verärgerung über andere Verkehrsteilnehmer zur Waffe gegriffen zu haben. Die Anklage legt dem Mann 169 Fälle zur Last. Über Jahre hinweg hatte die Serie für Schlagzeilen gesorgt; die Ermittlungen führte zuletzt das Bundeskriminalamt. Ein Projektil traf im November 2009 eine Geschäftsfrau auf der A3 bei Würzburg in den Hals, sie erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Weil dies der gravierendste Fall ist, läuft das Verfahren in Würzburg.
Nach Darstellung der Ermittlungsbehörde nahm der Mann vor allem Autotransporter ins Visier. Er habe heimtückisch gehandelt und die Gefahr für Leib und Leben anderer zumindest billigend in Kauf genommen. Der Mann selbst beteuerte gegenüber den Ermittlern, es sei nie seine Absicht gewesen, Menschen zu verletzen. dpa/lby/AZ
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