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Augsburg
30.09.2016

Zerstört der Freistaat mit neuen Wohnungen wertvolle Heide?

Der Gewöhnliche Natternkopf und die Bunte Kronwicke wachsen auf der Flugplatzheide. Über 80 bedrohte Tier- und Pflanzenarten kommen dort vor.
Foto: Eberhard Pfeuffer

Der Freistaat will in Augsburg Wohnungen für 300 Flüchtlinge bauen. Zerstört er damit ein besonders artenreiches Naturgebiet mitten in der Stadt?

Bezahlbare Wohnungen sind immer schwerer zu finden, auch in Augsburg, wo die Zahl der Einwohner ständig wächst. Der Freistaat plant nun, über ein Sofortprogramm preisgünstige Wohnungen im Süden der Stadt zu bauen. Das Problem: Die Häuser sollen auf einer historischen Heidelandschaft entstehen. Wegen ihres großen Artenreichtums gilt sie als besonders wertvoll. Die Augsburger Naturschutzallianz hat bei Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf Alarm geschlagen. Sie soll helfen, den letzten Rest des landesweit wohl einzigartigen innerstädtischen Naturgebietes zu retten.

Konkret will der Freistaat auf einem Teil der alten Flugplatzheide im Stadtteil Haunstetten einfache Wohnungen für 310 anerkannte Flüchtlinge errichten. Sie haben es auf dem Wohnungsmarkt am schwersten und sollen im Rahmen des Sofortprogramms „Wohnungspakt Bayern“ Hilfe bekommen. Das Programm der Staatsregierung entstand vor dem Hintergrund wachsender Wohnungsnot und der großen Flüchtlingskrise.

Inzwischen ist der Zustrom stark zurückgegangen. Nach Angaben der Regierung von Schwaben werden Augsburg aktuell zwei bis drei Asylbewerber pro Woche zugewiesen. Fast 1900 leben in Unterkünften für Flüchtlinge, davon 519 als „Fehlbeleger“, weil sie keine Wohnung finden. Regierungssprecher Karl-Heinz Meyer sieht weiterhin eine Dringlichkeit zur Schaffung von Wohnraum: „Sie steht auch in Anbetracht des für die nächsten Monate zu erwartenden weiteren Anstiegs der Zahl anerkannter Flüchtlinge einschließlich des eventuellen Familiennachzugs außer Frage.“

Bedroht das Wohnbauprojekt wertvolle Naturflächen in Augsburg?

Die Regierung von Schwaben ist auch die zuständige Stelle, die über die umstrittene Baugenehmigung auf der alten Flugplatzheide entscheiden muss. Das Verfahren steht kurz vor dem Abschluss. Als brisanteste Frage gilt, ob der Freistaat mit seinem Wohnbauprojekt in Augsburg wertvolle Naturflächen mit großer Artenvielfalt unwiederbringlich zerstören darf.

Glaubt man der Naturschutzallianz von Augsburger Umweltverbänden, steht viel auf dem Spiel. „Diese Heide ist als innerstädtisches Biotop wohl landesweit einzigartig“, sagt Sprecher Günther Groß. Weil das frühere Flugplatzgelände der Bayerischen Rumplerwerke nie intensiv landwirtschaftlich genutzt wurde, konnte sich dort eine recht seltene Tier- und Planzenwelt entwickeln. Allerdings ist die einstmals große Heidelandschaft inzwischen fast vollständig zugebaut, nur zwei Prozent sind übrig.

Dort fanden die Forscher des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben aber noch über 80 Tier- und Pflanzenarten, die gefährdet und teils vom Aussterben bedroht sind. Darunter sind beispielsweise die Graue Skabiose, für deren Schutz Deutschland eine besondere Verantwortung zukommt, oder die Sumpfgladiole, die europaweite Bedeutung für den Naturschutz hat.

Auf der alten Flugplatzheide halten sich noch gefährdete Arten wie Feldhasen und Rebhühner. Als herausragend gilt das Vorkommen selten gewordener Insekten. Beispielsweise hat die Blauflügelige Ödlandschrecke überlebt, eine Art, die in Augsburg als verschollen galt. Sogar der Idas-Bläuling, der früher für die Wildflusslandschaft am Lech typisch war, ist noch zu finden. Denn auf der Heide gibt es auch noch die speziellen Ameisen, die der Schmetterling zum Überleben braucht.

Bayerisches Umweltministerium: Heide hat naturschutzfachlich eine hohe Bedeutung

Die Naturforscher kommen zu dem Ergebnis, dass die wertvolle Artenausstattung des vier Hektar großen Heiderestes nur gerettet werden kann, wenn das Gebiet unter Schutz gestellt wird. Es sei eine kritische Mindestgröße erreicht, unter der etliche bedrohte Arten nicht mehr überleben können. „Viele Schmetterlingsarten brauchen Mindestareal von fünf bis zehn Hektar“, sagt Experte Klaus Kuhn.

Das bayerische Umweltministerium hat kürzlich klargestellt, dass die alte Flugplatzheide naturschutzfachlich hohe Bedeutung hat. Die Regierung von Schwaben muss deshalb besonders sorgfältig prüfen, ob das staatliche Bauvorhaben erforderlich ist und welche Auswirkungen es auf die Natur hat. Wie das Genehmigungsverfahren in Augsburg ausgeht, ist offen. „Die Zukunft der Flugplatzheide wird ein Gradmesser für die Glaubwürdigkeit der Staatsregierung beim Naturschutz sein“, sagt Groß.

Aufmerksam verfolgt man in Augsburg die Entwicklung in München, wo die Wohnungsnot wesentlich größer ist. Auf einem ehemaligen Bundeswehrgelände, dem Virginia-Depot, soll ein 20 Hektar großer Magerrasen als Lebensraum für Tiere und Pflanzen unter Schutz gestellt werden. Die Artenvielfalt sei bei weitem nicht so groß wie auf der Flugplatzheide.

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