Zoff um Faschingsferien: Opposition fordert Verschnaufpause für Schüler, Eltern, Lehrer
Im Landtag fordern SPD und Grüne, Schülern, Lehrern und Eltern eine Verschnaufpause zu gönnen. Doch die regierende Koalition bleibt hart und verbindet das mit einer Hoffnung.
Bayerns Schulminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hält an der umstrittenen Absage der Faschingsferien fest: „Ich weiß, dass wir Schülern, Lehrern und Eltern viel zumuten“, sagte er im Landtag. Hinter der Aufhebung stehe aber die Hoffnung, etwa in den Grundschulen schon Mitte Februar wieder mehr Präsenz-Unterricht zu haben. Sowohl die Abschlussklassen, die seit dieser Woche wieder im Wechselunterricht sind, als auch besonders die Grundschüler „brauchen jede Stunde Unterricht im Klassenzimmer“, findet der Minister.
Absage der Faschingsferien: SPD, FDP und Grüne fordern "dringend benötigte Verschnaufpause"
Zuvor hatte die Opposition den Druck auf Piazolo erhöht, die kurzfristige Streichung der Ferien rückgängig zu machen: So fordern neben SPD und FDP nun auch die Grünen „nach wochenlangem Distanzunterricht eine dringend benötigte pädagogische Verschnaufpause“ für Schüler, Eltern und Lehrer.
Die Söder-Regierung hatte Anfang Januar beschlossen, die Ferienwoche vom 15. bis 19. Februar zu streichen. Schüler sollen auf diese Weise im Distanzunterricht versäumten Stoff möglichst im Klassenzimmer nachholen, hieß es damals zur Begründung. Inzwischen zeichnet sich allerdings ab, dass eine Rückkehr in die Klassenzimmer zum 15. Februar für viele Klassenstufen unwahrscheinlich ist.
„Gerade in dieser besonders anstrengenden und kräftezehrenden Zeit können wir unsere Schulfamilie nicht bis zu den Osterferien weiterschuften lassen“, kritisiert die schulpolitische Sprecherin der Grünen, Anna Toman. Auch könne man Lernlücken nicht binnen einer Woche schließen. Die SPD-Abgeordnete Margit Wild verwies zudem auf mehr als 75.000 Unterschriften von Eltern gegen die Absage der Ferien.
Die Regierungsparteien halten weiter an der Absage der Faschingsferien fest
CSU und Freie Wähler lehnten diese Forderung ab: „Aus pädagogischer Sicht ist eine Rücknahme des Ferien-Verzichts nicht zu verantworten“, findet der CSU-Bildungspolitiker Gerhard Waschler: „Nach drei Wochen Weihnachtsferien eine zusätzliche Unterrichtswoche zu machen, diese Chance sollten wir nicht vertun.“
Aktuell könnten die Schüler freie Tage in der Faschingswoche ohnehin nicht zum Skifahren oder für Treffen mit Freunden nutzen, erklärte der Abgeordnete Nikolaus Kraus (Freie Wähler) im Landtag: „Diese Ferien wären doch gar keine richtigen Ferien.“
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Die Diskussion ist geschlossen.
Alles verständlich. Leider sind meisten Grundschulkinder in den Ferien nicht zu Hause sondern in den Kindertagsbetreuungen in Augsburg, da kann man gleich normalen Unterricht machen. (Erzieher im Hort)
Bayern ist seit Jahren durch die freien Tage der geistigen Erholung zum Erfolgsmodell geworden. Wenn die Faschingsferien gestrichen werden, wird es auch keine Parlamentsferien im Sommer geben. Ich hoffe? Dass
Erziehen wir Kinder oder Pappnasen?
Bei dieser mangelhaften Lehrstoffvermittlung muss dieses Schuljahr ersatzlos gestrichen und wiederholt werden!
So wird es auch, wenn nicht in offizielle Redeart, kommen. 1 Schuljaht ist verloren, nur die Beste, vielleicht 5%-10%, können den Mangel verdauen.
Darauf müsste man die Herrschaften dann aber auch mal festnageln können. Sonst verbringen doch wieder wir Familien die Ferien mit Homeschooling.
Wir werden auf jeden Fall nicht vergessen, was unseren Kindern angetan wird. Und wer es ihnen antut!