Zugunglück: Nachbesserung „ein Zeichen“
Betreiber begrüßen Entscheidung der Bahn
Um Unfälle wie das Aichacher Zugunglück in Zukunft verhindern zu können, ist die Bahn aus Expertensicht auf der richtigen Schiene. Sie will, wie vergangene Woche berichtet, in diesem Jahr damit beginnen, mechanische Stellwerke nachzurüsten. Zu den ersten wird das Aichacher gehören. Damit kommt die Bahn einer Forderung nach, die das Bundesamt für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) in Bonn schon vor dem Aichacher Unglück aufgestellt hatte. Mit zusätzlicher Sicherheitstechnik können menschliche Fehler noch rechtzeitig korrigiert werden.
Die BEU begrüßt die Ankündigung der Bahn. Das treffe die eigenen Empfehlungen, konstatiert Pressesprecher Gerd Münnich. Zwar ist die Untersuchung des Aichacher Unglücks mit zwei Toten, zwölf Leicht- und drei Schwerverletzten voraussichtlich erst in einem knappen Vierteljahr abgeschlossen, doch das Ergebnis ist absehbar. Münnich betont: „Wir fokussieren ein betriebliches Fehlverhalten des Fahrdienstleiters.“ In diese Richtung gehen auch die ebenfalls noch nicht abgeschlossenen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Augsburg.
Mit Zufriedenheit reagiert auch die Bayerische Regiobahn (BRB) auf die Bahnpläne. Der Betreiber der Paartalbahn hatte nach dem Aichacher Unglück technische Nachbesserungen gefordert, „denn die derzeit mechanischen Stellwerke sind ohne Sicherung und aus der Vorkriegszeit“, so Fabian Amini, Vorsitzender der Geschäftsführung. Dass das Aichacher Stellwerk als eines der ersten nachgerüstet wird, sei im Sinne der BRB. Sie sieht das als Zeichen „für unsere Mitarbeiter“. Das Unglück sei für sie eine große Belastung gewesen. (jca)
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