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Atomkraft: Söder will hundert Millionen in Kernkraft stecken – das betrifft auch Augsburg

Atomkraft

Söder will hundert Millionen in Kernkraft stecken – das betrifft auch Augsburg

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    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) setzt wieder voll auf Kernenergie: Alte Atommeiler wie Isar 2 will er kurzfristig reaktivieren. Mit hundert Millionen Euro soll zudem die Forschung zur Kernfusion in Bayern gefördert werden.
    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) setzt wieder voll auf Kernenergie: Alte Atommeiler wie Isar 2 will er kurzfristig reaktivieren. Mit hundert Millionen Euro soll zudem die Forschung zur Kernfusion in Bayern gefördert werden. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Geht es um Hightech in Bayern, zieht Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gerne große Linien. „Technologie statt Ideologie“, gelte im Freistaat, beteuert er deshalb nach einer Kabinettsitzung in München: „Das ist die Grundidee für Bayern seit den Wittelsbachern, Strauß, Stoiber - jetzt wir.“ Dies sei auch immer schon der große Unterschied zu Berlin, wo aus Söders Sicht in Sachen Fortschritt nichts vorangegangen ist in den letzten Jahren: „Während die Preußen erobert haben, haben wir in Bayern geforscht.“

    Die nächste Stufe des bayerischen Fortschritts, die Söder nun zünden will, ist allerdings irgendwie auch ein Schritt in die Vergangenheit: Der Ministerpräsident will die Kernkraft wiederbeleben. „Wir brauchen dringend Energie“, erklärt er. Erneuerbare Quellen seien ja schön und gut, reichten aber nicht. Die Rückkehr zur Kernenergie sei aber nicht nur notwendig, sondern für den Technologiestandort Bayern auch „eine Riesenchance“.

    Rückkehr zur Atomkraft: Söder wischt Bedenken vom Tisch

    Einen Stufenplan fordert Söder deshalb zur Kernenergie ein: Erstens sollen die erst 2023 abgeschalteten letzten alten deutschen Atomkraftwerke Isar 2 bei Landshut, Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim in Baden-Württemberg reaktiviert werden. Dies sei notwendig für die Netzstabilität und Stromstabilität - auch vor dem Hintergrund eines wachsenden Strombedarfs, etwa im Zusammenhang mit Rechenzentren für künstliche Intelligenz.

    Bedenken wischt Söder vom Tisch: Das Hochfahren der Meiler sei „in diesem und im nächsten Jahr jederzeit möglich“. Je länger man warte, desto teurer werde es. Die Kosten insgesamt seien aber „nicht sehr hoch“. Auch dass die Energiekonzerne bisher wenig Begeisterung für die Reaktivierung zeigen, stört Söder nicht: Die Meiler seien schließlich schon abgeschrieben. Der Betrieb rechnet sich also, entgegnet er.

    Bayern startet in Sachen Kernenergie eine Forschungsoffensive

    Die kritische Frage des Atommülls will der CSU-Chef zudem technisch lösen: Mit neuer Technologie könne die Menge deutlich reduziert werden. Zudem müsse man den Atommüll nur noch 800 Jahre statt einer Million Jahre sicher lagern. Vor diesem Hintergrund müsse man in Deutschland auch „die Endlagerdebatte völlig neu diskutieren“, fordert Söder.

    In Bayern selbst soll eine neue Forschungsoffensive „die kerntechnische Expertise wieder aufbauen“, erklärt Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU). Für die Kernfusion soll mit hundert Millionen Euro ein Wissenschaftsnetzwerk mit sechs neuen Lehrstühlen und hochschulübergreifenden Studiengängen die bisher vor allem in Garching bei München beheimatete Fusionsforschung ausbauen. Ein Lehrstuhl für Angewandte Kerntechnologien in München soll zudem die Entwicklung „neuartiger Technologien zur Kernspaltung“ etwa in neuen Mini-Reaktoren beschleunigen.

    Neuer Kernfusions-Lehrstuhl auch in Augsburg geplant

    Die drei ersten neuen Kernfusions-Lehrstühle sollen in München, Augsburg und Erlangen angesiedelt werden. „Das ist eine bayernweite Initiative“, beteuert Blume. Ein „Demonstrationsreaktor“ soll nach Söders Willen spätestens in den 2040er Jahren möglichst in Bayern entstehen. Dies sei dann allerdings eine nationale oder gar europäische Aufgabe - nicht zuletzt auch finanziell.

    Deutschland brauche insgesamt eine neue „Innovationskultur“, fordert Minister Blume. Im aktuellen Bundestagswahlkampf spiele Innovation jedoch so gut wie keine Rolle. Bayern sei hier längst Vorreiter, setze auch auf Quantencomputer und die Entwicklung einer „Bayern-KI“ genannten eigenen künstlichen Intelligenz. Eine Technikoffenheit, die sich inzwischen auch ökonomisch auszahlt, findet Söder. Ob Pharma-Firmen wie Roche, KI-Riesen wie OpenAI oder neue Start-ups in der Luft- und Raumfahrt: „In Bayern haben wir Firmenansiedlungen ohne einen Euro Subventionen.“

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    44 Kommentare
    Robert Miehle-Huang

    Was ist die konstanteste Konstante der Physik? Richtig: "Innerhalb der nächsten 10 Jahre schaffen wir den kommerziellen Durchbruch bei der Kernfusion." Erzählt man uns seit meinen Kernphysik-Vorlesungen vor 35 Jahren. Mit der Kernfusion reitet man ein totes Pferd, diese Meinung teilen auch hochrangige Physiker, die was von der Sache verstehen. Traut sich niemand, das dem Söder zu flüstern?

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    Xaver Miller

    Das erzählt man Politikern, um neue Forschungsgelder loszueisen... Politikern und Juristen kann man nichts fluestern: Die wissen doch sowieso alles besser.

    Klara Rasper

    Vollkommen richtig. Braucht wirklich niemand mehr, wenn das denn irgendwann funktionieren sollte. Wir HABEN schliesslich einen Fusionsreaktor: sicher, unerschoepflich, kostenlos, heisst Sonne. Bayern scheint einfach zu viel Geld zu haben. Trotz negativer Handlsbilanz seit 2019.

    Friedrich Eckert

    Würden alle so engstirnig sein wie Sie, würden wir heute noch in Höhlen wohnen. Dampfmaschinen, Elektrizität, Antibiotika, das Internet usw. dauerten Jahrzehnte in der Erforschung und Entwicklung. Aber Kernfusion soll innerhalb eines Fingerschnipps funktionieren.

    Robert Miehle-Huang

    Das ist natürlich Unsinn, Herr Eckert und nicht mehr als ein Totschlagargument. An der kommerziellen Nutzung der Kernfusion forscht man seit den 1940ern, der erste Forschungsreaktor wurde in den 1950er gebaut. Und wie weit ist man heute? Richtig, genausoweit entfernt wie vor 70 Jahren! Kernfusion ist ein totes Pferd und diese Meinung vertreten auch namhafte Physiker.

    Friedrich Eckert

    "Und wie weit ist man heute? Richtig, genausoweit entfernt wie vor 70 Jahren! " Ist diese Lüge bewusst oder aus Unwissenheit?

    Christoph Stenzenberger

    Hier die Dimensionen des von Ihnen genannten "Fingerschnipps": Die Kernfusionsforschung begann im Jahr 1920. Der erste Versuchsreaktor wurde 1958 gebaut. 2022 wurde im Fusionsreaktor der JET (Großbritannien - mit deutscher Forschungsbeteiligung übrigens!) in einer 5,2 Sekunden andauernden Plasmaentladung 69 Megajoule Energie aus 0,2 Milligramm Brennstoff erzeugt. Ein "Weltrekord" nach 64 Jahren konkreter Forschung. Bis die Kernfusion tatsächlich Strom liefert, werde es noch "einige Jahrzehnte" dauern, sagt übrigens Hubert Aiwanger am 11.2.2025. Wo liegen nun Lügen und Unwissenheit?

    Friedrich Eckert

    Und wo ist das Problem? Die Technik wird irgendwann funktionieren, da sind sich die Forscher einig. Bis der Mensch kapierte, dass er durch das Zusammenklopfen von zwei Steinen Feuer erzeugen kann, dauerte es wesentlich länger und war bei Weitem nicht so komplex.

    Christoph Stenzenberger

    Das Problem ist das "Irgendwann", das genauso undefinierbar ist wie Ihr "Fingerschnips". Aber den Leuten wird von der Politik suggeriert, dass die Kernfusion praktisch schon im Regal steht und in den nächsten Jahren verfügbar ist, vor allem, weil der Herr Söder jetzt 100 Millionen in einen Lehrstuhl investiert. Das ist unlautere, weil bewusste Wählertäuschung.

    Friedrich Eckert

    Wer will Wähler täuschen? Sie sagten selbst, Aiwanger rechnet mit Jahrzehnten. Andere schätzen 2040–2050. Die Rechenleistung war noch nie so extrem verfügbar wie aktuell, wer weiß, wie weit KI in 10 Jahren ist? Nur wer glaubt, mit Sonne und Wind den Energiebedarf decken zu können, wird ganz böse überrascht werden. Es gibt Gründe, warum Amazon, Google etc. aktuell selbst Atomkraftwerke bauen wollen.

    Martin Goller

    Herr Eckert, ihr letzter Punkt stimmt einfach nicht - sie haben ein Gedankenspiel gemacht ob dies eventuell möglich wäre - wirtschaftlich ist es einfach absurd ein AKW bauen zu wollen. Allein im letzten Jahr wurden mehr erneuerbare Energien zugebaut als AKW seit Beginn der Energieerzeugung! Ein teures, aufwändiges, langwieriges Nischenprodukt mit erheblichen Müllproblemen!

    Friedrich Eckert
    Stanislaw Cyganik

    @Herr Eckert - haben Sie die von Ihnen verlinkten Artikel auch gelesen oder einfach nun gegoogelt? Sollte das Letztere zutreffen, empfehle ich Ihnen folgendes Zitat: "Die University of Pennsylvania kam 2022 zu dem Schluss, dass SMRs bis zu 30-mal mehr radioaktiven Müll bei gleicher Leistung produzieren wie ein herkömmliches Akw. Der Müll aus SMRs sei zudem noch stärker radioaktiv als aus anderen Kraftwerken. Endlager dafür existieren bis heute nicht. In ihren Ankündigungen schweigen sich Google, Microsoft, Amazon und Meta zu diesem Thema denn auch aus. Allerdings wird es auch noch eine Weile dauern, bis das Thema akut wird: Keine der angekündigten Reaktoren soll vor 2030 fertiggestellt werden. Bisher gibt es nicht einmal Prototypen." Da sage ich nur: toi, toi, toi! Übrigens - wie gut es mit dem Bauen funktioniert, können Sie den von Herrn Stenzenberger verlinkten Artikeln entnehmen. Flamanville: 23 Mrd. statt 3. Da kann selbst Staatstheater Augsburger nicht mithalten… :-).

    Friedrich Eckert

    Habe ich jemals etwas anderes behauptet als „bauen wollen“?

    Maria Reichenauer

    Herr Eckert, das ist interessant – wenn man die Kernfusion als nicht einsatzfähi bezeichnet, dann bringen Sie das Beispiel mit der Dampfmaschine. Wenn es um neue Technologien wie grünen Wasserstoff und erneuerbare Energien geht – da hört man nichts von der Dampfmaschine, da heißt es einfach, das ist alles Quatsch, Ideologie und funktioniert nicht. Messen Sie mit zweierlei Maß?

    Maria Reichenauer

    Herr Cyganik, iCh füge auch noch den Hinweis für das in GB entstehende "Hinkley Point C" hinzu – auch ein Milliardengrab. Die Chinesen sind nur noch Minderheitsteilhaber und werden sicher nichts mehr in dieses Projekt investieren – ein Disaster für den eh schon hochverschuldeten französischen Atomkonzern EDF. https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/atomkraftwerk-atomenergie-grossbritannien-bau-100.html

    Friedrich Eckert

    (Grüner) Wasserstoff und erneuerbare Energien sind keine neuen Technologien. Grüner Wasserstoff selbst erzeugt und gespeichert, auf dem eigenen Grundstück würde ich sogar bevorzugen; allerdings gibt es da sehr kapitalintensive Unternehmen, die ihre billige Energie gerne teuer verkaufen wollen. Kann ja nicht sein, dass die Bürger autark von Strom, Gas, Öl, Benzin und Diesel sind.

    Christoph Stenzenberger

    Sofern wir noch über Politik debattieren: es ist durchaus ein problematisches weil unehrliches Wahlkampfmanöver, wenn Herr Söder suggeriert, dass er mit ein paar neuen Lehrstühlen die Kernfusion schneller einsatzfähig macht. Noch schlimmer wird es, wenn Dorothee Bär im Fernsehen sitzt und in allen Ernstes behauptet, dass es ja auch "jetzt die Kernfusion" gäbe und Herr Merz das gar als attraktive neue Perspektive bezeichnet. Genauso wie ja auch die "neuen" Thorium-Reaktoren, die den ganzen Atommüll fressen, oder irgendwelche Mini-AKWs bereits in nächster Zukunft praxistauglich und kommerziell nutzbar wären. Nichts von alledem ist wahr - und doch posaunen es die Politiker herum und das laste ich ihnen an. Und als Letztes würde ich gerne von IHNEN hören, was Sie jetzt und in den nächsten 10-15 Jahren für eine sichere Energieversorgung vorschlagen.

    Friedrich Eckert

    "Und als Letztes würde ich gerne von IHNEN hören, was Sie jetzt und in den nächsten 10-15 Jahren für eine sichere Energieversorgung vorschlagen." Stellen Sie die Frage an die Personen, die die funktionierenden sicheren AKWs abgeschaltet haben, ohne sich vorher diese Frage gestellt zu haben.

    Maria Reichenauer

    "Auch dass die Energiekonzerne bisher wenig Begeisterung für die Reaktivierung zeigen, stört Söder nicht:" Söder macht das, was er immer tut: er hört nur sich reden und damit muss es gut sein. Er beteibt Augenwischerei und erzählt die Unwahrheit. Seine Wähler scheint es nicht zu stören, das ist traurig. Denn alle Bürger sind betroffen, wenn ein Reaktor unsicher ist, weil er alt und verbraucht ist, und alle sind betroffen, wenn es um ein Endlager geht. Aber das soll ja möglichst nicht in Bayern sein – das sagen die anderen MPs von ihren Bundesländern allerdings auch. Mensch, gibt es denn keinen vernünftigen CSUler mehr, der diesen herumschwadronierenden Ministerpräsidenten einfangen kann? Das ist doch echt eine Schande.

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    Marion Sens

    Söder hört nicht nur sich reden. Es ist doch sehr auffällig, dass CSU und CDU plötzlich sehr bemüht sind, erklärte Ziele der AfD selber schneller umzusetzen. Schon jetzt - so scheint es mir - treibt die AfD die Union vor sich her ... Schade, als food-blogger wirkte Markus Söder irgendwie entspannter und beim Uschi-Glas-Kniefall verbreitete er sogar einen rosa Hauch ritterlicher Demut ...

    Xaver Miller

    Atomkraf/Kernspaltung ist entdeckt und wird nicht mehr trotz aller gruener Tagtraeumei verschwinden. Mir sind Atomkraftwerke in Bayern immer noch lieber als in Frankreich oder Tschechien. Gefahren der Atomkraft gehen nicht von Kraftwerken sondern von 10.000 er Atombomben oder Atom-Ubooten aus. Indem man in Dtl. die Kernphysik nicht mehr unterrichtet oder dort forscht, verschwinden die Gefahren auch nicht. Interessanter waere schon wie Herr Söder die Halbwertszeiten radioaktiver Kerne auf 800 Jahre senken will. Entwickelt er neue Zerfallsreihen???

    Regine Bayer

    Sehr richtig, Frau Reichenauer. Das sehe ich genauso.

    Klara Rasper

    Stromtrassen und Windkraft blockieren, aber Geld fuer Kernfusion rausschmeissen, die vielleicht irgendwann funktionieren koennte. Jedenfalls irgendwann in stets konstanter Ferne. Mit Sicherheit aber, wenn das niemand mehr braucht. Kein Geld fuer Schulen oder sichere Bahnstrecken. Aber fuer ueberfluessige Zukunftstraeume.

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    Thomas Keller

    Schiffe aus Eisen! Was für ein Mist! Das kann doch gar nicht funktionieren! Schneller als mit 20 Km/h mit der Eisenbahn fahren? Nein! Da platzen die Lungen und der Schädel fliegt weg!

    Klara Rasper

    Ein bisschen komplizierter ist es halt doch. Und ueberfluessig wie ein Kropf. Das waren die von Inen zitierten Dinge nicht.

    Wolfgang Boeldt

    Ich war immer für AKWs. Was unser bayerischer MP will ist mir relativ egal. Wenn ich michaber so umsehe ist die Energiegewinnung durch Kernkraft nicht unbedingt auf den Rückzug. Eine Anmerkung zum Endlager, das gerne als Totschlagargument in die Waagschale geworfen wird. In Brauchen wir ein solches Lager, das Atommüll für 1 000 000 Jahre sicher abschrirmt? Die sollten sich mal realistische Gedanken darüber machen, wie lange die Menschheit auf diesem Planeten noch existiert.

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    Gerold Rainer

    Naja unsere Sonne würde vielleicht noch 50 Millionen Jahre ein angenehmes Erdklima ermöglichen, falls die Menschheit es doch versäumen sollten, sich selbst zu vernichten. Das Problem ist, wie verschwenderisch konventionelle Leichtwasserreaktoren mit dem Spaltmaterial umgehen und große Mengen an radiaktiven Abfall produzieren. Der einzige Ausweg aus dem Dilemma sind Brutreaktoren, die dann hoffentlich hohen Sicherheitsanforderungen entsprechen. Die entsprechenden Innovationen werden wir vielleicht noch erleben, wenn andere Länder uns die Castoren kostenlos abnehmen.

    Robert Miehle-Huang

    Genau, nach uns die Sintflut… Kurzsichtig wie immer, der Herr Boeldt…

    Christoph Stenzenberger

    Wo sehen Sie sich denn so um?

    Stephan Worseck

    Wenn Söder die (1) Atomkraft wieder reaktivieren will, (2) die Transmuation (das ist die angebliche Technik um radioaktiven Müll zu "verbrennen") und (3) die Kernfusion als neue Quelle von radioaktivem Müll in BAYERN haben will, dann bitte auch das Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, sowie für das noch zu suchende Endlager für den hochradioaktiven Müll. Das könnte die Endlagersuche in der Tat verkürzen. Also Herr Söder, wenn das eine, dann machen Sie bitte ein Packet daraus -Trump würde das einen Deal nennen.

    Martin Dünzl

    Im Gegensatz zur klassischen Dampfmaschine bringt der Maggus nur heiße feuchte Luft hervor - ohne Schubkraft für wirklich zukunftsweisende Lösungen...und was die Endlagerung des ganzen bisher schon produzierten Strahlungsmülls betrifft - da er das ja nicht in Bayern haben will, muss er´s wohl mit seiner Bavaria One ins All schießen und darf dabei gerne gleich als Flugbegleiter mitfliegen - sofern seine bairische Rakete jemals abhebt :-)))

    Maria Reichenauer

    Ich weiß nicht, was Söder treibt – was er vorhat, ist Steuergeldverschwendung par excellence. Wie dumm das in GB gelaufen ist mit dem neuen Reaktor, können hier alle Fans der Kernkraft nachlesen: https://www.wiwo.de/technologie/wirtschaft-von-oben/wirtschaft-von-oben-212-britische-atomkraft-hier-manifestieren-sich-die-spannungen-zwischen-china-und-dem-westen-in-der-britischen-kernenergie/29183042.html Und ich hoffe inständig, dass Isar II so zurückgebaut ist, dass es nicht mehr reaktiviert werden kann. Denn auch das wäre ein extrem teures Vergnügen, das nicht einmal die Betreiber wollen.

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    Christoph Stenzenberger

    Auch im hochgelobten Atom-Land Frankreich schlägt der oberste Rechnungshof Alarm wegen Unrentabilität des "billigen" Atomstroms. Flamanville ist bist jetzt noch nicht richtig am Netz und kostet statt 3 nun 23 Milliarden. https://www.energiezukunft.eu/wirtschaft/franzoesischer-rechnungshof-kritisiert-kernkraftausbau Und im finnschen Olkiluoto 3 waren es 18 Jahre Bauzeit bei Vervierfachung der Kosten auf 12 Milliarden. Momentan abgeschaltet. https://www.energiefirmen.de/news/ticker/atomkraftwerke-mit-problemen-akw-pannenserie-in-finnland-grossbritannien-belgien-und-der-schweiz-artikel6978 Gründe genug also für Söder und Merz, ein beherztes "Sofort zurück zur Kernkraft" zu fordern....!

    Jens Falck

    Herr Söder lügt. Punkt. Von vorn bis hinten. Weder sind die AKWs für die Netzstabilität erforderlich noch ist der damit erzeugte Strom kostengünstig. Weder können die AKWs kurzfristig wieder hochgefahren werden noch ist dies kostengünstig möglich (die erforderlichen technischen Überprüfungen wurden alle ausgesetzt weil ja kein Weiterbetrieb). Selbst die Betreiber haben kein Interesse mehr am Weiterbetrieb. Von Fusionsreaktoren innerhalb der nächsten 30 Jahre auszugehen grenzt schon an Halluzinationen. Und hinsichtlich neuer Reaktoren oder Kernfusion sollte man sich mal die Erfahrungen in Finnland oder Großbritannien anschauen. Mehr als zehn Jahre Bauzeit und x-fache Überschreitung der Kosten. Und Herr Blume labert halt irgendwas Passendes zum angeblichen Kurs von Herrn Söder.

    Gerd Reim

    Ich möchte weder über Physik (was ohnehin nicht diskutierbar ist) noch über Handelsbilanz, nicht über Notwendigkeiten die Politiker gerne und vielfach auch als sprachliches Drohmittel einsetzen, noch über die einige Bayrische Politiker (was zudem traurig genug ist) schreiben, sondern um solch Dummen und Verachtenden Aussagen von einem Mann, der sich Ministerpräsident nennen möchte. Mit neuerer Technologie könnte man auch ...

    Klara Rasper

    Zum Stand des Speicherausbaus in Deutschland: Neben ( www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/rekordverdaechtig-deutschland-plant-riesige-batteriegrossspeicher/#google_vignette ) gibt es noch viele Fundstellen. "Die erneuerbaen reichten nicht": Wofuer ? Egal woher die Energie kommt, wir koennen nicht beliebig viel verbrauchen. Da gibt es naemlich Thermodynamik, Entropie, Abwaerme u.v.m. was da Grenzen setzt. Die sollte man vorher ausloten, bevor man vom Verbrauch beliebiger Energiemengen traeumt.

    Christoph Stenzenberger

    Söders Manöver ist - wie so viele vorher - ein plumpes und zugleich gerissenes Windei. Der Vorschlag provoziert bereits Ablehnung bei den Betreibern - das entbindet ihn gleich mal von der Schuld, Blödsinn gefordert zu haben, denn an ihm wirds dann auch nicht gescheitert sein. Er suggeriert außerdem Engagement für das Land und tröstet die vielen, die der Atomkraft nachtrauern und glauben. dass die 3 AKWs, wenn sie für extrem viel Geld restauriert würden, die (auch von ihm mit herbeigeredete) "Energiekrise" lösen könnten. Ferner blendet er die vielen Ahnungslosen, die nicht wissen, dass Kernfusion seit Jahrzehnten intensiv erforscht wird und dennoch auf der Stelle tritt. Das alles tut er - Überraschung! - 10 Tage vor der Wahl. Und das Schlimmste: auch dieser Söder-Move wird bei einem bestimmten Publikum genauso gut ankommen wie das öffentliche Fressen von Bratwürsten und BigMacs.

    Thomas Keller

    Interessant wo nun das weggelaufene Personal für die KKWs wieder herkommen soll. Mit riesigen Prämien über Headhunter anwerben? Und wo soll eigentlich Uran herkommen? Ausserdem sind die Betriebserlaubnisse abgelaufen und eine sehr teure und aufwendige Prüfung muss abgehalten werden. Der Bund bzw. Freistaat Bayern kann ja gerne die Kraftwerke kaufen und betreiben...

    Stephan Worseck

    Söder hält nichts von wissenschaftsbasierter Politikberatung. Er will mit dem Kopf durch die Wand. Er scheint nicht lernfähig und wahrscheinlich zu sehr von Lobbyisten umgeben zu sein. Begründung: Der TAB-Bericht fokussiert genau auf die Wissenslücken und Irrtümer der Kernfusions-Community. Sehr lesenswert und gut aufbereitet auch für Politiker geeignet: (1) Aber Söder scheint diesen TAB-Bericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag "Auf dem Weg zu einem möglichen Kernfusionskraftwerk – Wissenslücken und Forschungsbedarfe aus Sicht der Technikfolgenabschätzung" nicht zu kennen. doi:10.5445/IR/1000177720 Die folgende FAQ Sammlung widmet sich in bestimmten Fragestellungen tiefer den Themen der Illusion Kernfusion auf der Erde: (2) Worseck S., Dittmar M., Benner H., Holländere U.: Bitte Kernfusion nur auf der Sonne! Sammlung von Argumenten gegen die Kernfusion auf der Erde.; Januar 2025 https://www.atomreaktor-wannsee-dichtmachen.de/downloads.html?download=99

    Stephan Worseck

    @Klara Rasper Ja, die Kernenergie zählt zu der "thermischen Umweltverschmutzung", egal ob aus Kernspaltung oder Kernfusion gewonnen. Bitte dazu unseren Artikel https://www.atomreaktor-wannsee-dichtmachen.de/atompolitik/nukleare-projekte.html und ggf. die dort zitierte FAQ-Sammlung lesen.

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    Klara Rasper

    Vielen Dank fuer den Link. Ich moechte aber darauf hinweisen, dass es nicht nur um nukleare Energien geht, sondern um die Nutzung von Energie jeglicher Art. Es wird dabei immer Entropie erzeugt, was letzlich die Erderwaermung befeuert. Jegliches Leben auf der Erde naehrt sich vom Unterschied der geordnet von der Sonne ankommenden Energie und der Unordnung der wieder (nach allen Richtungen) abgestrahlten Energie. Schroedingers Buchlein "Was ist Leben" ist dazu einen interessante Lekture.

    Robert Miehle-Huang

    Ja, aber bei Kernkraftwerken sieht die Energiebilanz schon ziemlich übel aus. Da dort Wärme fast unbegrenzt zur Verfügung steht, steckt keinen besonders großen Aufwand in die Umwandlung. KKW besitzen einen Wirkungsgrad in der Gegend 30 bis 35 %, oder, anders angedrückt, zwei Drittel der im Reaktor erzeugten Wärme gehen ungenutzt verloren. Bei modernen Gaskraftwerken ist die Bilanz fast genau andersrum, die haben lediglich zwei Fünftel Verlust durch Abwärme.

    Stephan Worseck

    Prinzipiell liegen wir da fast auf einer Wellenlänge. Als „thermische Umweltverschmutzung“ sind alle Energiequellen zu verstehen, die nicht unter der Überschrift “Erneuerbare Energien” (Photovoltaik, Solarthermie, Was-serkraft, Windkraft, Umgebungswärme, Bioenergie, Meeresenergie) zu subsumieren sind und damit letztlich von der Sonne kommen. D.h. „thermische Umweltverschmutzung“ fasst alle Energien aus nicht erneuerbaren Quellen zusammen: ● Energie aus fossilen Energiequellen (Erdöl, Erdgas) ● Energie (Strom + Abwärme) aus der Kernspaltung ● Energie (Strom + Abwärme) aus der Kernfusion ● aber auch Geothermie mit der Nutzung von Wärme aus tieferen Erdschichten. Unabhängig von dem CO2 Ausstoß haben diese Energien einen Einfluss auf die Oberflächentemperatur der Erde, heute einen geringen zu vernachlässigenden Anteil, der aber bei ungebremstem Wachstum des globalen Primärenergiebedarf immer stärker wird. Physikalische Grundlage siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan-Boltzmann-Gesetz

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