Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Bayerns Kampf gegen Antisemitismus: Aktionsplan an Hochschulen

Kommentar

Starke Worte gegen Antisemitismus sind nicht genug

Daniel Wirsching
    • |
    • |
    Markus Blume (CSU), Wissenschaftsminister von Bayern, sagt: „Die bayerischen Hochschulen stehen fest an der Seite jüdischer Studierender, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.“
    Markus Blume (CSU), Wissenschaftsminister von Bayern, sagt: „Die bayerischen Hochschulen stehen fest an der Seite jüdischer Studierender, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.“ Foto: Sven Hoppe, dpa

    Es ist wie immer bei starken Worten: Sie müssen mit Leben erfüllt werden, müssen in der Praxis bestehen. Das gilt in besonderer Weise für das, was Wissenschaftsminister Markus Blume am Montag sagte: „Die bayerischen Hochschulen stehen fest an der Seite jüdischer Studierender, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.“ Von einem „Bollwerk gegen Antisemitismus“ an den Hochschulen sprach Blume. Und von der – umstrittenen – Exmatrikulation als „Ultima Ratio“. Sie ist Teil eines fünf Punkte umfassenden „bayerischen Aktionsplans“.

    Staatsregierung und Hochschulen zeigen sich entschlossen

    Kein Zweifel: Staatsregierung und Hochschulen zeigen sich nicht nur entschlossen, aktiv gegen Antisemitismus vorgehen zu wollen. Sie untermauern dies auch, indem sie etwa binnen kurzer Zeit Antisemitismusbeauftragte an den Hochschulen installiert haben. Das allerdings hätten sie schon wesentlich früher tun können – und sollen. Wie den nun angekündigten Ausbau von Lehre und Forschung zu Antisemitismus oder die ebenfalls angekündigte „regelmäßige Gesprächsplattform mit jüdischen Studierenden und Lehrenden“.

    Antisemitismus äußert sich nicht allein in exmatrikulations-würdigen Fällen. Er zeigt sich in (vermeintlichen) Details, in Halbsätzen, durch ein vergiftetes Klima, das gerade an Universitäten als ausgewiesenen Orten des Meinungsstreits entstehen kann. Wo aber hört, ganz konkret, Meinung auf? Wo beginnt, ganz konkret, (Juden-)Hass? Gefordert ist hier eine besondere Sensibilität – die sich nicht per Aktionsplan verordnen lässt. Es gibt auch dafür ein Wort: Zivilcourage.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden