
Schicksal eines jungen Riesers: "Ich bin nicht geistig behindert"

Plus Seit einem Test im Grundschulalter gilt Florian Köbach als geistig behindert. 15 Jahre später ist klar: Die Diagnose war falsch. Nun kämpft er für ein neues Leben.
Im kalkweißen Haus an der Goldburghauser Straße gibt es vor der Vergangenheit kein Entrinnen. Florian Köbach kommt an ihr vorbei, wenn er morgens ins Bad schlurft und er steigt darüber, wenn er sich abends auf das rote Stoffsofa im Wohnzimmer setzt. Die Ordner mit seiner bisherigen Lebensgeschichte umfassen unzählige Seiten Papier: Gutachten, Gerichtsakten und Behördenbriefe. Vor 15 Jahren bescheinigte ein Arzt dem damals Sechsjährigen, er sei geistig behindert. Er besuchte eine Schule für Geistige Entwicklung und lernte, wie man Müll sachgemäß entsorgt und bis 100 zählt. Eine praktische Bildung, die es den Schülern später erlauben soll, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Heute fragt er sich, ob alles hätte anders kommen können, irgendwie besser.
An einem Dienstag sitzt Köbach im Wohnzimmer auf der Sofakante. Es riecht nach Filterkaffee und warmem Druckerpapier. Vor ihm liegen dutzende schwarze Aktenordner. Er öffnet einen und zieht jenes Dokument heraus, das sein bisheriges Leben in einem anderen Licht erscheinen lässt. 14 DIN-A4-Seiten, auf denen ein Arzt schreibt, was Köbach schon immer ahnte: dass er nicht geistig behindert ist.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Persönlich so „abgestempelt“ zu werden ist wirklich ein schwerer Weg zurück ins „Normal“. Alles Gute für die Zukunft.
Wir hatten hier im Ort auch eine Lehrerin, die Schüler auf die Sonderschule schickte, weil Sie sie für "geistig zurückgeblieben" hielt. Dabei konnte Sie sie einfach nicht leiden, bzw. konnte die Eltern nicht leiden.
Warum haben die anderen Eltern einfach zugeschaut, bzw. der Elternbeirat?