Booster-Sonderregelung bei Johnson & Johnson sorgt in Bayern für Ärger
Plus Für die Auffrischung nach einer Erstimpfung mit Johnson & Johnson gelten im Freistaat striktere Regeln als in anderen Bundesländern. Betroffene fühlen sich benachteiligt.
Nur eine Spritze – und die Impfung ist schon vollständig. So reizvoll klang die Corona-Impfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson noch im vergangenen Frühjahr. Viele Impfwillige, die dieses Angebot damals angenommen haben, fühlen sich nun aber vor allem in Bayern massiv benachteiligt – wie auch mehrere Zuschriften von Leserinnen und Lesern zeigen.
Der Hauptgrund: Um nach einer Erstimpfung mit Johnson & Johnson als geboostert im Sinne der 2G-Plus-Regel zu gelten, sind im Freistaat zwei weitere Impfungen mit einem mRNA-Impfstoff notwendig. Dies bestätigt das bayerische Gesundheitsministerium auf Nachfrage dieser Redaktion.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Ich kann den "Skandal" nicht erkennen. Denn die Vorgehensweise sollte sich nach der immunologischen Schutzwirkung orientieren und diesbezüglich teile ich als Arzt die Auslegung der bayrischen Behörden und der STIKO. J&J wurde wie alle aktuell verfügbaren Vakzine auf den Wildtyp entwickelt, hatte da schon die schlechteste Wirkung und mit einer zweiten Dosis keine gesteigerte Wirkung in den Zulassungsstudien, genau deshalb wurde er mit nur einer Dosis zugelassen, weil er eben damit gerade so die 60% Wirkung geschafft hat. Das war aber mit dem Aufkommen von Delta, bei der alle Impfstoffe federn lassen mussten, passé und seitdem mussten die Karten aka Impfausweise eben neu gemischt werden.
1. Die Datenlage, dass der J&J Impfstoff in der Wirkung schnell nachlässt ist seit dem Spätsommer/Herbst bekannt, zum gleichen Zeitpunkt wie bei den anderen Vakzinen auch.
2. Die STIKO hat für ihre Verhältnisse, sie ist schließlich eine ehrenamtliche Einrichtung und kein Fulltime Impfkrisenstab, relativ zügig am 8. Oktober reagiert und für J&J eine erweiterte Grundimmunisierung empfohlen, von Booster war bei J&J zu diesem Zeitpunkt nie die Rede gewesen!
Für die anderen Vakzine mit 2 Impfungen wurden die Boosterempfehlungen zunächst eingeschränkt ausgesprochen und dann in den folgenden Wochen liberalisiert.
3. Wer sich Oktober als J&J-Geimpfter eine zweite Dosis in Form von Moderna oder Biontech wie empfohlen abgeholt hat, kann sich nun 3 Monate später im Januar einen Booster mRNA abholen. Wo ist dabei das Problem? Zumal man damit dann auch ein sinnvolles Impfschema hat, dass die immunologischen Ziele abbildet.
Die Stiko ist einmal mehr eher Pandemie-Beschleuniger als -Bremser...
Nachträglich den J&J geimpften zu sagen "Pech gehabt" ist bezüglich Vertrauen der Bevölkerung in die Pandemiepolitik nicht gerade zielführend. Gerne können Empfehlungen bezgl. der Erlangung einer besseren Immunisierung ausgesprochen werden, aber J&J Geimpfte, die allen Empfehlungen bislang gefolgt sind, nachträglich Einschränkungen aufzuerlegen ist lächerlich und fördert die Pandemiebekämpfung in keiner Weise! Als wäre das nicht schon frustrierend genug ist das Ganze nicht einmal auf Bundesebene einheitlich geregelt. Wenn ich eine Reise durch 4 Bundesländer mache muss ich alle 1,5 Stunden andere Regeln beachten! Herr Lauterbach, fangen Sie endlich an aufzuräumen!
In dem Artikel fehlt mir eine Information und mir ist auch nicht klar, ob der bayerische Sonderweg dies berücksichtigt. Ich bekam im Mai J&J. Im Dezember habe ich mich nun boostern lassen - mit Modern. Im Impfzentzum wurde mir erklärt, dass ich eine "volle Dosis" Modern erhalte, da ich J&J als Erstimpfung hatte. Alle, die als Erstimpfung eine "Doppelimpfung" hatten (Astra, Biotech oder Modern) erhalten beim boostern nur die halbe Dosis. Somit sollte doch durch diese Regelung der Dosieren nahezu Gleichstand bei der Immunisierung bestehen. Mein gemessener Antikörperwert unterstreicht dies: 7500 BAU/ml.
Das ist alles reichlich verwirrend.
Als ich mich (im Juni J&J geimpft und im Oktober mit Biontech aufgefrischt) Anfang Dezember hierzu informiert habe, war die Aussage, dass ich als geboostert gelte. Entsprechend ist das auch in meiner App vermerkt, seit ich mir den entsprechenden QR-Code von der Praxis abgeholt habe. Das bleibt auch für's erste so. Ich kann mir gerade nicht vorstellen, wie dieser Bruch im System flächendeckend und einheitlich behoben wird. Formell bin ich damit im Moment fein raus. Der faktische Impfschutz ist nur leider schlecht.
Ich werde mich für einen ausreichenden Immunschutz zügig um eine weitere mRNA-Impfung bemühen. Stellt sich nur die Frage: Ist das dann 4/4? Ich hoffe, diese Frage stellt sich bald nicht mehr.