Rettungskräfte: Vielen unsicheren Schwimmern an Seen
Mit den Sommermonaten steht auch die Badesaison an Bayerns Seen vor der Tür. Rettungskräfte mahnen beim Baden zu besonderer Vorsicht - und fordern dazu auf, auch auf junge Strandnachbarn zu achten.
Rettungskräfte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) rechnen im Sommer mit vielen unsicheren Schwimmern an den Seen im Freistaat. "Wegen der coronabedingt zeitweise geschlossenen Bäder werden mit Sicherheit weniger Kinder sicher schwimmen können als zuvor", sagte der Sprecher des DRLG-Landesverbands, Michael Förster. Auch unter den Geflüchteten aus der Ukraine seien "zahlreiche Kinder, die möglicherweise nicht schwimmen können", sagte Wasserwacht-Vorsitzender Thomas Huber. "Deshalb gilt umso mehr: achtgeben auf Kinder an Seen und Flüssen."
Wegen ausgefallener Kurse haben in Bayern der DLRG zufolge rund 200.000 Kinder keinen ausreichenden Schwimmunterricht erhalten. "Das bedeutet, dass Eltern, aber auch Strandnachbarn vermehrt auf Kinder am Wasser schauen sollten", sagte DLRG-Sprecher Förster. Um Eltern dabei zu helfen, ihrem Nachwuchs das Schwimmen beizubringen, habe die Wasserwacht zudem einen "Selfmade-Schwimmkurs" mit Online-Videos zur Anleitung entwickelt, sagte deren Landeschef Huber.
Probleme bei der Besetzung der Wachstationen an den Seen und Flüssen werde es bei beiden Rettungsorganisationen nicht geben, teilten diese mit. Die Zahl der ehrenamtlichen Helfer sei bei der DLRG trotz der Pandemie in etwa konstant geblieben, die BRK-Wasserwacht vermeldete sogar etwas mehr Mitglieder als vor der Pandemie. Der Rettungsdienst sei "nicht gefährdet", sagte Wasserwacht-Landeschef Huber.
Wie voll es an Bayerns Seen und Flüssen im Sommer werde, könne man bislang nicht absehen, sagten Sprecher beider Rettungsorganisationen. Das sei vor allem vom Wetter abhängig.
Im vergangenen Jahr waren nach Angaben der DLRG 60 Menschen in Bayerns Flüssen, Seen und anderen Gewässern ertrunken. Mit einem Fünftel aller Ertrunkenen bundesweit war der Freistaat demnach trauriger Spitzenreiter in Deutschland. Es folgten Baden-Württemberg mit 35 und Mecklenburg-Vorpommern mit 30 Todesfällen im Wasser.
(dpa)
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