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Drei mutmaßliche Drogentote in bayerischer Region: Waren die Substanzen gestreckt?

Oberpfalz

Drei mutmaßliche Drogentote in bayerischer Region: Waren die Substanzen gestreckt?

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    Im Raum Cham sterben drei Menschen mutmaßlich durch Drogenkonsum. Die Kriminalpolizei prüft nun, ob die Drogen beispielsweise verunreinigt gewesen sein könnten.
    Im Raum Cham sterben drei Menschen mutmaßlich durch Drogenkonsum. Die Kriminalpolizei prüft nun, ob die Drogen beispielsweise verunreinigt gewesen sein könnten. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    Nach dem Tod dreier Menschen im Raum Cham (Oberpfalz), der mutmaßlich mit dem Konsum von Drogen zu tun hat, prüft die Kriminalpolizei Regensburg einen möglichen Zusammenhang zwischen den Fällen. Wie das Polizeipräsidium Oberpfalz am Donnerstag mitteilte, sind am Mittwoch zwei Personen leblos entdeckt worden, nachdem bereits am Dienstag eine Person tot aufgefunden worden war. Bei allen drei sieht die Polizei „Anzeichen auf eine Drogenintoxikation“.

    Drei Menschen in Cham mutmaßlich wegen Drogenkonsum gestorben

    Gegen 11 Uhr am Mittwoch, den 23. April, sind ein 24-jähriger Mann aus Cham sowie eine 20-jährige Frau aus dem gleichnamigen Landkreis demnach tot in einer Wohnung in Cham gefunden worden, erklärt die Polizei. In der Wohnung wurden Betäubungsmittel sichergestellt, welche nun in einem sogenannten Substanzgutachten analysiert werden sollen. Bereits am Dienstag, 22. April, wurde den Informationen zufolge um 6 Uhr morgens ein 33-Jähriger leblos auf dem Gelände einer Tankstelle in Cham entdeckt.

    Nach den ersten Erkenntnissen der Beamtinnen und Beamten könnten alle drei Personen an den Folgen einer Vergiftung durch Drogen gestorben sein. Die Polizei hat Obduktionen der zwei Männer und der Frau bei der Staatsanwaltschaft Regensburg beantragt. Alle Betroffenen seien schon zuvor durch Betäubungsmitteldelikte polizeilich bekannt gewesen.

    Cham: Polizei prüft, ob Drogen verunreinigt oder versetzt waren

    Die Polizei weist daraufhin, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch „keine Erkenntnisse über die Zusammensetzung der Betäubungsmittel vorliegen“, rät jedoch zur Vorsicht. „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Umlauf befindliche Substanzen verunreinigt oder mit unerwartet starken Wirkstoffen versetzt sind“, heißt es in der Erklärung. Zudem sollten Betäubungsmittel nicht mit anderen Drogen oder Substanzen vermischen werden. Die Wirkung derartiger „Rauschgiftcocktails“ sei unberechenbar.

    Die Zahl der Menschen, die in Deutschland durch Drogenkonsum sterben, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen, wie aus einem Bericht des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen aus dem vergangenen Jahr hervorgeht. Das Bundeskriminalamt hat für 2023 2227 drogenbedingte Todesfälle registriert, was einen Anstieg um zwölf Prozent im Vergleich zu 2022 darstellt. Es sind zudem rund doppelt so viele Fälle wie noch vor zehn Jahren, heißt es in der Erklärung. Bei fast 1500 der Toten wurde ein Mischkonsum aus unterschiedlichen illegalen Substanzen festgestellt.

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